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Feuerwehr Aichach: Feuerwehr Aichach hat jetzt zwei junge Kommandanten

Feuerwehr Aichach

Feuerwehr Aichach hat jetzt zwei junge Kommandanten

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    Die Feuerwehr Aichach (hier bei einer Übung) hat eine neue Führung und ein verändertes Führungskonzept.
    Die Feuerwehr Aichach (hier bei einer Übung) hat eine neue Führung und ein verändertes Führungskonzept. Foto: Erich Echter (Archiv)

    Die Aichacher Feuerwehr hat eine neue Führung. Bei den Neuwahlen wurde der Generationswechsel, der sich bereits angekündigt hatte, vollzogen. Auf Michael Sieber, der die aktive Wehr 18 Jahre lang geführt hat, folgt nun der 31-jährige Christoph Fischer. Stellvertretender Kommandant ist Dominik Wenger, ebenfalls 31 Jahre alt. Er ist Nachfolger von Werner Mayer, der jetzt ebenfalls nicht mehr zur Wahl antrat.

    Der Wechsel bringt ein Novum mit sich: Sowohl der Kommandant als auch sein Stellvertreter arbeiten nicht in Aichach wie ihre Vorgänger. Somit können sie in der Regel tagsüber keine Einsätze leiten. Voraussichtlich ab Juni arbeitet die Wehr, die als Stützpunktfeuerwehr im gesamten nördlichen Landkreis eine große Rolle spielt, deshalb nach einem neuen Führungskonzept: Eingeführt werden soll ein „Brandmeister vom Dienst“.

    So sieht das Konzept der neuen Aichacher Kommandanten aus

    Wie Fischer im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert, wird dazu ein Pool aus bislang sieben Aktiven gebildet, die in einem Schichtdienst als Einsatzleiter zur Verfügung stehen, darunter auch die beiden Kommandanten und Kreisbrandrat Christian Happach. Bisher ist bei Abwesenheit beider Kommandanten automatisch der ranghöchste anwesende Aktive Einsatzleiter. Fischer ist überzeugt, dass der „Brandmeister vom Dienst“ auch eine Qualitätssteigerung ist. „Er weiß von vorherherein, dass er Einsatzleiter ist“, sagt er. Er fährt wie bislang schon der Kommandant mit dem „Kommandowagen“, den Siebers Vorgänger Josef Krammer eingeführt hat, direkt zum Einsatzort und kann den Einsatz schon ins Laufen bringen, so Fischer. Zudem könne er auch für anderes herangezogen werden, zum Beispiel für Erkundungen bei einer unklaren Rauchentwicklung oder Ähnlichem.

    Im Wittelsbacher Land ist dieses Konzept neu. In Norddeutschland sei dieses eher zu finden, so Fischer. Vergleichbares gebe es in Bayern in Kempten, wo es in einer ständig besetzten Wache einen „Chef vom Dienst“ gibt, oder in Starnberg, wo ein „Zugführer vom Dienst“ im Einsatz ist. Das neue Konzept sei mit der Stadt, der Rechtsaufsicht im Landratsamt und dem Städte- und Gemeindetag abgeklärt. Um alle rechtlichen Fragen zu klären, war die Jahreshauptversammlung wie berichtet von Februar auf jetzt vertagt worden. Wegen des Vorgehens der neuen Führungsleute gab es vom Vorsitzenden Hannes Ziegler in der Versammlung kritische Worte. Fischer sagt dazu, man habe erst klären wollen, ob das Konzept überhaupt umsetzbar ist.

    Der Kreisbrandrat äußert sich zum Konzept der neuen Aichacher Kommandanten

    Kreisbrandrat Christian Happach sagt im Gespräch mit unserer Redaktion, er finde das Konzept gut. Es werde immer schwieriger, Kommandanten zu finden, die vor Ort arbeiten. „Es ist sinnvoll, dass die Einsatzleitung von vorherein geregelt ist“, sagt er. Das spare im Fall einer Alarmierung Zeit.

    Christoph Fischer selbst, gebürtiger Unterschneitbacher, kam über seinen Vater 2004 zur Feuerwehr in Aichach. Über den Zivildienst kam er außerdem zum Rettungsdienst. Der gelernte Kfz-Mechatroniker hat das Abitur an der Berufsoberschule in Scheyern nachgeholt und dann Sanitäts- und Rettungsmedizin studiert. Er ist außerdem Rettungsassistent. Er arbeitete in den Rettungsleitstellen Weilheim und Ingolstadt, bevor er vor zweieinhalb Jahren zur Berufsfeuerwehr München wechselte, wo der Brandoberinspektor Zugführer ist. Er wurde von den 69 anwesenden Aktiven mit 54 Ja-Stimmen gewählt.

    Fischer betont, er wolle die Aichacher Feuerwehr nicht zu einer Berufsfeuerwehr machen. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist jeder Einsatz anders“, sagt er. Das sei nicht vergleichbar. „Mir ist wichtig, dass jeder den richtigen Platz für sich in der Feuerwehr hat.“

    Fischers Stellvertreter Dominik Wenger wohnt in Untergriesbach und hat Elektro- und Informationstechnik studiert. Er arbeitet bei der Firma Bauer Maschinen in Aresing (Schrobenhausen). Bei der Feuerwehr ist der 31-Jährige seit 2003. Er wurde mit 53 Stimmen gewählt.

    Beide müssen erst noch vom Stadtrat im Amt bestätigt werden, voraussichtlich am 22. Mai. In der nächsten Zeit laufe die Übergabe mit Michael Sieber, so Fischer. „Die Einsätze laufen weiter wie bisher“, sagt er. Vorgenommen hat er sich, Änderungen möglichst im Kollektiv mit den Aktiven zu beschließen und enger mit den Ortsteilfeuerwehren zusammenzurücken.

    Lesen Sie dazu auch den Artikel: Die Aichacher Feuerwehr steht vor einer Zäsur

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