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Gemeinderat Aindling: Altes Haus am Marktplatz sanieren oder nicht?

Gemeinderat Aindling

Altes Haus am Marktplatz sanieren oder nicht?

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    Dort, wo jetzt der Rasen wächst, hätte einmal ein Teil des Aindlinger Marktzentrums entstehen sollen. Das alte Haus der „Verkaufsstätte Zurek“ steht noch, das Haus Gabelsberger wurde abgerissen.
    Dort, wo jetzt der Rasen wächst, hätte einmal ein Teil des Aindlinger Marktzentrums entstehen sollen. Das alte Haus der „Verkaufsstätte Zurek“ steht noch, das Haus Gabelsberger wurde abgerissen. Foto: Martin Golling

    Wie soll das Aindlinger Zentrum am Marktplatz künftig einmal aussehen? Was könnte auf der freien Fläche zwischen der alten „Verkaufsstätte Zurek“ und der Metzgerei Gasthof Harländer entstehen? Bevor diese Fragen beantwortet werden können, will der Aindlinger Marktgemeinderat klären, wie das denkmalgeschützte und baufällige Zurek-Anwesen genutzt werden könnte. Dazu gab es am Dienstagabend einen ersten, einstimmigen Beschluss.

    Das Zurek-Haus in Aindling wird jetzt erst einmal untersucht

    Auf Anregung von Agathe Mayer von der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt soll als Erstes ein so genanntes Vorprojekt für das Zurek-Haus erstellt werden. Wie Bürgermeister Tomas Zinnecker (CSU/FWG) erläuterte, prüfen Statiker dabei die bauliche Substanz des Gebäudes. Laut Landratsamt könnte es für diese Prüfung einen Zuschuss von 50 bis 80 Prozent geben. Die Ergebnisse des Projekts könnten dann Erkenntnisse darüber geben, wie viel eine Sanierung des Anwesens, das im Besitz der Marktgemeinde ist, kosten würde.

    Ein externer Interessent am Zurek-Haus ist wieder ausgestiegen

    Mit dieser Vorgehensweise waren alle Marktgemeinderäte einverstanden. Helga Holland (SPD) appellierte leidenschaftlich dafür, insbesondere den schönen Dachstuhl des Hauses zu schützen. „Wir dürfen unser Erbe nicht wegwerfen, wir müssen es für unsere Gemeinde erhalten“, sagte sie. Karl-Andreas Gamperl (Bürgerwille ’76) wunderte sich, warum die eigentliche Sanierung des Gebäudes kaum gefördert wird: „Wenn man schon will, dass alte Gebäude saniert werden, dann muss man eben Geld in die Hand nehmen.“ Zinnecker erwiderte, dass es für entsprechende gemeindliche Nutzungen durchaus weitere Zuschüsse geben könnte.

    Zuletzt hatte es einen externen Interessenten für das Zurek-Gebäude gegeben, aber dieser ist laut Zinnecker wieder ausgestiegen. Der Mann gab als Grund unkalkulierbare Kosten an: Sein Architekt hatte bis zu einer Million Sanierungskosten für das Anwesen errechnet.

    Das geplante Aindlinger Marktzentrum ist geplatzt

    Wie mehrfach berichtet, hätte neben dem Zurek-Haus einmal das Aindlinger Marktzentrum, ein knapp 14 Meter hohes Wohn- und Geschäftshaus mit Café und Arztpraxen entstehen sollen. Der Investor stieg ebenfalls aus. Das Greiner- und das Gabelsberger-Anwesen ließ die Gemeinde in der Folge dennoch abreißen, um mit der freien Fläche besser planen zu können.

    Ein Thema in Aindling ist auch das Defizit des Kindergartens

    Neben dem Zurek-Anwesen beschäftigte sich der Aindlinger Marktgemeinderat auch mit dem finanziellen Defizit im katholischen Kinderhaus St. Martin in Aindling. Der Betreiber, die Kirchenstiftung

    Der Markt Aindling übernimmt gemäß Vereinbarung 95 Prozent des Betriebskostendefizits und muss daher gut 216000 Euro in vierteljährlichen Raten vorauszahlen. Insgesamt rechnet die Kirchenstiftung für 2020 mit Ausgaben von fast 1,5 Millionen Euro. Diese Zahlen verursachten zwar leises Murren im Rat, der Tenor war aber eindeutig: Einer kinderfreundlichen Gemeinde muss die Kinderbetreuung das Wert sein. Dieser Meinung war auch Peter Reich (CSU/FWG), der vorrechnete, dass von den rund 1,2 Millionen Euro Einnahmen der Stiftung zum Glück nur etwa 82000 Euro Elternbeiträge seien.

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