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Gemeinderat: Damit der Schlamm nicht wieder kommt

Gemeinderat

Damit der Schlamm nicht wieder kommt

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    Die Feuerwehr war in Kühnhausen im Einsatz. Dort waren die Straßen von Wasser und Schlamm überschwemmt.
    Die Feuerwehr war in Kühnhausen im Einsatz. Dort waren die Straßen von Wasser und Schlamm überschwemmt. Foto: Archivfoto: Manuel Hammerl (FFW Pöttmes)

    Von Nicole Simüller

    Nach starken Regenfällen überfluteten Wasser und Schlamm im Mai und Juni Straßen und Keller in mehreren Pöttmeser Ortsteilen. Noch immer sind die Schäden nicht restlos beseitigt. Zuletzt hatte sich der Bauausschuss ein Bild davon gemacht. Im Marktgemeinderat berichtete nun Bürgermeister Franz Schindele, was in den betroffenen Ortsteilen zu tun war und in nächster Zeit zu tun ist. Dabei übte er Kritik an einigen Landwirten, ohne sie namentlich zu nennen.

    Wiesenbach: Die Probleme hätten sich verschärft, da beispielsweise im 250-Einwohner-Ortsteil Wiesenbach auf Hängen, die direkt zu einem Wohngebiet hin abfallen, Kartoffeln oder Mais angebaut worden seien. „Nicht nur Wasser, sondern auch Schlamm kam runter“, so Schindele.

    In der Kläranlage mussten die Becken später von einer 25 Zentimeter hohen Schlammschicht befreit werden. Auch das Wohngebiet an der Straße Am Weiher wurde überflutet. Die Anwohner wandten sich mit einem Brief an die Gemeinde, in dem sie „zum Teil erhebliche Schäden“ beklagen. Nur weil die meisten Bewohner daheim gewesen seien und mit Hilfe der Feuerwehr provisorische Schutzmaßnahmen ergriffen hätten, seien die Schäden nicht noch größer ausgefallen.

    Die Anwohner fordern in ihrem Brief die Gemeinde zu diversen Schutzmaßnahmen auf, darunter den Bau eines Damms auf halber Höhe des Hangs, um so ein Rückhaltebecken zu schaffen. Außerdem sollen ein Graben zu den nördlich der Straße gelegenen Anwesen geschaffen und eine Mauer gebaut werden. Die Anwohner regen einen runden Tisch mit den Landwirten an, bei dem es um den Erosionsschutz gehen soll. Schindele kündigte an, der Bauausschuss werde die Anträge abarbeiten.

    Kühnhausen: Auch aus Kühnhausen gibt es dem Bürgermeister zufolge einen Antrag von Bewohnern, ein Regenrückhaltebecken zu schaffen. Den 120-Einwohner-Ortsteil hatte es innerhalb von nur einer Woche gleich zwei Mal erwischt. Drei Mal war hier die Feuerwehr im Einsatz. Die Sandfänge mussten geräumt und die Kanalisation gespült werden. Sie sei nach dem Starkregen „komplett dicht“ gewesen, so Schindele. Das mit der Spülung beauftragte Unternehmen habe Schwierigkeiten gehabt, sie frei zu bekommen.

    Der Bürgermeister machte deutlich, wie entscheidend es bei solch starken Regenfällen ist, was auf den Feldern angebaut wird. Auf einem Kühnhausener Hang, mit dem es in der Vergangenheit regelmäßig Probleme gegeben habe, sei dieses Mal Getreide angebaut gewesen und über einen halben Meter hoch gestanden. Das Feld hielt den Regenfällen stand.

    Schindele wies auf ein weiteres positives Beispiel rechts der Straße von Pöttmes nach Kühnhausen hin. Auf einem Acker, der in der Vergangenheit immer wieder abgeschwemmt worden war, sei inzwischen ausgemuldet und ein Grünstreifen angelegt worden. „Man kann schon was gegen Hochwasser tun“, unterstrich der Bürgermeister vielsagend.

    Ebenried: In Ebenried mussten ein Sandfang geräumt, die Kanäle gespült und die Straße gereinigt werden. Eine Reparatur der Feldwege wurde bereits in Auftrag gegeben.

    Immendorf/Wagesenberg:

    In dem 130-Einwohner-Ortsteil waren die Ereignisse dem Bürgermeister zufolge „sehr dramatisch“. Der Kanal sei nach wie vor nicht vollständig vom Schlamm befreit. „Wir können noch nicht mit großen Geräten in die Gärten rein.“ Der Kanal sei durchwurzelt. Er müsse stellenweise geöffnet und neu verlegt werden.

    Das Staatliche Bauamt Augsburg hat den Schlammfang auf der Ostseite der Staatsstraße geräumt. Der Einlauf auf der Westseite wurde verjüngt. Der Durchlauf unterhalb der Straße ist derzeit nur zur Hälfte durchlässig. Das Staatliche Bauamt wird hier erst räumen, wenn der Kanal im weiteren Verlauf wieder frei ist.

    Mit dem Thema Hochwasser wird sich laut Schindele die Bürgermeister-Dienstversammlung Ende September beschäftigen. Dann soll es darum gehen, wie wirkungsvolle Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Der Pöttmeser Bürgermeister sprach sich im Marktgemeinderat dafür aus, Landwirte zum Erosionsschutz zu verpflichten. Bisher sei das nicht möglich.

    Wie berichtet, haben die Behörden bereits angekündigt, am runden Tisch nach Lösungen zu suchen. Eine große Rolle spielt dabei die Landwirtschaft. Beteiligt sind unter anderem Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und Amt für Landwirtschaft. Dabei geht es nicht nur um Pöttmes, sondern auch um Affing, Aindling, den Aichacher Stadtteil Oberbernbach sowie Inchenhofen.

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