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Gemeinderat: Windrad in der Scharnitz geplant

Gemeinderat

Windrad in der Scharnitz geplant

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    Windrad (Symbolfoto)
    Windrad (Symbolfoto)

    Der Marktgemeinderat Kühbach lehnte die Bauvoranfrage am Dienstagabend ab. Dennoch ist es gut möglich, dass in absehbarer Zeit in der Scharnitz mit Windkraft Strom erzeugt wird. Landwirt Anton Tyroller aus Winden jedenfalls plant eine

    Die Ablehnung der Kühbacher Räte hat einen triftigen Grund: Derzeit gibt es keine rechtliche Planungsgrundlage für die Errichtung eines Windrades in dem Forst auf Stockensauer Flur zwischen Kühbach und Peutenhausen (Gachenbach, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Bürgermeister Hans Lotterschmid betonte denn auch: Die Ablehnung erfolge „nicht, weil wir was gegen Windkraft haben, sondern weil’s rechtlich nicht anders möglich ist.“

    Hintergrund ist der Regionalplan. Der sieht in der Marktgemeinde Kühbach keine Flächen für die Nutzung von Windkraft vor. Ein Teil des Gemeindegebietes ist Ausschlussgebiet. Will heißen: Dort wäre ein Windrad nicht genehmigungsfähig. Der Rest sind weiße, also unbeplante Flächen. Windkraftnutzung ist dort nicht ausgeschlossen, wird aber auch nicht bevorzugt. Derzeit warten Kommunen und Investoren auf ein Gerichtsurteil bezüglich dieser weißen Flächen. Es könnte das privilegierte Bauen von Windkraftanlagen in diesen Gebieten möglich machen.

    In diesem Fall habe die Kommune dann keine Einflussmöglichkeit mehr auf mögliche Standorte, wie der Bürgermeister klar machte. Antragsteller müssten dann nur den gesetzlichen Mindestabstand von 600 Metern bis zur nächsten Wohnbebauung einhalten. Lotterschmid gab den Gemeinderäten eine Hausaufgabe mit: Bis zur nächsten Sitzung sollen sie überlegen, ob die Gemeinde nicht selbst mögliche Flächen für die Windkraft ausweist, wie es Pöttmes nun getan hat.

    Eine Grundsatzdiskussion über Windkraft an sich entspann sich im Gemeinderat nicht. Der anwesende Antragsteller verfolgte die Behandlung seines Ansinnens ebenfalls entspannt. Die einstimmige Ablehnung seiner Bauvoranfrage war keine Überraschung. Das habe er nach den Vorgesprächen erwartet.

    Keine Grundsatzdiskussion

    Nach der Sitzung zeigte sich Anton Tyroller im Gespräch mit den Aichacher Nachrichten gelassen: „Wenn’s ned geht, dann lass ma’s halt.“ Ein Windgutachten, das rund 15.000 Euro koste, werde er erst nach einer Genehmigung anfertigen lassen. Voruntersuchungen, angestellt durch die Herstellerfirma, seien aber vielversprechend. Der Schattenwurf für die nächsten Ortschaften sei minimal. Den Standort auf 495 Metern Höhe hält Tyroller ebenfalls für gut geeignet. Es handelt sich um die höchste Erhebung in der Umgebung. Nur der Beinberg liege mit 503 Metern höher.

    „Es gibt nichts Besseres als Windkraft“, ist Tyroller überzeugt. Er denkt an den geringen Flächenverbrauch. Für die von ihm geplante Anlage mit 135 Metern Nabenhöhe und einem Raddurchmesser von 100 Metern benötige er nur eine Fläche mit 150 Metern Radius. Die Anlage hat eine Stundenleistung bis zu drei Megawatt. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses.

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