Friedberger Fieselei für den Vatikan

Aichach

Friedberger Fieselei für den Vatikan

Friedberg Für Steinbildhauermeister Franz Seidl würde ein Albtraum Wirklichkeit: Nur einmal zu fest draufgeschlagen, dann würde beispielsweise das marmorne Kreuz von der Krone des Wappenreliefs abbrechen. Zu kitten wäre das nicht. Damit wäre die Arbeit von über einem Monat an einem der beiden Marmorwappen umsonst gewesen. So stolz der Friedberger auch über den außergewöhnlichen Auftrag für den Vatikan ist, er hat ihm auch schon schlaflose Nächte bereitet. So hütet Seidl die Reliefarbeiten wie seinen Augapfel. Darum wird er die Originale beim bevorstehenden Altstadtfest wahrscheinlich auch nur an einem Tag der Öffentlichkeit vorstellen. Nicht auszudenken, wenn beispielsweise ein Glas mit Rotwein auf den Marmor kippen würde.

Von Andreas Schmidt |

20.10.19, 12:59 Uhr

Manche Details wie hier eine Pietà auf dem Wappen der Erzbruderschaft sind nur mit der Lupe zu erkennen.

Unversehrt sollen die beiden Bildhauerarbeiten im September an ihren Bestimmungsort gelangen: an Säulenpodeste der Kirche Santa Maria della Pietà am deutschen Friedhof (Campo Santo Teutonico) im Vatikan. Für Seidl und seine Söhne Markus und Martin wird dies dann "der schönste Arbeitsplatz der Welt", den sich die Steinmetzmeister vorstellen können. Die Söhne werden dort jeweils eine Woche lang historische Grabdenkmäler restaurieren und Inschriften ausbessern.

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