Aichach/Altomünster Alles ist noch neu für Gabriele Buchholz. Die 48-Jährige ist seit 1. September die neue Pfarrerin auf der zweiten Pfarrstelle der evangelischen Gemeinde in
Die erste Sitzung mit dem Kirchenvorstand hat Gabriele Buchholz schon hinter sich. „Es war ganz entspannt“, sagt sie. Nach dem Bewerbungsgespräch vor ein paar Monaten war das der erste engere Kontakt, den sie mit den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates hatte.
Bisher hat sie von Aichach nur Innenstadt und ihr Büro gesehen
Momentan steht bei der 48-Jährigen die Orientierung im Vordergrund: in der neuen Wohnung, wo sie mit ihren beiden Katzen noch mehr oder weniger zwischen Umzugskartons lebt. In Aichach, wo sie während der ersten Tage am neuen Wohnort bisher nur die Innenstadt und das Pfarrbüro gesehen hat. In der Gemeinde, wo sie erst einmal ein Gefühl für die Menschen und ihre Anliegen bekommen möchte.
Jetzt schon über ihre Ziele in der Arbeit zu sprechen, hält die Pfarrerin deshalb für verfrüht. „Für mich geht es momentan noch um ganz praktische Fragen.“ Bei verschiedenen kurzen Gesprächen mit Aichachs erstem Pfarrer, Winfried Stahl, hat Buchholz schon festgestellt, dass sie in vielen Punkten einer Meinung sind. „Wir werden ein freundliches und kollegiales Miteinander haben“, ist sie sich sicher.
Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in ihrer neuen Gemeinde wird die Arbeit mit den Konfirmanden sein. Auch die sieben Religionsstunden, die sie an zwei Grundschulen und der Mittelschule in Aichach geben wird, stehen schon fest. Wie die Aufgaben sonst zwischen ihr und Pfarrer Stahl aufgeteilt werden, will die Niedersächsin mit ihm und dem Kirchenvorstand in aller Ruhe besprechen. „Jeder wird als Seelsorger einen gleich großen Gemeindeteil betreuen“, sagt sie. Einer der beiden werde verstärkt für die evangelische Gemeinde in Altomünster zuständig sein. So sieht mal das grobe Konzept aus. Über Einzelheiten hätten Stahl und sie aber noch nicht gesprochen.
Die Situation, dass die Protestanten in einer Gemeinde die Minderheit sind, habe sie im Laufe ihres kunterbunten Lebenslaufs schon kennengelernt, so die 48-Jährige. Schmunzeln musste sie trotzdem, als sie erfuhr, dass sie an einer der Schulen gerade mal sieben Schüler im Religionsunterricht haben wird.
Warum sie sich gerade nach Aichach beworben hat? Die Zeit dafür sei reif gewesen. Nach fast zwölf Jahren in ihrer Schwabacher Gemeinde stand ein Wechsel an. Dazu kommt, dass ihr 20-jähriger Sohn auf eigenen Beinen steht und sie sich so unabhängig von ihm ein neues Betätigungsfeld suchen konnte. An Aichach hat sie außerdem gereizt, dass die Gemeinde im Umbruch ist und sich sehr viel tut. „Ich freue mich total auf den Neuanfang.“ Als großen Vorteil für die evangelische Gemeinde sieht sie, dass sowohl Stahl als auch sie völlig unbelastet an ihre Arbeit rangehen können. „Wir sind einfach ganz neue Pfarrer hier.“
Bleiben kann Buchholz in Aichach übrigens so lange, wie sie will. Die zweite Pfarrstelle ist nicht länger zeitlich begrenzt, sondern auf Dauer angelegt. „Wenn ich möchte, darf ich sogar bis zu meinem Ruhestand bleiben“, sagt die Pfarrerin.
Einführung Der Festgottesdienst findet am Sonntag, 11. September, um 14.30 Uhr in der Paul-Gerhardt-Kirche im Jakobiweg 8 in Aichach statt.