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Dachau: Kätzchen aus dem Internet: Frau verkauft kranke Tiere

Dachau

Kätzchen aus dem Internet: Frau verkauft kranke Tiere

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    Ein kleines Kätzchen für 80 Euro: So lautete die Anzeige einer Verkäuferin aus dem Raum Dachau. (Symbolbild)
    Ein kleines Kätzchen für 80 Euro: So lautete die Anzeige einer Verkäuferin aus dem Raum Dachau. (Symbolbild) Foto: Federico Gambarini, dpa

    Ein kleines Kätzchen für 80 Euro. So lautete die Anzeige aus dem Raum Dachau, die Mitgliedern des Bundes für Katzenfreunde München auffiel. Jemand hatte angeblich das Tier gefunden und bot es auf der Internetplattform Ebay an. Die Katzenfreunde beschlossen, das Tier zu kaufen. Damit kamen sie auf die Spur einer gewerblichen Tierhändlerin, die Tierschutz, Veterinäramt und Polizei Dachau gemeinsam überführten. Das Landratsamt Dachau informierte nun in einer Pressemitteilung über den Fall.

    Die Katzenfreunde kontaktierten die Verkäuferin. Als Übergabeort schlug diese einen Parkplatz vor, Übergabezeitpunkt war ein Uhr nachts. Die Verkäuferin erschien nicht, erst bei einem erneuten Treffen kam sie zu dem Parkplatz. Sie stieg nicht aus, wollte erst das Geld und überreichte dann ein schwer krankes Katzenkind durch das Fenster. Hätten die Tierfreunde das Tier nicht übernommen, hätte es ohne tierärztliche Behandlung nicht mehr lange zu leben gehabt, so das Landratsamt Dachau.

    Frau schaltet erneut eine Anzeige auf Ebay

    Schon am nächsten Tag entdeckten die Katzenfreunde wieder eine Anzeige auf Ebay, dieses Mal wurden zwei Katzenkinder für je 120 Euro angeboten. Es kam der Verdacht auf, dass die Frau gewerblich mit Tieren handelte.

    Da der erste Übergabeort im Landkreis Dachau lag, wandten sich die Katzenfreunde an den Tierschutzverein Dachau. Der kannte die Verkäuferin bereits. Früher verkaufte sie nach Angaben des Vereins unzählige Hamster, aber auch Hunde und Katzen.

    Eine Frau hat mehrere kranke Katzenbabys auf einem Parkplatz im Landkreis Dachau verkauft. Diesen zwei Kätzchen geht es nach der tierärztlichen Behandlung schon besser.
    Eine Frau hat mehrere kranke Katzenbabys auf einem Parkplatz im Landkreis Dachau verkauft. Diesen zwei Kätzchen geht es nach der tierärztlichen Behandlung schon besser. Foto: Tierschutz Dachau

    Auch das Veterinäramt Dachau und die Polizei Dachau wurden daraufhin alarmiert. Daraufhin machten sie einen Plan, um die Verkäuferin auf frischer Tat zu erwischen: Zwei vorgeschobene Tierinteressenten schrieben der Frau. Einer wollte zwei Katzen übernehmen und einer drei. Am Übergabeort, erneut ein Parkplatz, warteten dann die angeblichen Kaufinteressenten, aber auch die Polizei in Zivil und zwei Mitglieder des Tierschutzvereins Dachau.

    Polizei findet sechs Katzenkinder bei der Verkäuferin

    Nach dem Eintreffen der Verkäuferin ging alles sehr schnell. Im Inneren eines Transporters fanden die Ermittler sechs Katzenkinder und übergaben sie dem Tierheim Dachau. Das kleinste der sechs Kätzchen wog gerade einmal 470 Gramm und wurde laut Mitteilung des Landratamts viel zu früh von der Mutter getrennt.

    Alle Katzen waren extrem verfloht, hatten Durchfall und massiven Wurmbefall. Außerdem testeten Tierärzte alle positiv auf Katzenseuche. Die Tiere waren weder gegen Parasiten behandelt noch geimpft oder gechipt. Eine der Katzen musste in eine Tierklinik gebracht werden. Aufgrund der schweren Erkrankung ist nicht sicher, ob alle Kätzchen überleben werden. Die beschlagnahmten Tiere werden von dem Tierheim gesund gepflegt und könnten dann nach einer Freigabe vermittelt werden. Wie die Polizei mitteilte, ist gegen die Verkäuferin ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet worden.

    Landratsamt Dachau warnt vor unseriösen Verkäufern

    Das Landratsamt Dachau warnt vor unseriösen Internet-Kleinanzeigen. Käufer sollten darauf achten, dass sie die Tiere bei dem Verkäufer anschauen können. Auch das Muttertier oder die Elterntiere sollten zu besichtigen sein. „Kaufen Sie auf keinen Fall, auch nicht aus Mitleid, Tiere, die auf einem Parkplatz oder Ähnlichem übergeben werden“, heißt es in der Mitteilung. Denn so würde dieses Geschäftsmodell unterstützt. Außerdem seien solche Tiere fast immer krank und verursachten daher sehr hohe Tierarztkosten.

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