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Finanzen: Kliniken sind auf dem Weg zur „Schwarzen Null“

Finanzen

Kliniken sind auf dem Weg zur „Schwarzen Null“

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    Der Verlust für die Kliniken an der Paar im Jahr 2014 liegt bei rund 400.000 Euro. Ehrlich gerechnet sei das der beste Abschluss in der Geschichte, sagt die Geschäftsführung.
    Der Verlust für die Kliniken an der Paar im Jahr 2014 liegt bei rund 400.000 Euro. Ehrlich gerechnet sei das der beste Abschluss in der Geschichte, sagt die Geschäftsführung. Foto: Philipp Schröders (Archiv)

    Der Grundstein für die Zukunft des Krankenhauses Aichach wird am Freitagnachmittag gelegt. Am Neubau versammelt sich dazu eine Festgesellschaft. Die jüngste finanzielle Vergangenheit der Kliniken an der Paar ist auch nicht schlecht. Im Sitzungssaal im Landratsamt erfuhren das am Mittwochnachmittag die Kreisräte.

    Geschäftsführer Krzysztof Kazmierczak stellte den Jahresabschluss 2014 vor. Der ist deutlich besser als in den Vorjahren und ehrlich gerechnet sogar der beste in der Geschichte, wie Kaufmännischer Direktor Peter Schiele den Kommunalpolitikern im Detail erläuterte.

    Der Verlust von Aichach verringert sich

    Mit einem Verlust von 420000 Euro liegen die beiden Häuser insgesamt gut eine Million unter dem Ergebnis vom Vorjahr, 2013. Wobei sich beide Kliniken verbessert haben: Der Verlust von Aichach verringert sich um rund 240000 Euro auf 1,85 Millionen, und Friedberg steigert 2014 den Gewinn um mehr als 700000 Euro auf über 1,4 Millionen Euro – ein Topergebnis.

    Damit liegt das Haus in Friedberg in etwa wieder auf dem Niveau von 2012. Das wurde aber damals vor allem auf Einmaleffekte zurückgeführt. Ab 2017 oder 2018 soll auch das Aichacher Krankenhaus schwarze Zahlen schreiben. Stellvertretender Landrat Peter Feile spekulierte schon für 2015 mit einem Abschluss ganz ohne Defizit.

    Das ist das mittelfristige Ziel, auch wenn Kazmierczak durch das neue Strukturgesetz des Gesundheitsministeriums große finanzielle Nachteile für seine vergleichsweise kleinen Kliniken erwartet. In einigen Jahren würden die neuen Rahmenbedingungen zum „Riesenproblem“. Der Geschäftsführer will mit seiner Belegschaft „vehement gegen das neue Gesetz kämpfen“. Kazmierczak kündigte an, dass sich Mitarbeiter der Kliniken im September an einer Demo in Berlin beteiligen wollen.

    In Aichach wird gebaut

    Direkt neben dem Aichacher Krankenhaus wird derzeit gebaut. Über 50 Millionen Euro fließen in die hochmoderne neue Klinik – mindestens die Hälfte davon, also 25 Millionen Euro, übernimmt der Freistaat. Bis November soll der Rohbau stehen, und für Mitte 2017 ist der Umzug geplant. Von da ab soll der Betrieb dieses Krankenhauses die restlichen Investitionskosten für den Kreis selbst erwirtschaften. Den Kliniken an der Paar soll damit der finanzielle Befreiungsschlag gelingen.

    Denn in über vier Jahrzehnten seit der Gründung des Kreises Aichach-Friedberg (1972) sind hohe Defizite für die Kliniken aufgelaufen. Allein seit 1992 legte der Kreis über 60 Millionen Euro für die drei (später dann noch zwei) Krankenhäuser drauf. Negativ-Rekordjahr war 2002 mit einem Minus von über fünf Millionen Euro. Dann sank das Minus fast bis zur schwarzen Null auf rund 100 000 Euro (2010). Laut Peter Schiele lag das damals vor allem an Nachzahlungen für den Ausbau in Friedberg. Das Ergebnis 2014 sei dagegen von den Kliniken „komplett selbst erarbeitet“. Das „nur“ rund 400000 Euros auszugleichen sind, fasst der Kaufmännische Direktor so zusammen: Die Erlöse seien gegenüber 2013 gestiegen und die Kosten auf dem gleichen Stand geblieben.

    Im Kreistag gab es am Mittwoch Lob von allen Seiten für Belegeschaft und Geschäftsführung. „Erstklassige Arbeit“, attestierte nicht nur Landrat Klaus Metzger. Sepp Bichler (Unabhängige) warnte vor Begehrlichkeiten. Wenn in den Kliniken in Zukunft wirklich Geld verdient werde, dann solle – wie einst versprochen – das Eigenkapital des Eigenbetriebs gestärkt werden.

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