Zum ersten Mal ist eine Schule im Landkreis Aichach-Friedberg von einem Corona-Fall betroffen. Im Juli war das Virus in einem Kindergarten aufgetreten. Wie das Landratsamt am Montagnachmittag mitteilte, wurde jetzt ein Zweitklässler der Aindlinger Grundschule positiv auf das Coronavirus getestet. 25 Schüler und die Klassenleitung befinden sich seit Montag für 14 Tage in Quarantäne.
Das positive Testergebnis des Schülers wurde dem Aichacher Gesundheitsamt am Sonntag gemeldet. In Zusammenarbeit mit der Schule wurden daraufhin die Eltern aller Klassenkameraden verständigt, am Montag zu Hause zu bleiben. Weitere Angaben zum Schüler machte das Gesundheitsamt nicht. So ist offen, ob das Kind nach der Schule einen Hort im Raum Aindling besucht. Auch über mögliche Geschwister oder ob der Schüler ein Reiserückkehrer ist, gab es keine Informationen. Das Gesundheitsamt ermittelt vorrangig, mit wem der Schüler Kontakt hatte.
Grundschule Aindling: Lob für das Aichacher Gesundheitsamt
Benjamin Schröter ist Vorsitzender des Elternbeirats der Aindlinger Grundschule am Lechrain. Er ist sich sicher, dass sich die Corona-Nachricht auf digitalem Weg schnell verbreitet hat. Aber Schröter hat den Eindruck, dass die Eltern relativ ruhig und unaufgeregt damit umgehen. Das Gesundheitsamt mache einen guten Job und habe schnell gehandelt, findet Schröter.
Lehrer und Schüler beginnen ein neues Schuljahr im Wittelsbacher Land
Schülerzahlen: 4981 Grundschüler (142 mehr als im Vorjahr) in 232 Klassen (+3), 1978 Mittelschüler (-77) in 101 Klassen (-2).
Erstklässler: 1273 (+127)
Klassenstärken: Fast die Hälfte der Klassen zählt 21 bis 25 Schüler, acht Prozent der Klassen sind größer. 38 Prozent der Klassen zählen 16 bis 20 Schüler, neun Prozent sind kleiner.
Neuer Schulverbund: In Friedberg wird der erste Grundschulverbund der Region aus den Grundschulen Süd, Theresia-Gerhardinger, Stätzling und Ottmaring gebildet. Die Sprengel bleiben gleich. Geht ein Schüler aus einem Sprengel an eine der anderen Schulen, ist kein Gastschulantrag mehr nötig.
Lehrer: Die Zahl der Lehrer stieg im Vergleich zum Vorjahr von 455 auf 590. Diese Zahl bezieht sich auf Köpfe, nicht auf Vollzeitstellen. Viele Lehrer arbeiten Teilzeit. Von den 590 sind 468 aktive Lehrer an Grund- und Mittelschulen, 43 Lehramtsanwärter, 68 Fachlehrer und elf Förderlehrer.
Zweitqualifizierte: An einigen Grund- und Mittelschulen arbeiten Realschul- oder Gymnasiallehrer, die eine zusätzliche Qualifizierung erwarben: sechs an Grund-, 13 an Mittelschulen. Zwei kehrten an Realschule oder Gymnasium zurück.
Mobile Reserve: Sie wurde von 739 auf 804 Stunden aufgestockt.
Personalien: Cornelia Zeman, bisher Konrektorin der Ludwig-Steub-Grundschule Aichach, wird deren neue Leiterin. Nachbesetzt werden müssen die Konrektorenstellen an der Steub-Schule Aichach und an der Grund- und Mittelschule am Lechrain Aindling.
Schüler mit Migrationshintergrund: 1705, sie werden unter anderem durch Deutschförderklassen, Deutsch-Plus-Kurse, Drittkräfte zum Spracherwerb und Vorkurse zur Erleichterung des Übergangs in die Schule unterstützt.
Inklusion: In insgesamt 14 Kooperationsklassen (Vorjahr: 19) an elf Grund- und Mittelschulen arbeiten Förderschullehrer mit Schülern. Neu sind Kooperationsstufen an fünf Grund- und Mittelschulen, in denen Förderschullehrer klassenübergreifend Kinder mit Förderbedarf betreuen.
Schulpsychologen: Sechs, sie haben 53 Stunden zur Verfügung (36).
Neue Angebote: Um coronabedingte Defizite auszugleichen, gibt es drei neue Angebote. Voraussichtlich drei Teamlehrer ersetzen Stammlehrer, die wegen ihrer Zugehörigkeit zur Risikogruppe keinen Präsenzunterricht halten können. Die Teamlehrer (zum Beispiel Lehramtsstudenten, Personen mit abgeschlossenem Studium außerhalb der Lehrämter oder mit Vorbildung im erziehungswissenschaftlichen Bereich) stehen im Unterricht und kooperieren mit den Stammlehrern. Brückenangebote von Schuljahresbeginn bis Weihnachten helfen, Lücken in Deutsch und Mathe freiwillig zu schließen. Ferienkurse in der letzten Sommerferienwoche und in den Herbstferien unterstützen an sieben Grundschulen Kinder mit Flucht-/Migrationshintergrund. Zum Teil geben Drittkräfte oder Studenten diese Kurse. (nsi)
Das Gesundheitsamt und die Schule haben die Eltern der Kinder aus der betroffenen Klasse am Montagabend zu einem Elternabend eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist laut Landratsamtssprecher Wolfgang Müller, den Eltern die Verunsicherung zu nehmen. Das Amt informiert über das aktuelle Vorgehen und beantwortet Fragen.
Maskenpflicht soll Schüler vor Corona schützen
Die Eltern der weiteren drei Grundschulklassen – in Aindling gibt es eine Klasse pro Jahrgang – werden nicht gesondert informiert. „Für sie ändert sich ja nichts“, so Müller. Da die Schüler auf dem Schulgelände Masken tragen und nicht vermischt werden, sei es laut Müller völlig ausreichend, nur eine Klasse in Quarantäne zu schicken. Aufgeregtheit sei in diesem Fall fehl am Platz. Es sei lange zu erwarten gewesen, dass irgendwann auch der erste Fall in der Schule auftritt. An der Schule war am Montag niemand mehr zu erreichen.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Eltern dürfen sich sorgen
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