Eine neue Anlaufstelle für Familien soll es bald in Aichach geben. Das Kreisjugendamt plant dort einen von vier Familienstützpunkten im Wittelsbacher Land. Die Pläne stellte Jugendamtsleiter Bernd Rickmann am Montagabend im Finanzausschuss des
Die Familienstützpunkte sollen den Familien allgemeine Beratung und Unterstützung bieten, so Rickmann. „Bevor jemand zum Jugendamt kommt, soll er schon im Vorfeld entsprechende Angebote finden, um Erziehungsfragen besser selbst bewältigen zu können“, betont Rickmann.
Eltern beschäftigen Themen wie Medienerziehung oder Pubertät
Eine Hauptaufgabe der Familienstützpunkte ist es demnach, den Familien die für sie passenden Angebote zu vermitteln – ob Kleinkindertreff, Sportvereine oder ein Bildungsangebot zum Thema Pubertät. Bei einer Befragung hatten sich Eltern insbesondere Bildungsangebote zum Thema Medienerziehung mit Blick auf Handy und Computer, Pubertät und Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewünscht. Dem will man nachkommen. Auch in Zukunft soll es regelmäßig Befragungen geben, um bedarfsgerechte Angebote machen zu können.
Rickmann betonte besonders, es solle sich um ein niederschwelliges Angebot handeln: Die Familien sollen nicht das Gefühl haben, dass sie sich an eine Behörde wenden.
In Kissing hat bereits im April der Familienstützpunkt Süd seine Arbeit aufgenommen. Weitere sollen in Aichach, Pöttmes und Friedberg folgen und jeweils ihr Umland mit abdecken. In
Als Standort wäre später auch ein Wohnquartier denkbar
Ob der Stützpunkt im Sozialkaufhaus bleibt, ist offen. Rickmann betont, man wolle schrittweise vorgehen, erste Erfahrungen sammeln und dann sehen, welches Raumkonzept sinnvoll ist. Bürgermeister Klaus Habermann hielt es für vorstellbar, den Familienstützpunkt in einem Wohnquartier zu integrieren, zum Beispiel bei dem Mehrgenerationenprojekt, das an der Franz-Beck-Straße entsteht. Rickmann betonte: „Das muss wachsen.“
Dorothea Krammer (SPD) wollte wissen, wie sich die neue Einrichtung zum Beispiel auf die in Aichach bereits vorhandene Erziehungsberatung auswirkt und was von der Stadt erwartet wird. Rickmann sagte, an den vier Standorten gebe es keine einheitliche Angebotsstruktur. In Aichach gebe es die Erziehungsberatung schon, in Pöttmes zum Beispiel nicht. Vorstellbar wäre, auch dort Erziehungsberatung anzubieten. Die Stützpunkte sollen bedarfsgerechte Angeboten machen, betonte Rickmann. An die Kommunen habe das Kreisjugendamt keine konkreten Erwartungen. Ideen und Hinweise auf lokale Initiativen seien aber willkommen.
Karl-Heinz Schindler (SPD) hielt das Angebot für gut, fürchtete aber: „Eine Hemmschwelle ist da.“ Das Angebot stehe und falle damit, ob die Leute das annehmen. Rickmann sagte dazu: „Das Angebot wollen wir so gestalten, dass das Defizitäre gar nicht so zum Tragen kommt.“ Man müsse sehen, was Sinn macht, ob man eine Begegnungsstätte, ein offenes Haus, einrichtet. „Da gibt’s viel zu tun, da braucht’s kluge Ideen.“