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Hollenbach-Igenhausen: Coronavirus hat Folgen für Wirtschaft in Aichach-Friedberg

Hollenbach-Igenhausen

Coronavirus hat Folgen für Wirtschaft in Aichach-Friedberg

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    Die Werkzeugschleiferei der Firma Haimer - hier auf einem Archivfoto von 2017. Das Coronavirus in China hat auch Auswirkungen auf die Unternehmensabläufe am Firmensitz in Igenhausen.
    Die Werkzeugschleiferei der Firma Haimer - hier auf einem Archivfoto von 2017. Das Coronavirus in China hat auch Auswirkungen auf die Unternehmensabläufe am Firmensitz in Igenhausen. Foto: Archivfoto: Haimer

    Das Coronavirus legt in Teilen von China das öffentliche Leben lahm. Ganze Großstädte wurden von der Außenwelt abgeschottet, die Straßen sind menschenleer. Das Virus hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft – mit Folgen bis ins Wittelsbacher Land. Der Maschinenbauer Haimer mit Sitz im Hollenbacher Ortsteil Igenhausen ist seit über zehn Jahren in China präsent. Produziert wird ausschließlich in Deutschland. Aber das Unternehmen hat allein in China über 40 Mitarbeiter. Dort finden der Vertrieb und der Service statt. Circa 25 Mitarbeiter arbeiten im Vertriebsteam, das aufgrund der Größe des Landes in mehrere Gebiete aufgeteilt ist. Ein Büro von Haimer ist in Shanghai angesiedelt, ein anderes in Hongkong.

    Corona-Virus: China ist Absatzmarkt für Unternehmen aus der Region

    Marketingleiter Tobias Völker sagt: „China ist für uns ein wichtiger Absatzmarkt.“ Deshalb beobachtet das Unternehmen die dortige Lage genau. Aktuell ist kein deutscher Mitarbeiter der Firma in Asien. Im Normalfall entsende das Unternehmen immer wieder Mitarbeiter zu seiner chinesischen Vertriebs- und Serviceniederlassung, so Völker. „Die deutschen Mitarbeiter unterstützen die lokalen Kollegen häufig bei Messeauftritten, Trainings und Kundenbesuchen vor Ort.“

    Ebenso reisen regelmäßig Gäste aus China nach Igenhausen. Jannik Kaspar, bei der Firma Haimer als Referent Business Development Greater China tätig, berichtet, dass diese Woche ein Meeting in Igenhausen vorgesehen war, zu dem fünf chinesische Kollegen hätten kommen sollen. Daraus wird nun nichts. Nächste Woche war der Besuch einer chinesischen Delegation mit circa 150 Personen in Igenhausen geplant. Er wurde abgesagt – nicht zuletzt deshalb, weil die Flüge wegen des Coronavirus’ gestrichen wurden. Zwei Mal pro Woche schicke Haimer üblicherweise Luftfracht nach China, berichtet Kaspar. Auch das sei derzeit auf Eis gelegt. Zumal das Büro vor Ort nicht besetzt sei.

    In China wird derzeit das Neujahrsfest gefeiert. Daher ist dort momentan Urlaubszeit. Kaspar zufolge wurde sie in einigen Ballungsräumen sogar bis zum 9. Februar verlängert, damit die Menschen länger zu Hause bleiben. Normalerweise besuchen die Menschen zum Neujahrsfest – ähnlich wie in Deutschland an Weihnachten – ihre Verwandten. Oft nehmen sie dafür weite Wege auf sich. Doch die große Reisewelle blieb heuer aus.

    Corona-Virus erschwert Alltag für chinesische Haimer-Mitarbeiter

    Stattdessen verharren viele Menschen daheim. In manchen chinesischen Wohnanlagen, wo Mitarbeiter der Firma Haimer untergebracht seien, sei von drei Eingängen nur noch einer offen, erzählt Kaspar. Wer hinein wolle, dessen Temperatur werde streng kontrolliert. Der Alltag sei für die Menschen vor Ort nicht einfach zu bewältigen: Viele Supermärkte seien leer gekauft. Schutzmasken seien nicht mehr zu bekommen. Doch die Menschen akzeptierten die Präventionsmaßnahmen – trotz der individuellen Einschränkungen.

    Beim Maschinenbauer in Igenhausen blickt man gespannt auf die aktuelle Lage in China. „Es ist eine sehr ungewisse Situation. Wir hoffen, dass Ende der Woche alles wieder zur Normalität zurückkehrt“, sagt Kaspar. „Wenn das öffentliche Leben in China eine Woche still steht, würde ich das für unser Unternehmen nicht als sehr dramatisch beurteilen.“ Doch er fügt hinzu: „Wenn das mehrere Wochen oder Monate dauert, wäre das allerdings schon ein Faktor, der uns massiv beeinträchtigt.“

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