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Gemeinderat: Behördenfunkmasten in Rehling nehmen letzte Hürde

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Behördenfunkmasten in Rehling nehmen letzte Hürde

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    Der Einödhof Gamling nahe Allmering hatte mit Schildern "Kein Funkmast vor der Haustüre" gegen einen Funkmast protestiert. Doch es half nicht, ein Mast für den Digitalfunk wird nun nordwestlich hinter dem Anwesen im Wald (im Hintergrund die Bäume zu sehen) gebaut.
    Der Einödhof Gamling nahe Allmering hatte mit Schildern "Kein Funkmast vor der Haustüre" gegen einen Funkmast protestiert. Doch es half nicht, ein Mast für den Digitalfunk wird nun nordwestlich hinter dem Anwesen im Wald (im Hintergrund die Bäume zu sehen) gebaut. Foto: Josef Abt

    Die letzte Hürde für den Bau der beiden Behördenfunkmasten in Rehling ist genommen: Der Gemeinderat Rehling hat in seiner jüngsten Sitzung der Planung und Ausführung der beiden Masten zugestimmt. Zuvor haben Vertreter des Landeskriminalamts die Planung ausführlich vorgestellte. Damit können die weiteren Planungen für den Bau nun zügig weiter vorangetrieben werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.

    Der Behördenfunk hatte in Rehling wie berichtet hohe Wellen geschlagen. Im August 2016 hatte das Landeskriminalamt deswegen mit Rehlings Bürgermeister Alfred Rappel Kontakt aufgenommen. Der vorgesehene Standort auf der Hangkante des Lechrainhügels „Beim Gockel“ stieß jedoch auf massiven und teilweise sehr emotionalen Protest: Anwohner wehrten sich gegen den rund 40 Meter hohen Mast, gründeten eiligst eine Bürgerinitiative, sammelten Unterschriften und diskutierten mit Politikern, darunter der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz (CSU) sowie die Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko (

    Mitentscheidend dafür, dass für den geplanten, umstrittenen Standort schließlich eine Alternative gesucht und auch gefunden wurde, war wohl auch ein abschließendes Gespräch im Rehlinger Rathaus mit Staatssekretär Gerhard Eck vom Bayerischen Landtag an der Spitze. Für den einen Masten am Gockel stand zudem damals auch noch zur Diskussion, dass Netzbetreiber ihn zusätzlich mit Mobilfunkantennen belegen könnten.

    Der Sandort nahe der Lechaue.
    Der Sandort nahe der Lechaue. Foto: AN-Grafik

    Neue Lösung nach Protest

    Nach längeren Untersuchungen der möglichen Alternativen fand die zuständige Behörde schließlich die jetzige Zweimastenlösung, die auch vom Gemeinderat akzeptiert wurde. Diese Lösung soll nun, trotz des wesentlich höheren Kostenaufwands, eine lückenlose Funksicherheit für den BOS-Digitalfunk gewährleisten. Statt einem nun also zwei Funkmasten, die wesentlich weiter weg von der Wohnbebauung sein werden.

    Ein Mast wird im Lechfeld gebaut, der zweite im Wald nördlich von Gamling. Somit heißt es nun aber auch „aus eins mach drei“, denn neben diesen beiden Funkmasten für den Digitalfunk kommt im Gemeindegebiet von Rehling (östlich der Ortschaft am Salzerberg) wohl noch ein dritter Funkmast für die Mobilfunkanbieter; der bisherige Standort in der Raiffeisenstraße wird wie berichtet aufgelöst. Eine Mitbenützung der BOS-Masten ist aus mehreren Gründen nicht möglich. Stefan Klein von der autorisierten Stelle beim Landeskriminalamt stellte dem Gemeinderat nun die Planungen für die beiden BOS-Funkmasten ausführlich vor (siehe Infokasten). Der Mast für den Standort „AIC-

    Der Mast am Standort „AIC-Lechau“ kann bei Stromausfall 72 Stunden durch eine sogenannte Brennstoffzellersatzanlage mit Strom versorgt werden. Dies ist nach den Worten von Stefan Klein notwendig, da dieser Mast bedingt durch die Topographie eine sehr große Fläche abdecken wird. Sein Umgriff reicht in etwa bis in die Rehlinger Ortsteile Unterach, Oberach, Au, Scherneck und St. Stephan, Sand (Todtenweis), Anwalting und Teile von Mühlhausen (Gemeinde Affing) sowie Stettenhofen und Langweid (Landkreis Augsburg).

    Außerdem wird eine Rundbühne für die Richtfunkspiegel angebracht. Diese wird lediglich in Hinblick auf eine spätere, mögliche Nutzung durch den Mobilfunk, errichtet. Stefan Klein betonte jedoch, dass das LKA kein Interesse an weiteren Mitnutzern habe. Die Standorte erhalten zusätzlich eine GPS-Antenne und werden auch nicht farbig lackiert, so wie dies an manchen Standorten vorgeschrieben ist.

    Der Standort bei Gamling.
    Der Standort bei Gamling. Foto: AN-Grafik

    Wechsel der Funkzellen ist derzeit ein Problem

    Derzeit sind Allmering und Gamling nicht mit Behördenfunk versorgt. In Rehling hingegen stellen Zellwechsel derzeit noch ein Problem dar. Nach Inbetriebnahme der beiden Standorte ist der Gemeindebereich von Rehling laut Landeskriminalamt komplett versorgt.

    Der Vertreter der autorisierten Stelle am Landeskriminalamt stellte an dem Abend auch den terminlichen Ablauf vor. Demnach sollen im Januar 2019 die Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt werden. Anschließend erfolgt wohl im April 2019 die Ausschreibung der Arbeiten. Baubeginn soll im August nächsten Jahres sein. Die voraussichtliche Fertigstellung ist für Oktober 2019 geplant. Die Richtfunkanbindung soll im November 2019 erfolgen. Ende 2019 wäre dann die Netzintegration und Anbindung durch BOS möglich.

    Die Planungen für die Behördenfunkmasten

    Stefan Klein von der autorisierten Stelle beim Landeskriminalamt stellte dem Gemeinderat Rehling die Planungen für die beiden BOS-Funkmasten im Gemeindegebiet ausführlich vor.

    Standort bei Gamling Der Mast für den Standort „AIC-Gamling“ entsteht im Wald nordwestlich von Gamling. Geplant ist ein Stahlgittermast mit einer Höhe von 48 Metern. Grund hierfür ist ein bereits bestehender

    Standort im Lechfeld Am Standort „AIC-Lechau“, also nordwestlich von Kagering an der Grenze zu den Lechauen, ist ein Schleuderbetonmast mit einer Höhe von 45 Metern geplant. Dieser erhält eine Rundstrahlantenne (eine Sendeantenne, eine Sende- und Empfangsantenne) mit einem Abstand von etwa 5 bis 6 Metern. Der Baumbestand in dem Grünstreifen bleibt zum freien Feld hin aus optischen Gründen erhalten.

    Beide Standorte Beide Standorte erhalten ein kleines Trafohäuschen für die Systemtechnik. Dieses erhält laut Klein eine Holzverschalung sowie ein Ziegelsatteldach, und hat eine Grundfläche von rund zwei auf zwei Meter. (at)

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