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Aichach/Dasing: DPD-Logistikzentrum zwischen Aichach und Dasing ist fertig

Aichach/Dasing

DPD-Logistikzentrum zwischen Aichach und Dasing ist fertig

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    Das neue Paketsortierzentrum des Paket- und Expressdienstleisters DPD im interkommunalen Gewerbepark „Acht300“ ist fertig. Am Sortierband wird der Weg der Pakete kontrolliert. Am Samstag geht das neue Depot in Betrieb und löst damit den bisherigen Standort in Augsburg ab.
    Das neue Paketsortierzentrum des Paket- und Expressdienstleisters DPD im interkommunalen Gewerbepark „Acht300“ ist fertig. Am Sortierband wird der Weg der Pakete kontrolliert. Am Samstag geht das neue Depot in Betrieb und löst damit den bisherigen Standort in Augsburg ab. Foto: Erich Echter

    Zu dritt drücken sie auf den großen Knopf. Eine Sirene ertönt, dann setzen sich die Förderbänder in Gang. Das neue Logistikzentrum des Paket- und Expressdienstleisters DPD ist fertig. Ab Samstag werden im interkommunalen Gewerbepark „Acht300“ der Stadt Aichach und der Gemeinde Dasing täglich Tausende Pakete umgeschlagen. Zur Eröffnung erleben aber bereits am Montag Vertreter der Kommunen und der beteiligten Unternehmen, des Generalunternehmens List Bau aus Bielefeld und Budde Fördertechnik sowie Planer und Handwerker, wie die Pakete durch die Sortieranlage laufen.

    In 14 Monaten Bauzeit ist das neue Paketsortierzentrum entstanden. Thomas Ohnhaus, als Chief Operating Officer (COO) Mitglied des DPD-Vorstands, erklärt bei der Eröffnung, warum der Konzern rund 45 Millionen Euro in das neue Depot investiert. Mit dem Neubau sei man bestens auf das kontinuierliche Wachstum des Onlinehandels im wirtschaftsstarken Süden vorbereitet. 2018 wurden in Deutschland rund 3,5 Milliarden Pakete verschickt. Im nächsten Jahr sollen es vier Milliarden sein. „Wir brauchen mehr Kapazitäten“, sagt Ohnhaus deshalb. Am alten Standort in Augsburg, der mit der Inbetriebnahme des neuen Depots geschlossen wird, reichten diese nicht mehr aus, um die wachsenden Paketmengen zu bewältigen.

    Paketdienstleister brauchen Flächen rund um die Großstädte

    Mit einem Knopfdruck setzen sie die Sortieranlage in Betrieb: (von links) der Dasinger Altbürgermeister Lorenz Arnold, Thomas Ohnhaus von DPD und der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann. Vorne das Bild von Maria Breuer.
    Mit einem Knopfdruck setzen sie die Sortieranlage in Betrieb: (von links) der Dasinger Altbürgermeister Lorenz Arnold, Thomas Ohnhaus von DPD und der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann. Vorne das Bild von Maria Breuer. Foto: Erich Echter

    Man brauche Flächen rund um die Großstädte, um von dort aus schnell in den Innenstädten zu sein, sagt Ohnhaus. Gleichzeitig bemühe sich DPD um neue Konzepte zum Klimaschutz und um dem drohenden Verkehrskollaps zu begegnen. In Hamburg zum Beispiel setze das Unternehmen auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Längerfristig brauche man allerdings andere Lösungen, sagt Ohnhaus und verweist auf Probleme bei der Reichweite der Batterien und der Ladeinfrastruktur. Im neuen Depot soll es, wie Standortleiterin Barbara Immel erklärt, zehn Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben. Ohnhaus betont, DPD plane, langfristig zu bleiben.

    Das hört der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann sicher gern. Er ist zugleich Vorsitzender des Zweckverbands Gewerbepark Wittelsbacher Land. Die Inbetriebnahme des DPD-Depots sei ein sichtbares Zeichen für den Erfolg des Gewerbeparks, sagt er. Die 32 Hektar Gewerbeflächen sind so gut wie ausverkauft. DPD habe ein topmodernes Paketverteilzentrum geschaffen, das der gesamten Region nutzen werde, so Habermann. „Ohne Logistik läuft nix“, betont er. Das gelte für Güter, die zur Produktion benötigt werden ebenso wie für produzierte Waren, die jeder täglich benötigt. Passend zur Branche überreicht er als Geschenk des Zweckverbands ein Bild der Aichacher Künstlerin Maria Breuer mit dem Titel „Dynamische Umstrukturierung – just in time“. Er hofft auf ein weiterhin partnerschaftliches Miteinander, auf viele neue Arbeitsplätze und nicht zuletzt auf Gewerbesteuereinnahmen. Die Arbeitnehmer aus der Region seien bekannt für ihre hohe Leistungsbereitschaft und ihre Treue zum Unternehmen, sagt der Bürgermeister. Ihre Bedeutung hebt auch Thomas Ohnhaus hervor: „DPD lebt von den Mitarbeitern.“

    Logistikzentrum startet mit 300 Mitarbeitern

    Zum Start werden 300 Beschäftigte in dem Depot arbeiten, erläutert Barbara Immel gegenüber unserer Redaktion. Die meisten von ihnen waren bisher im Augsburger Depot tätig. Das Zustellgebiet bleibt zunächst gleich. Nach und nach soll das neue Depot aber auch die Sortierzentren in Neufahrn und Nürnberg entlasten. Dazu kommt der Verkehr nach Österreich. Die Mitarbeiter werden zunächst täglich rund 36.000 Pakete umschlagen. Nach zwei Ausbaustufen im Mai und im September sollen es im April 2021 im Endausbau bis zu 93.000 Pakete täglich sein. Die Sortieranlage schafft bis zu 20.000 Pakete pro Stunde. Gearbeitet wird dort zunächst von 5 bis 20 Uhr, später einmal bis Mitternacht. Im Endausbau sollen 380 Arbeitskräfte in dem Depot arbeiten, davon 200 Zusteller. Gegenüber unserer Redaktion merkt Barbara Immel an, sie würde sich über Bewerbungen freuen.

    Das DPD-Logistikzentrum im Gewerbegebiet "Acht300" nimmt am Samstag seinen Betrieb auf. Vorne ist das Norma-Logistikzentrum zu sehen, links die B300.
    Das DPD-Logistikzentrum im Gewerbegebiet "Acht300" nimmt am Samstag seinen Betrieb auf. Vorne ist das Norma-Logistikzentrum zu sehen, links die B300. Foto: Erich Echter

    Das DPD-Depot ist das zweite Logistikzentrum im Gewerbepark „Acht300“. Gleich auf dem Nachbargrundstück betreibt bereits der Lebensmitteldiscounter Norma ein Verteilzentrum.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar Wo soll Logistik hin, wenn nicht in den Gewerbepark "Acht300"?

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