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Gemeinderat I: Gibt es bald eine Allee nach Maria im Elend?

Gemeinderat I

Gibt es bald eine Allee nach Maria im Elend?

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    Wer den Weg weitergeht, der aus Baar herausführt, gelangt über einen Feldweg zu Maria im Elend. Diese Verlängerung des Elendwegs möchte Matthias Schlicker als Allee gestalten. Das Grundstück, das sich direkt an der Ecke des Elendwegs und Am Germanenring befindet, will er pflegen.
    Wer den Weg weitergeht, der aus Baar herausführt, gelangt über einen Feldweg zu Maria im Elend. Diese Verlängerung des Elendwegs möchte Matthias Schlicker als Allee gestalten. Das Grundstück, das sich direkt an der Ecke des Elendwegs und Am Germanenring befindet, will er pflegen. Foto: Stefanie Brand

    Ein Antrag wie der von Matthias Schlicker aus Baar hat Seltenheitswert im Gemeinderat. Der Bürger beantragte, ein Stück Gemeindegrund pachten und pflegen zu dürfen, und den Weg zu Maria im Elend bepflanzen und optisch aufwerten zu dürfen. Beide Anträge wurden – wenn auch mit jeweils einer Gegenstimme – beschlossen.

    Matthias Schlicker trat gut vorbereitet vor den Gemeinderat und erläuterte detailliert, um welche Teile des Gemeindegebiets es ihm gehe und welche Nutzungskonzepte er dort plane. Zum einen möchte Schlicker den Feldweg, der nach Maria im Elend führt, also die Verlängerung des Elendwegs, in eine ansehnliche Allee umgestalten. Dass der Weg dazu das nötige Potenzial hat, untermauerte Schlicker mit Luftbildern und Berechnungen, die zeigten: Linksseitig des Wegs stehen für die Umsetzung einer Allee etwa 2000 Quadratmeter zur Verfügung, vom Ortsschild bis zum Waldrand.

    Die optische Aufwertung, die wasserhaushaltliche Verbesserung, der Artenschutz und die Förderung der Dorfgemeinschaft sowie 18000 Ökopunkte, die die Gemeinde Baar für die Umsetzung dieser Maßnahme auf dem Ökokonto einheimsen könnte, formulierte er als Vorteile dieser Maßnahme. Auch wie der Feldweg zur Allee werden könne, hat Schlicker sich bereits ausgemalt. Zunächst müssen Gespräche mit den Landwirten geführt werden, die Teile des Feldwegs überackert haben. Christian Hell, der am Ende der Diskussion gegen diesen Antrag stimmte, erklärte, dass diese Maßnahme für die Landwirte auch eine Wertminderung bedeute. Für den Gemeinderat müssten daher zuerst Gespräche mit den Landwirten geführt werden. Andreas Winter vertrat eine strengere Meinung: „Entweder sie ackern zurück, oder sie bezahlen Vermessung und Nutzung.“ Die Gespräche mit den Landwirten sollen, so der Wunsch von Dieter Zach und Johanna Ruisinger, seitens der Gemeinde und mit Unterstützung des Antragstellers geführt werden. Dann erst kann Schlicker seinen Maßnahmenplan weiter verfolgen. Dann müsse der Weg vermessen und abgesteckt werden. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde soll geklärt werden, wie die Allee künftig aussehen soll. Anschließend können dann Baumauswahl und Anpflanzung folgen. Schlicker schlug eine Bepflanzung mit Hecken, Obstbäumen oder Linden vor und die Eintragung ins Ökoflächenkataster und ins Ökokonto.

    Der zweite Antrag von Schlicker zielt auf dieselbe Gemeindegegend ab. Kurz bevor diejenigen, die nach Maria im Elend über den Feldweg gehen, auf eben diesen schreiten, befindet sich linksseitig ein kleines Gemeindegrundstück, das Schlicker gerne pflegen würde. Um eine rechtliche Handhabe zu haben, beantragte er, das Grundstück pachten zu dürfen. Eine Blühwiese soll dort entstehen.

    Diskutiert wurde im Rat nicht inhaltlich, denn das Engagement des Bürgers kam bei den Räten grundsätzlich gut an. Stattdessen ging es um eine Formalität, nämlich darum, ob die Gemeinde mit Schlicker einen Pachtvertrag oder eine Pflegevereinbarung schließen soll. Final entschieden die Räte sich für einen Pachtvertrag von neun Jahren mit einem symbolischen Pachtzins von zehn Euro. Nur Baars Bürgermeister Leonhard Kandler stimmte dagegen, nicht etwa, weil er Schlicker die Pflege verwehren wollte. Der Rathauschef hätte dem Bürger den Gemeindegrund gerne ohne Pachtzins überlassen.

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