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Corona-Krise: Corona: Landkreis richtet eine Teststation in Aichach ein

Corona-Krise

Corona: Landkreis richtet eine Teststation in Aichach ein

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    Der Landkreis richtet eine Teststation für mögliche Corona-Fälle in Aichach ein.
    Der Landkreis richtet eine Teststation für mögliche Corona-Fälle in Aichach ein. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Die Stadt Aichach bildet im Landkreis im Moment einen Schwerpunkt im Kampf gegen das Coronavirus. Hier im Landratsamt befindet sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz, Corona-Patienten werden vorerst ausschließlich in der Aichacher Klinik behandelt und außerdem wird in Aichach eine Teststation für mögliche Corona-Patienten eingerichtet. Wenn alles gut läuft, wird sie bereits am Samstag, 28. März, ihren Dienst aufnehmen. Sie ist ausschließlich für Angehörige systemrelevanter Berufe gedacht, um personelle Engpässe an zentralen Stellen wie in Krankenhäusern vermeiden zu können.

    Das Wittelsbacher Land bereitet sich auf einen weiteren Anstieg der Infizierten vor. Dieser hält an. Mit Stand vom Dienstag waren im Landkreis 43 Infektionsfälle registriert. Es befanden sich 310 Menschen in Quarantäne. In einem Pressegespräch stellten Landrat Klaus Metzger, Gesundheitsamtsleiter Dr. Friedrich Pürner, Pressesprecher Wolfgang Müller und Boris Peter von der Führungsgruppe Katastrophenschutz die strukturellen Neuerungen vor, die als Nächstes geplant sind. Metzger: „Wir bereiten uns auf den möglichen Ernstfall vor, der die Kapazitäten übersteigen könnte.“ Nachfolgend ein Überblick:

    Für Schwaben wird ein Corona-Koordinator installiert

    Die Landkreise und Städte Schwabens wollen ihre Kapazitäten gemeinsam steuern. Wie der Landrat berichtete, vereinbarten Oberbürgermeister und Landräte bei einer Telefonkonferenz am Montagabend, einen medizinischen „Corona-Koordinator“ an der Integrierten Leitstelle in Augsburg zu installieren. Dieser wird die Kapazitäten schwabenweit steuern. Er wird Patienten von überfüllten Kliniken zu Krankenhäusern schicken, die noch freie Betten haben. Minderschwere Fälle sollen in Reha- oder Schönheitskliniken untergebracht werden. Der Koordinator ist weisungsbefugt gegenüber den örtlichen Führungsgruppen Katastrophenschutz.

    Corona-Patienten werden vorläufig nur in Aichach behandelt

    Solange an der Aichacher Klinik die Kapazitäten ausreichen, werden Corona-Fälle im Landkreis vorerst ausschließlich hier und nicht in Friedberg behandelt. Denn der Hygieneaufwand für den Infektionsschutz ist enorm. In Aichach liegen derzeit sieben Corona-Patienten. Keiner von ihnen gilt laut Landrat als schwerer Fall, der beatmet werden müsste. Dr. Christian Stoll, Ärztlicher Direktor, wurde zum Pandemiebeauftragten ernannt, seine Stellvertreterin ist Pflegedirektorin Ulrike Gastl. So soll ein schnelles Agieren ohne lange Entscheidungswege gewährleistet werden. Nachdem die Kliniken an der Paar planbare Eingriffe verschoben haben, liegt die Kapazität an freien Betten derzeit bei 59, davon sind sechs Betten intensiv.

    Die Teststation in Aichach soll schon am Samstag öffnen

    Jetzt sind auch die Landkreise verpflichtet, eine Teststation einzurichten. Für das Wittelsbacher Land entsteht sie auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule in Aichach-Nord, und zwar „so schnell wie möglich“, informierte Friedrich Pürner. Dort werden Helfer, unter anderem von BRK, Feuerwehr und Gesundheitsamt montags bis samstags von 10 bis 14 Uhr mithelfen. Getestet werden nur Angehörige systemrelevanter Berufe. Ziel ist, dass diese möglichst schnell an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Das Gesundheitsamt entscheidet, wer getestet wird. Der Betroffene bekommt eine Einladung. Er bleibt beim Test im Auto sitzen, um das Infektionsrisiko für die Helfer zu minimieren. Täglich sind etwa 30 Tests geplant. Derzeit werden Laborkapazitäten organisiert, die zeitnahe Ergebnisse liefern können. Klappt alles, geht die Station am Samstag in Betrieb.

    Die Bürger-Hotline wird gut angenommen

    Eine Führungsgruppe Katastrophenschutz gibt es im Landratsamt in Aichach bereits seit dem 16. März unter der Leitung von Boris Peter. Sie koordiniert Anfragen, Informationen und Aufträge im Landkreis, „dass eine Hand weiß, was die andere tut“, so Peter. Hier ist auch die Bürger-Hotline angesiedelt, die sehr gut angenommen wird. Allein am Samstag waren es 100 Anrufe. Um die Leitung möglichst frei zu halten, rät Peter dazu, zunächst auf das umfangreiche Informationsangebot unter www.lra-aic-fdb.de zurückzugreifen oder eine Mail zu schicken. Zuletzt hatten Bürger Menschenansammlungen über die Hotline gemeldet. Hier seien Polizei oder die örtlichen Kommunen zuständig. Der Krisenstab im Landratsamt ist ab sofort sieben Tage die Woche rund um die Uhr besetzt.

    Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner bekräftigte erneut, dass seine Behörde bis dato keine Arztpraxis im Landkreis geschlossen habe. Gerüchte über eine vom Gesundheitsamt geschlossene Praxis im Landkreisnorden, die in sozialen Medien verbreitet wurden, wies er zurück. Dort befinde sich ein Arzt in Quarantäne. Die Praxis habe selbst beschlossen zu schließen.

    Hotline für Bürger Telefon 08251/92-444. Bei Anfragen, die mehrere Bereiche des Landratsamtes betreffen, empfiehlt sich eine Mail unter corona@lra-aic-fdb.de.

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