96 von rund 500 Mitarbeitern eines Spargelhofs in Inchenhofen (Landkreis Aichach-Friedberg) sind in den vergangenen beiden Wochen positiv auf Covid-19 getestet worden. Am Montag stellte das Landratsamt Aichach-Friedberg die Ergebnisse eines Reihentests aus dem Betrieb vor – im Beisein des Ersten und des Zweiten Bürgermeisters von Inchenhofen, Toni Schoder und Hans Schweizer, sowie mehrerer Ratsmitglieder der Marktgemeinde. Betroffen ist die Lohner Agrar GmbH. Außer den 96 positiv Getesteten sind auch 28 Kontaktpersonen nach wie vor in Quarantäne.
Hohe Corona-Fallzahlen: Kreis Aichach-Friedberg wurde Corona-Hotspot
Die Zahl der positiv Getesteten war bereits Ende vergangener Woche bekannt geworden. Sie hat sich über das Wochenende nicht weiter erhöht, wie der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Friedrich Pürner, mitteilte.
Die wichtigste Nachricht für die Bewohner Inchenhofens und umliegender Gemeinden: Für sie oder gar den ganzen Landkreis haben die Testergebnisse auf dem Spargelhof keine Folgen. Das unterstrichen sowohl Landrat Klaus Metzger als auch der Gesundheitsamtsleiter. In den vergangenen Tagen war im Landkreis und in den sozialen Netzwerken vielfach spekuliert worden, die Kontaktbeschränkungen könnten wieder verschärft oder gar der Schulbetrieb eingestellt werden, nachdem erst an diesem Montag wieder der Präsenzunterricht für alle Schüler begonnen hatte. Aufgrund der Testergebnisse auf dem Spargelhof war der Landkreis Aichach-Friedberg rechnerisch vorübergehend zu einem Corona-Hotspot geworden.
Corona-Fälle auf Spargelhof in Inchenhofen: Kein Mitarbeiter hat Covid-19-Symptome
Nach wie vor zeigt dem Gesundheitsamt zufolge kein einziger Mitarbeiter des Spargelhofs irgendwelche Symptome von Covid-19. Da der Test nicht nur auf aktive, sondern auch auf abgestorbene Viren anschlägt, hält das Amt es für wahrscheinlich, dass die Arbeiter die Erkrankung schon vor einiger Zeit durchgemacht haben – möglicherweise bereits vor der Einreise. Ein Kranker könne die überaus anstrengende Arbeit auf den Feldern niemals leisten, so Pürner. Unter den positiv Getesteten sei auch eine Verwaltungskraft. Sie wohne aber nicht im Landkreis Aichach-Friedberg.
Pürner bezeichnete erneut das Hygiene- und Schutzkonzept des Betriebes vor und nach den ersten positiven Testergebnissen als „hervorragend“. So seien die Arbeiter in den Wohncontainern, in den Waschräumen, beim Essen und auf dem Feld strikt in Kleingruppen getrennt gewesen. Im Betrieb sei sogar ein kleiner Supermarkt eingerichtet worden, in dem die Arbeiter einkaufen konnten. Auf dem Gelände gab es private Sicherheitsmitarbeiter.
Bei den Kontrollen des Gesundheitsamtes, die zwar mehrfach, aber freilich nur punktuell stattfanden, sei der Eindruck vor Ort sehr gut gewesen. Wie berichtet, hat der Betrieb die Spargelsaison freiwillig vorzeitig beendet. Eine entsprechende Anordnung durch das Gesundheitsamt gab es dem Anwalt des Unternehmens zufolge nicht.
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