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Gemeinderat: Wie kann Todtenweis voll gelaufene Keller verhindern?

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Wie kann Todtenweis voll gelaufene Keller verhindern?

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    Dieser Hang war 2015 mit Mais bebaut. Wall und Feldweg oberhalb der Römerschanze reichten nicht aus, um Schlamm und Wasser abzuhalten. Nun hat der Gemeinderat eine Bedarfsplanung in Auftrag gegeben.
    Dieser Hang war 2015 mit Mais bebaut. Wall und Feldweg oberhalb der Römerschanze reichten nicht aus, um Schlamm und Wasser abzuhalten. Nun hat der Gemeinderat eine Bedarfsplanung in Auftrag gegeben. Foto: Martin Golling

    Todtenweis Die Gemeinde hat an jenem Abend, als in Gebenhofen und Affing der Tornado wütete, ein Jahrhundert-Starkregenereignis bewältigen müssen. Das Kanalsystem schaffte an diesem 13. Mai 2015 die Belastung nicht, viele Keller liefen voll. Das Unwetter machte den Verantwortlichen klar, dass man einem System nicht ohne Weiteres Lasten zumuten kann, für die es niemals ausgelegt war. Nun gab der Gemeinderat für das Gebiet oberhalb der bebauten Neubaugebiete „An der Römerschanze“ und „Am Sonnenbichl“ und an der alten Raiffeisensiedlung eine Bedarfsplanung in Auftrag. Die Arbeiten soll das Ingenieurbüro Mayr aus Aichach erledigen. Richard Eberle brachte das Problem auf den Punkt: „Wir müssen wissen, was wir tun können. Das geht nur über die Bedarfsplanung. Wir sollten das angehen, denn nur so können wir den Bewohnern wieder Sicherheit geben“, argumentierte der Zweite Bürgermeister. Konrad Carl sprach sich gegen weitere Hangbauplätze aus: „Ich bin dagegen, da oben weiter auszubauen. Jeder Quadratmeter, den wir dort versiegeln, könnte fatale Folgen haben.“

    Und wie soll das Konzept ausschauen, das eine ähnliche Situation wie im Mai 2015 verhindern soll? Die Gemeinde fordert vom Pächter der Flächen oberhalb der Siedlungen den Anbau einer Dauerwiese und zahlt als Ausgleich für entgangene Erntemasse einen Zuschuss zur Pacht. 2015 war dort frisch Mais angebaut gewesen. Der Hang war teilweise ins Rutschen gekommen. Zusätzlich soll eine neue Entwässerung die dortige Mulde entlasten und der Abfluss als zusätzlicher Kanal durch die Kindergartenstraße über die Raiffeisenstraße hinweg neu verlegt werden. Bürgermeister Konrad Carl dazu und zum Kanalsystem im Allgemeinen: „Wir stehen vor großen Investitionen.“

    Außerdem mangelt es an Depotmöglichkeiten in der Gemeinde. Dies legte ein Antrag der Katholischen Landjugend offen, die einen Platz für ihre Theaterrequisiten und das Equipment für die Caribic-Night sucht. Im Gemeinderat erläuterte Konrad Carl die Situation: „Der Bauhof hat selbst Platzprobleme, weil dort zusätzlich der Trinkwasserzweckverband eingezogen ist.“ Thomas Eberle erinnerte daran, dass der „Förderverein 1000 Jahre Todtenweis“ ebenfalls schon wegen Stauraum an die Gemeinde herangetreten sei – und da seien noch die zwei Paletten mit Sandsäcken, welche die Feuerwehr für den Notfall bereithalte, gab Richard Eberle zu bedenken und regte an, es sei höchste Zeit für einen Termin am Bauhof, „um ein Konzept anzudenken, wo was sinnvoll zu lagern sei“. Grundsätzlich könne nicht immer die Gemeinde geradestehen, gab Konrad Carl zu bedenken. Sein Vorschlag, die Landjungend könne eine der beiden Garagen im Ort vorübergehend nutzen, fand die Zustimmung aller Räte.

    Nachdem die Todtenweiser Landjugend gerade erst ihr Jubiläum gefeiert hat, steht bald ein weiteres Fest an. Die Gemeinde will im kommenden Jahr beim Dorffest „200 Jahre kommunale Selbstverwaltung“ und das 985. Jahr seiner ersten urkundlichen Erwähnung feiern. Konrad Carl fungiert selbst als Festausschussvorsitzender. Die beteiligten Vereine würden ein Kostengerüst erstellen und warteten auf eine Zusage für einen Betrag X aus der Gemeinde, sagte der Bürgermeister. Michael Hofberger plädierte für ein Konzept, bei dem „alle fixen Kosten wie Musik oder Bühne aus einem Topf“ zu bezahlen seien. Ein fester Verteilmodus müsse Bedingung sein, damit Geld aus der Gemeindekasse fließe, forderte Hofberger.

    Das Gremium stellte einstimmig aber vorbehaltlich 5000 Euro in Aussicht.

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