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Geburtshilfe: Diskussion: Nahe Entbindung statt „Babyfabriken“

Geburtshilfe

Diskussion: Nahe Entbindung statt „Babyfabriken“

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    Die Beleghebammen am Aichach Krankenhaus: (von links) Martina Effinger, Pia Petrovic, Selma Nuray und Dagmar Schmaus und Gynäkologe Sorin Turcu-Reiz.
    Die Beleghebammen am Aichach Krankenhaus: (von links) Martina Effinger, Pia Petrovic, Selma Nuray und Dagmar Schmaus und Gynäkologe Sorin Turcu-Reiz. Foto: Wolfgang Müller

    Ab und zu „kräht“ ein Baby dazwischen und unterbricht die Diskussionsrunde. Doch das stört an diesem Vormittag nun wirklich überhaupt keinen. Denn es geht ja bei dieser Veranstaltung im Café Koch am Aichacher Stadtplatz genau um sie und ihre Mütter. Wie geht es weiter mit der Geburtshilfe in

    Fehlende Wertschätzung und schlechte Kommunikation für Aus

    Pia Petrovic, erst seit Sommer als Hebamme in Aichach, schilderte warum es für sie und ihrer Kolleginnen unter den derzeitigen Bedingungen nicht weitergehen konnte. Nachfrage aus dem Publikum: Lag es neben der Arbeitsbelastung und der schlechten Bezahlung auch an der Klinik-Leitung? Antwort: Es habe an Kommunikation und vielleicht auch die Wertschätzung gemangelt. Für Christina Steinocher, Sprecherin der Hebammen in der Region, liegt bei der Geburtshilfe vieles im Argen und der Landkreis könnten nur einen Teil zur Lösung des Problems beitragen.

    Da konnte Landrat Metzger nur beipflichten, weil Bund und Land für die Entwicklung gesorgt hätten. Gleichzeitig will er alles unternehmen, um die Station mittelfristig in Betrieb zu nehmen. Sein Ziel: Eine Geburtsabteilung am Krankenhaus Friedberg, die von der Uni-Klinik Augsburg betrieben wird, mit Außenstelle in Aichach. Laut Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko (CSU) ist das auf dem Weg: Wichtig sei vor allem eine nachhaltige und stabile Lösung. SPD-Abgeordnete Simone Strohmayr vermisst im Freistaat vor allem eine zentrale Planung für die Geburtshilfe. Das müsse beim Besuch von Gesundheitsministerin Melanie Huml am 10. Dezember in Aichach unbedingt eingefordert werden. Es gebe Länder wie Schweden mit großen zentralen Geburtskliniken und es gebe die wohnortnahe Versorgung. Wenn Bayern für Letzteres sei, dann müsste dies auch zentral geplant werden. Die ländlichen Kreise könnte das nämlich nicht lösen. Für ihre Landtagskollegin Christina Haubrich (Grüne), selbst Krankenschwester und auf Kinderstationen tätig, ist wichtig, dass Frauen Wahlfreiheit haben in welcher Klinik, groß oder klein, sie entbinden wollen: „Sie müssen sich vor allem sicher fühlen.“

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