Sielenbach sucht Wohnungen: Bis Ende 2015 sollen weitere Flüchtlinge in die Ecknachtalgemeinde kommen. Derzeit leben dort sechs Asylbewerber: Zwei Familien, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, haben Wohnungen in Sielenbach sowie im Ortsteil Tödtenried bezogen. Beide seien gut integriert, sagt Bürgermeister Martin Echter. Die Asylhelfer Angela Asam und Josef Straßer sowie eine Anwohnerin mit ukrainischen Wurzeln kümmerten sich um sie.
Insgesamt 850 Asylbewerber leben aktuell im Landkreis Aichach-Friedberg. 1500 sollen es einer Prognose zufolge Ende 2015 sein. „Derzeit kommen jede Woche zehn bis 30 Asylbewerber in den Landkreis“, heißt es in einem Schreiben von Landrat Klaus Metzger, das im Juni an die Bürgermeister der Gemeinden im Wittelsbacher Land ging. 1500 Asylbewerber zum Jahresende bedeute im Umkehrschluss, dass momentan noch 650 Plätze fehlen, so Metzger. Vor diesem Hintergrund bittet der Landrat die Bürgermeister darum, weiteren Wohnraum ausfindig zu machen.
Bürgermeister will Richtwert erfüllen
Sielenbach soll mindestens 13 weitere Asylbewerber aufnehmen. Der Hintergrund ist ein Verteilungsschlüssel, den Landrat Metzger an sein Schreiben angehängt hat. Zwar gilt der Schlüssel, der sich nach der Einwohnerzahl berechnet, im Landkreis Aichach-Friedberg nicht. Laut Sielenbachs Bürgermeister Echter soll er allerdings als Richtwert dienen. „Ich will mich da nicht entziehen“, sagt er. Sielenbachs Richtwert liegt bei 1,24 Prozent aller Asylbewerber im Kreis: 19 von 1500 Flüchtlingen.
„Bis Jahresende müssen wir unsere Quote erfüllen, sonst ist die Turnhalle im Gespräch“, sagte Echter am Mittwoch im Gemeinderat. Landrat Metzger hatte in seinem Schreiben angekündigt, dass Asylbewerber möglicherweise in
Sielenbach hat zwei Wohnungen in Aussicht
Sorgen, dass seine Gemeinde nicht genug Wohnraum finden könnte, macht sich der Bürgermeister allerdings nicht. Wie er im Gemeinderat ankündigte, hat er bereits zwei Wohnungen in Aussicht: eine in Sielenbach, eine im Ortsteil Tödtenried. Das Landratsamt müsse sich diese nun ansehen. Zudem gebe es mehrere mögliche Plätze, um Container aufzustellen. Zuletzt war eine neu renovierte Wohnung beim Landratsamt durchgefallen: Sie war „zu luxuriös umgebaut“. Vor diesem Hintergrund bat Echter die Räte, ihre Augen nach Wohnraum offen zu halten.