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Dachau: Enkeltrick erfolgreich: 85-Jährige um tausende Euro betrogen

Dachau

Enkeltrick erfolgreich: 85-Jährige um tausende Euro betrogen

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    Unbekannte haben eine 85-jährige Dachauerin mit dem Enkeltrick um einen fünfstelligen Betrag gebracht.
    Unbekannte haben eine 85-jährige Dachauerin mit dem Enkeltrick um einen fünfstelligen Betrag gebracht. Foto: Arno Burgi, dpa

    Eine 85-jährige Rentnerin aus Dachau ist Opfer des sogenannten Enkeltricks geworden. Wie die Polizei mitteilt, erhielt die Frau am Donnerstag, 24. September, um 17 Uhr einen Anruf. In der Leitung: ein Mann, der sich mit den Worten "Hallo Oma, hier ist der Christian" meldete. Der Mann erklärte gegenüber der 85-Jährigen, er habe einen Unfall gehabt und brauche nun viel Geld. Die Polizei solle nicht eingeschaltet werden, da er Angst um seinen Führerschein habe.

    Enkeltrickbetrug in Dachau: 85-Jährige verliert fünfstelligen Betrag

    "Nach einiger Zeit", so die Polizei, "schaltete sich noch ein angeblicher Rechtsanwalt in das Gespräch ein." Gemeinsam sei es den Betrügern gelungen, die 85-Jährige davon zu überzeugen, Geld und weitere Wertsachen in eine Plastiktüte zu packen. Der Wert des Inhalts lag nach Angaben der Polizei im unteren fünfstelligen Bereich. Gegen 18.30 Uhr übergab die Dachauerin die Tüte an einen Mann, der angeblich ein Bekannter des "Christian" gewesen sein soll.

    Das sind die vier häufigsten Maschen der Trickbetrüger

    Betrüger geben sich als Enkel oder andere Verwandte aus und gaukeln Senioren am Telefon eine Notlage vor. Sie bitten dann um finanzielle Hilfe - oft machen sich die Senioren im Anschluss auf den Weg zur Bank, um das Geld abzuheben. Oft kommt dann ein Strohmann direkt zu den Senioren nach Hause, um das Geld abzuholen. Es gibt auch Fälle, bei denen teilweise hohe Summen über Onlinedienste verschickt werden.

    Sie geben sich als seriöse Händler aus, die angeblich alte Möbel, Bilder oder Bücher sammeln: Unter einem Vorwand schleichen sich Betrüger in fremde Wohnungen ein. Die Unbekannten verwickeln ihre Opfer in ein Gespräch, das vor allem eines soll: ablenken. Denn während ein Täter spricht, versucht ein anderer unbemerkt an Wertsachen zu kommen. Im vergangenen Jahr brachte ein Mann eine Rentnerin in Gersthofen dazu, mehrere Verträge zu unterschreiben. Es handelte sich aber nicht um Kaufverträge, sondern um Vollmachten. Mit denen schloss der Mann dann im Namen der Frau Kredite ab und kassierte eine Provision.

    Das Telefon klingelt, auf dem Display steht die 110: Der Mann am anderen Ende der Leitung gibt sich als Polizeibeamter aus. Er berichtet von einem Einbruch in der Gegend und erkundigt sich beiläufig, ob Wertsachen in der Wohnung seien. Die müssten in Sicherheit gebracht werden - das erledigt dann ein falscher Beamter, der vor der Haustür steht.

    "Ich muss mal zur Wasserleitung, zur Heizung, zum Stromkasten, die Telefonleitung überprüfen, Rauchmelderkontrolle." Mit diesen Worten stehen Männer als Handwerker gekleidet ebenfalls immer wieder vor der Haustür und bitten um Zugang ins Wohnungsinnere.

    1. Haben Sie keine Sicherheitskette, Tür zulassen, durch Spion schauen. Reden Sie durch die geschlossene Tür.

    2. Seien Sie bei Haustürgeschäften grundsätzlich skeptisch und aufmerksam.

    3. Geben Sie keine Auskunft am Telefon.

    4. Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung. Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei.

    5. Leisten Sie keine Vorkasse.

    Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat nun Ermittlungen aufgenommen. Der mutmaßliche Täter, der eine Mund-Nasen-Maske trug, wird als etwa 25 Jahre alt, 1,80 Meter groß und stämmig beschrieben. Er soll kurze, dunkle Haare tragen und Hochdeutsch sprechen. Die Polizei bittet Zeugen, die am späten Nachmittag des 24. September im Bereich Schillerstraße zwischen der Gröbenrieder und der Münchner Straße entsprechende Beobachtungen gemacht haben, sich unter 08141/612-0 zu melden.

    Polizei gibt Tipps gegen den Enkeltrickbetrug

    Grundsätzlich rät die Polizei dazu, bei ähnlichen Anrufen grundsätzlich misstrauisch zu reagieren. Im Zweifelsfall sollte das Gespräch schnellstmöglich beendet werden, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben. Unbekannten sollte niemals Geld übergeben oder überwiesen werden. Die Polizei rät außerdem, keine Unbekannten in die Wohnung zu lassen, und mit Angehörigen über das Phänomen zu sprechen.

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