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Covid-19: Übersicht: So hat sich die Corona-Lage im Landkreis Aichach-Friedberg entwickelt

Covid-19

Übersicht: So hat sich die Corona-Lage im Landkreis Aichach-Friedberg entwickelt

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    In Grafiken zeigen wir, wie sich die Corona-Situation im Landkreis Aichach-Friedberg entwickelt hat.
    In Grafiken zeigen wir, wie sich die Corona-Situation im Landkreis Aichach-Friedberg entwickelt hat. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Am 4. März verzeichnete das Landratsamt Aichach-Friedberg die erste Infektion mit dem Coronavirus. Wie hat sich die Situation im Landkreis seitdem verändert? Eine Übersicht in Grafiken.

    Zunächst verbreitete sich die Infektion den Zahlen nach im Landkreis relativ schwach. Bis zum 17. März - einen Tag vor der Fernsehansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel - gab es elf registrierte Fälle. Ab dann folgte der Anstieg: 31 Fälle am 20. März, vier Tage später waren es 43, am 1. April dann 146. Bei der Betrachtung der Statistik müssen aber zwei Dinge beachtet werden. Einmal vergeht etwas Zeit, bis eine Person tatsächlich als positiver Fall gezählt wird. Denn bis eine Person Symptome zeigt, sich beim Gesundheitsamt meldet und schließlich positiv auf einen Test reagiert, können theoretisch einige Tage Zeit vergehen. Auch gehen die Ergebnisse teilweise mit Verzögerung oder schubweise ein.

    Ein weiterer Punkt ist die Dunkelziffer. Nicht jede Person, die mit dem Virus infiziert ist, zeigt zwangsläufig Symptome. Andere Bürger, die vielleicht nur leichte Anzeichen einer Erkrankung zeigen, melden sich vielleicht gar nicht beim Gesundheitsamt. Die tatsächliche Zahl der Infizierten könnte also durchaus höher ausfallen.

    Im März meldete das Landratsamt in Aichach-Friedberg die ersten Genesenen

    Ab dem 24. März werden die ersten Genesenen vermeldet - also knapp zwei Wochen nachdem der erste Anstieg an Fällen registriert wurde. Diese Kurve steigt ab dem 28. März an - ähnlich dem Verlauf der Kurve mit den Infektionszahlen. Die Zahl der genesenen Personen erhöht sich von fünf am 28. März bis zum 31. März auf 37. Dieser starke Anstieg hängt wahrscheinlich mit einer schubweisen Meldung der Zahlen beim örtlichen Gesundheitsamt zusammen.

    Die Zahl der akuten Fälle - wenn also die Genesenen, aber auch die Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind, von den gesamten Infizierten abgezogen werden - erreichte Anfang April ihren Höhepunkt. 108 Personen waren laut der Statistik am 2. April mit dem Coronavirus infiziert. Etwa bis zum 20. April bleibt die Zahl der akuten Fälle in diesem Bereich - und sinkt dann immer weiter ab. Das liegt auch daran, dass die Kurve mit den insgesamt Infizierten immer weiter abflacht.

    Coronavirus: Ende Mai sank die Zahl der akuten Fälle in den einstelligen Bereich

    Vom 15. bis zum 29. Mai wurden keine neuen Fälle verkündet. Dementsprechend sinkt auch die Zahl der akuten Fälle. Am 25. Mai fiel diese in den einstelligen Bereich und war einen Tag darauf bei 0.

    Mit Blick auf die Verteilung der reinen Fälle zeigt sich, dass der Großteil der Fälle in der Gruppe der 50 bis 59-Jährigen verzeichnet wurde. Dabei muss aber auch beachtet werden, dass diese Bevölkerungsgruppe statistisch deutlich stärker vertreten ist als beispielsweise die Gruppe 75-Jährigen. Demnach gibt es auch deutlich mehr Personen, die an Covid-19 erkranken können.

    Um das beispielhaft zu verdeutlichen, werden einige Statistiken vom Robert Koch-Institut (RKI) herangeführt. Dafür muss aber deutlich gemacht werden, dass das RKI mit leicht anderen Zahlen arbeitet, als sie das Landratsamt herausgibt. Beim RKI werden, Stand 29. Mai 291 Fälle geführt, drei Tage zuvor waren es 286 Fälle. Das RKI prüft derzeit, woher diese Diskrepanz zu den Zahlen vom Landratsamt herkommt.

    Wie sich die Zahl der Infizierten im Landkreis verteilt

    Grundsätzlich kann es einen Meldeverzug von einigen Tagen geben, bis neue Fälle vom örtlichen Gesundheitsamt bei RKI ankommen. Da die Zahl der Neuinfektionen aber seit Mitte Mai konstant ist, kann die Diskrepanz so nicht erklärt werden. Dennoch können die Zahlen als Anhaltspunkt herangeführt werden.

    Dabei muss man beachten: Das RKI schlüsselt die Altersgruppen nicht so detailliert auf wie in obiger Grafik, die auf Angaben des Landratsamtes beruht. Beim RKI gibt es in der deutlich größer angelegten Gruppe der 35 bis 59-Jährigen 59 Fälle bei Frauen und 70 bei Männern. Ähnlich wie in obiger Grafik ist das die am stärksten betroffene Gruppe. Bei den über 80-Jährigen sind 25 Frauen und 15 Männer mit Covid-19-Fällen aufgeführt.

    Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet das RKI in dieser Altersgruppe hochgerechnet 557 Fälle bei Frauen und 516 bei Männern (gerundete Werte). Bei der zuvor angesprochenen Gruppe der 35 bis 59-Jährigen sind das 243 Fälle bei Frauen und 281 bei männlichen Personen. Die Anzahl der auftretenden Erkrankungen wird laut RKI aber auf 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe hochgerechnet - nicht auf die Gesamtbevölkerung. Die genannten Zahlen zeigen, dass die über 80-Jährigen - bezogen auf ihre Altersgruppe - am stärksten betroffen sind.

    Auf die Gesamtbevölkerung bezogen gab es laut RKI 218 Fälle auf 100.000 Einwohner (alle Zahlen Stand 29. Mai).

    Im Landkreis Aichach-Friedberg gab es 20 Todesfälle

    Insgesamt gab es 20 Todesfälle im Landkreis Aichach-Friedberg, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen - 17 davon in einem AWO-Heim. 11 Bewohner seien an, sechs mit Covid-19 gestorben, wie der Gesundheitsamtleiter Friedrich Pürner im April sagte. Allerdings könne man auch nicht in allen Fällen sagen, ob das neuartige Virus ausschlaggebend für den Tod gewesen sei.

    Da sich die Todesfälle in einem Seniorenheim zugetragen haben, ist auch das Alter der Personen entsprechend hoch. Von den insgesamt 20 Fällen sind alle älter als 60 Jahre, die meisten zwischen 80 und 89 Jahren.

    Treten in Bayern in Landkreisen mehr als 35 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf, soll es regional wieder zu Beschränkungen kommen. Davon ist der Landkreis Aichach-Friedberg derzeit weit entfernt: Diese Zahl liegt, Stand 28. Mai, bei 0.

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