Wer heute an Dieter Heilgemeirs Tür klingelt, tut das vergeblich: Der Aichacher Stadtrat ist an seinem 70. Geburtstag nicht daheim. Rummel um seine Person ist ihm unangenehm. Neben dem Geburtstag kann der frühere Lehrer heuer noch mehr Jubiläen feiern: 60 Jahre Engagement in der katholischen Kirche, 50 Jahre als Lektor und 40 Jahre im Stadtrat, davon 18 Jahre als zweiter Bürgermeister.
Nach Aichach verschlug es den gebürtigen Münchner, mit seiner Mutter und seinem Bruder 1945 durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg. 1952 wurde er Ministrant. Später engagierte er sich in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) und als Stadtjugendführer für die katholische Jugend.
Nach seinem Studium arbeitete er ab 1969 als hauptamtlicher Diözesanjugendführer. 1972 wurde er Lehrer, zunächst am Friedberger Gymnasium, von 1979 bis zur Pensionierung 2003 am Deutschherrengymnasium in Aichach für Biologie und Religion. Bis heute ist er Lektor in der Stadtpfarrkirche. Der Kirchengemeinde, in der er aufgewachsen ist, fühlt er sich trotz seines Umzugs nach Oberwittelsbach nach wie vor eng verbunden. Aus dem kirchlichen erwuchs das politische Engagement. „Ich wollte die Belange der Jugend in der Stadt vertreten“, blickt Heilgemeir zurück. Als einer der „vier jungen Wilden“ zog er mit Heinrich Hutzler, Karl Moser und Horst Thoma 1972 für die CSU in den Stadtrat ein, 1978 auch für 24 Jahre in den Kreistag.
Zu seinem Geburtstag hat Heilgemeir nur einen Wunsch: Wer ihm etwas schenken will, soll lieber für die Sanierung der Burgkirche spenden. Er selbst brauche nichts, sagt Dieter Heilgemeir: „Ich bin vom Leben so reich beschenkt worden.“ (bac)
Spendenkonto Kontonummer 430010793 bei der Stadtsparkasse Aichach (Bankleitzahl 72051210), Kennwort „Burgkirche“.
Den Rest der Geschichte unter anderem über die "bittere Erfahrung" (Heilgemeier) seiner Abwahl als zweiter Bürgermeister lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Aichacher Nachrichten.