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Gemeinderat: Affing plant Rekord-Investitionen

Gemeinderat

Affing plant Rekord-Investitionen

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    Erst repariert Affing Kanal- und Wasserleitungen in der Von-Gravenreuth-Straße. Dafür sind heuer rund 500 000 Euro im Haushalt eingeplant. Dann geht das Staatliche Bauamt an die Sanierung der Staatsstraße 2035.
    Erst repariert Affing Kanal- und Wasserleitungen in der Von-Gravenreuth-Straße. Dafür sind heuer rund 500 000 Euro im Haushalt eingeplant. Dann geht das Staatliche Bauamt an die Sanierung der Staatsstraße 2035. Foto: Martin Golling

    Die Gemeinde Affing gibt in diesem Jahr so viel Geld aus, wie noch nie zuvor. Rund 8,9 Millionen Euro umfasst das Rekordinvestitionspaket, das nicht leicht zu schultern ist. Deshalb muss die Gemeinde Schulden machen. 1,3 Millionen Euro Kreditaufnahme sind geplant. Bürgermeister Rudi Fuchs nannte diese Größenordnung „absolut zu verantworten“. Dahinter stand auch die Mehrheit des Gemeinderates. Nach der Vorberatung am Dienstag genehmigte das Gremium am Mittwoch den Etat mit 14:6 Stimmen.

    Der gesamte Haushalt hat ein Volumen von knapp 20 Millionen Euro. Der Etat für die Verwaltung fällt mit 10,5 Millionen Euro nur etwas höher aus als im vergangenen Jahr. Mit einkalkuliert sind darin 350000 Euro für die Sanierungen der Kirchtürme in Aulzhausen und Gebenhofen. Das Investitionsprogramm mit rund 8,9 Millionen Euro hat eine nie da gewesene Höhe erreicht. „Ich gehe davon aus, dass es so schnell nicht wieder kommt“, sagte dazu Gemeindechef Fuchs. Dass es nur mit neuen Schulden zu realisieren ist, hält er für vertretbar. Die Zinsen seien niedrig und die Verschuldung nicht alarmierend. Pro Kopf wird man bis Jahresende 466 Euro Schulden haben, der Schnitt liegt im Kreis bei 510, in Bayern bei 765 Euro.

    Schmerzhaft ist, dass Affing bei den Schlüsselzuweisungen leer ausgeht (2013: 445000 Euro). Ausschlaggebend ist die Steuerkraft zwei Jahre zuvor, die so hoch war, dass es nun kein Geld vom Freistaat gibt. Das wird vermutlich auch nächstes Jahr so sein, blickte Kaspar Wallner in die Zukunft. Der neue Kämmerer, der bislang in der Verwaltung unter anderem fürs Personal zuständig war, präsentierte als Nachfolger von Thomas Hübler in einer Doppelsitzung seinen ersten Haushaltsplan. Er stellte zur Debatte, Investitionen zu streichen, um keine oder weniger Schulden machen zu müssen. Doch viele Projekte sind längst aufs Gleis gesetzt. Zum Beispiel das zwei Millionen Euro teure Kinderhaus, das noch 1,64 Millionen Euro kostet. Das Geld muss bis Jahresende investiert sein, nur dann bekommt man den Zuschuss von einer Million Euro. Abgeschlossen werden soll auch die Sanierung der Mehrzweckhalle. Streichpotenzial sahen die Räte aus Anwalting und Gebenhofen erwartungsgemäß bei den Kosten für Planung und Grunderwerb für die Westumfahrung (insgesamt 500000 Euro). Mit 14:6 Stimmen hielt der Rat daran fest.

    Ebenfalls nicht „streichfähig“ (vier Gegenstimmen) waren 445000 Euro für die Straße von Affing nach Gaulzhofen. Das Projekt wurde schon mehrfach geschoben, zum Leidwesen der Aindlinger Nachbarn. Weil unklar ist, ob repariert oder komplett erneuert werden soll und die Anbindung in Affing bei der Realisierung der Umgehung offen ist, plädierte Georg Brandmeir für eine Verschiebung. Fuchs indes wollte zeigen, dass man bereit sei, grundsätzlich etwas zu tun. Das sei auch nötig, fand Markus Winklhofer und erinnerte an einen Motorradunfall im Juli 2013.

    Streichen wollte die Mehrheit schließlich die 79000 Euro für die Sanierung der alten Schule in Gebenhofen. Bereits 2009 standen die Sicherung des Daches und die Sanierung der Fassade zur Debatte. Zunächst sollten die Maßnahmen am Friedhof abgeschlossen werden. Genutzt wird das Haus laut Siegfried Haas momentan von den Burschen, dem Kriegerverein und teilweise von der Pfarrei. Derzeit finden dort wegen der Kirchenrenovierung Gottesdienste statt. Gegen die sechs Räte aus Gebenhofen und Anwalting strich der Gemeinderat am Dienstag das Projekt. Um es am Mittwoch doch wieder mit 14:6 Stimmen in die Investitionsliste aufzunehmen. Die Sicherheitsbedenken seien ihm nicht aus dem Sinn gegangen, begründete Bürgermeister Rudi Fuchs, warum er noch einmal abstimmen ließ. Die Summe bleibt im Etat, ein Architekt wird das Haus untersuchen. Gestrichen wurde am Ende kein einziges Projekt.

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