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Geisenfeld: "Rechtsanwalt-Masche": 88-Jährige um 10.000 Euro betrogen

Geisenfeld

"Rechtsanwalt-Masche": 88-Jährige um 10.000 Euro betrogen

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    In Geisenfeld ist eine 88-Jährige Opfer der Rechtsanwalt-Masche geworden. Sie übergab einem Unbekannten 10.000 Euro.
    In Geisenfeld ist eine 88-Jährige Opfer der Rechtsanwalt-Masche geworden. Sie übergab einem Unbekannten 10.000 Euro. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Mit der sogenannten „Rechtsanwalt-Masche“ hat ein Unbekannter eine 88-Jährige aus Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) um 10.000 Euro betrogen. Am Donnerstagmittag erhielt die Rentnerin einen Anruf von einem angeblichen Rechtsanwalt. Dieser gab vor, der Sohn der Angerufenen habe einen schweren Autounfall verursacht. Um nun eine Haftstrafe zu verhindern, sei eine Kautionszahlung erforderlich.

    Rechtsanwalt-Masche: Unbekannter betrügt Seniorin aus Geisenfeld

    „Durch geschickte Gesprächsführung erfragte der unbekannte Anrufer die finanziellen Verhältnisse der Seniorin“, teilt die Polizei mit. „Über einen längeren Zeitraum wurde sie am Telefon gehalten und, wie bei dieser Betrugsmasche üblich, fortwährend unter Druck gesetzt.“ Letztlich forderte der Unbekannte 10.000 Euro – ein Betrag, den die Frau wenig später an ihrer Wohnadresse an einen Mann übergab.

    Das sind die vier häufigsten Maschen der Trickbetrüger

    Betrüger geben sich als Enkel oder andere Verwandte aus und gaukeln Senioren am Telefon eine Notlage vor. Sie bitten dann um finanzielle Hilfe - oft machen sich die Senioren im Anschluss auf den Weg zur Bank, um das Geld abzuheben. Oft kommt dann ein Strohmann direkt zu den Senioren nach Hause, um das Geld abzuholen. Es gibt auch Fälle, bei denen teilweise hohe Summen über Onlinedienste verschickt werden.

    Sie geben sich als seriöse Händler aus, die angeblich alte Möbel, Bilder oder Bücher sammeln: Unter einem Vorwand schleichen sich Betrüger in fremde Wohnungen ein. Die Unbekannten verwickeln ihre Opfer in ein Gespräch, das vor allem eines soll: ablenken. Denn während ein Täter spricht, versucht ein anderer unbemerkt an Wertsachen zu kommen. Im vergangenen Jahr brachte ein Mann eine Rentnerin in Gersthofen dazu, mehrere Verträge zu unterschreiben. Es handelte sich aber nicht um Kaufverträge, sondern um Vollmachten. Mit denen schloss der Mann dann im Namen der Frau Kredite ab und kassierte eine Provision.

    Das Telefon klingelt, auf dem Display steht die 110: Der Mann am anderen Ende der Leitung gibt sich als Polizeibeamter aus. Er berichtet von einem Einbruch in der Gegend und erkundigt sich beiläufig, ob Wertsachen in der Wohnung seien. Die müssten in Sicherheit gebracht werden - das erledigt dann ein falscher Beamter, der vor der Haustür steht.

    "Ich muss mal zur Wasserleitung, zur Heizung, zum Stromkasten, die Telefonleitung überprüfen, Rauchmelderkontrolle." Mit diesen Worten stehen Männer als Handwerker gekleidet ebenfalls immer wieder vor der Haustür und bitten um Zugang ins Wohnungsinnere.

    1. Haben Sie keine Sicherheitskette, Tür zulassen, durch Spion schauen. Reden Sie durch die geschlossene Tür.

    2. Seien Sie bei Haustürgeschäften grundsätzlich skeptisch und aufmerksam.

    3. Geben Sie keine Auskunft am Telefon.

    4. Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei.

    5. Leisten Sie keine Vorkasse.

    Der Mann, der eine weite, olivgrüne Pluderhose und eine ebenfalls olivgrüne, weit geschnittene Jacke mit rotem Querstrich im Brustbereich trug, konnte anschließend unerkannt fliehen. Die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt bittet um Hinweise unter 0841/934309.

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