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Gemeinderat: Kita-Plätze stehen in Aindling über dem Naturschutz

Gemeinderat

Kita-Plätze stehen in Aindling über dem Naturschutz

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    Katharina Mann ist Erzieherin und Leiterin der vorübergehenden Kita Wichtelhütte im Schloss Pichl. Sie stand kürzlich beim Tag der offenen Tür für Fragen bereit. Die Kinder, die jetzt die Wichtelhütte besuchen, sollen später in die neue Aindlinger Kita am Marktanger umziehen.
    Katharina Mann ist Erzieherin und Leiterin der vorübergehenden Kita Wichtelhütte im Schloss Pichl. Sie stand kürzlich beim Tag der offenen Tür für Fragen bereit. Die Kinder, die jetzt die Wichtelhütte besuchen, sollen später in die neue Aindlinger Kita am Marktanger umziehen. Foto: Albertine Ganshorn

    Von einem „sportlichen“ Zeitplan für den Bau der neuen Kindertagesstätte (Kita) sprach Aindlings Bürgermeister Tomas Zinnecker bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Noch läuft das Genehmigungsverfahren für die Anlage nördlich der Marktangersiedlung Richtung Arnhofen, doch bereits in elf Monaten sollen Krippen- und Kindergartenkinder in dem Gebäude betreut werden. Der geänderte Bebauungsplan „Marktanger II Nord“ lag jetzt erstmals zur Einsicht aus. Die gute Nachricht ist: Es gibt vermutlich keine erheblichen Bedenken gegen die Kita. Dennoch haben mehrere Behörden Anregungen und Änderungswünsche zu dem Projekt vorgebracht.

    Gemeinde will Grundstück kaufen

    Am meisten Vorschläge machte das Landratsamt Aichach-Friedberg. Die Untere Immissionsschutzbehörde wies darauf hin, dass sich südwestlich des Baugebiets zwei Fahrsilos befinden, die für eine Geruchsbelästigung der Kinder sorgen könnten. Die Fahrsilos liegen laut Behörde 23 Meter von der Baugrenze der Kita entfernt, sie empfiehlt aber mindestens 25 Meter. Die Marktgemeinde Aindling sieht dieses Thema aus drei Gründen gelassen. Erstens geht sie davon aus, dass die stärksten Gerüche von innerhalb des Silos kommen und dazu sei der Abstand ausreichend. Zweitens stimmten die Gemeinderäte einer Anregung der Lechwerke (LEW) zu, die

    Naturschutzbehörde fürchtet um die Bachauen

    Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes hat grundsätzliche Bedenken gegen eine Bebauung in diesem Gebiet. Dieses wurde bisher als Grünfläche und Ausgleichsfläche für das gegenüberliegende Wohngebiet genutzt. Dadurch sollte auch die Bachaue des Litzelbaches geschützt werden, was mit den aktuellen Kita-Plänen wohl nicht mehr gänzlich möglich ist. Auch mit den neuen Ausgleichsflächen zeigte sich die Naturschutzbehörde unzufrieden. Zinnecker stellte klar, dass der nördliche Bereich entlang des Baches unberührt bleibt, im Gegensatz zur restlichen Fläche. Grundsätzlich sei die Schaffung neuer Kinderbetreuungsplätze, die gesetzlich gefordert werden, höher zu bewerten als der nötige Eingriff in die Natur, so Zinnecker. Zudem sei versucht worden, geeignete Ausgleichsflächen zu erwerben, dies sei aber gescheitert.

    Der Kreisbaumeister forderte, das neue Gebäude am Ortseingang bestmöglich in die Natur einzubetten. Dazu seien eine Holzfassade und ein rot eingedecktes Satteldach ratsam. Beides ist bereits vorgesehen. Zudem wurde der Bebauungsplan so gestaltet, dass die Baugrenze gänzlich außerhalb des Überschwemmungsgebiets des Litzelbachs liegt, wie vom Sachgebiet Wasserrecht gefordert. Alles in allem sahen die Räte keine gravierenden Einwände und stimmten der zweiten Auslegung zu.

    Kita soll bis September 2020 fertig sein

    Wie berichtet, ist die Johanniter-Unfall-Hilfe Bauherr und künftig auch Betreiber der neuen Kita. In dieser soll ab September 2020 Platz für eine Krippengruppe, eine Übergangsgruppe für zwei- bis vierjährige Kinder und zwei Kindergartengruppen sein. Um den Bedarf an Betreuungsplätzen für das laufende Schuljahr zu decken, haben die Johanniter und der Markt Aindling auf Schloss Pichl mit der „Wichtelhütte“ eine vorübergehende Kita eingerichtet. Alle „Wichtel-Kinder“ sollen später an den Marktanger umziehen.

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