Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Gemeinderat I: Sandabbau in Miedering ist wieder möglich

Gemeinderat I

Sandabbau in Miedering ist wieder möglich

    • |
    So sah die Sandgrube in Miedering im Sommer aus. Das Bild wird sich verändern, denn hier wird die Firma Leitenmaier künftig weiter Sand abbauen.
    So sah die Sandgrube in Miedering im Sommer aus. Das Bild wird sich verändern, denn hier wird die Firma Leitenmaier künftig weiter Sand abbauen. Foto: Martin Golling

    Gern tat es der Affinger Gemeinderat nicht. Trotzdem stimmte er einem Antrag der Firma Lorenz Leitenmaier KG aus Ziemetshausen zu: Sie darf nordöstlich von Miedering erneut Sand abbauen, und zwar bis zu 130000 Kubikmeter in den nächsten 15 Jahren. Dem Gemeinderat blieb allerdings gar nichts anderes übrig, als seine Zustimmung zu erteilen.

    Die Abgrabungserlaubnis endet mit diesem Jahr. Die Firma Leitenmaier hatte deshalb eine erneute Erlaubnis beantragt, die der Gemeinderat vor fast genau einem Jahr noch ablehnte. Hauptgrund: Den Sandabbau in Miedering hatte man in äußerst schlechter Erinnerung. Bürger kritisierten in den Jahren des Abbaus extreme Belastungen durch den Lastwagenverkehr, Staubentwicklung und verdreckte Straßen. Es habe „immer Schwierigkeiten“ gegeben, erinnerte sich zum Beispiel Manfred Klostermeir. Der Gemeinderat sagte aber auch nein, weil die versprochene Rekultivierung bis dahin noch nicht durchgeführt war.

    Abgelehnt wird der Antrag jedoch nicht. Darauf wies das Landratsamt die Gemeinde recht bald hin, auch ihr Anwalt hat das bestätigt. Denn das Vorhaben des Abbauunternehmens ist privilegiert, also besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Genehmigung. Es einfach abzulehnen, ist auch deshalb wirkungslos, weil das Landratsamt das gemeindliche Veto sonst aufheben würde. So weit wollte man es nicht kommen lassen, zumal dann jeglicher Gestaltungsspielraum gefehlt hätte. Die Gemeinde wollte lieber „das Beste rausholen“, erklärte Bürgermeister Markus Winklhofer. Das sei in langen Verhandlungen auch gelungen. „Das ist zwar nicht unbedingt zufriedenstellend, das räume ich ein, aber es ist das Bestmögliche in dieser Situation“, so der Gemeindechef. Im Laufe dieses Jahres hat die Firma Leitenmaier die Rekultivierung des bisherigen Abbaubereiches in Angriff genommen.

    Das „Bestmögliche“ soll nun ein öffentlich-rechtlicher Vertrag gewährleisten. Der Gemeinderat hat diesem Ende November in nicht öffentlicher Sitzung zugestimmt, er ist inzwischen gültig (siehe Infokasten). Laut Winklhofer war es dabei ein Hauptanliegen, die Menschen in der kleinen Wochenendsiedlung im Westen der Sandgrube und in Miedering zu schützen. Damit die Fahrzeugbewegungen kontrolliert werden können, wird die Firma zum Einbau einer Waage in der Sandgrube verpflichtet. Der Lastwagenverkehr wird von der Kreisstraße zwischen Bergen und Derching abzweigen und durch den kleinen Ortsteil Miedering hindurchführen. Es ist dort nun für Fahrzeuge über dreieinhalb Tonnen eine Begrenzung auf Tempo 30 geplant.

    Die Begeisterung im Gemeinderat hielt sich in Grenzen. Georg Brandmeier erklärte, er werde nicht zustimmen, denn „wir machen nur Schadensbegrenzung“. Die Firma „hat uns über den Tisch gezogen“, kritisierte er. Als man seinerzeit beim ersten Bauabschnitt zugestimmt habe, sei nicht klar gewesen, dass man einen zweiten gar nicht mehr ablehnen könne. Neben Brandmeier stimmten auch Joseph Engelschalk, Xaver Lindermeir und Carlos Waldmann gegen den erneuten Abbauantrag.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden