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Contra zur Augsburger Osttangente: Von Thienen: "Osttangente zieht noch mehr Verkehr an"

Contra zur Augsburger Osttangente

Von Thienen: "Osttangente zieht noch mehr Verkehr an"

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    Viel Verkehr in Kissing auf der Bundesstraße 2. Zu Stoßzeiten am Morgen und am frühen Abend kommt es zu langen Stauungen.
    Viel Verkehr in Kissing auf der Bundesstraße 2. Zu Stoßzeiten am Morgen und am frühen Abend kommt es zu langen Stauungen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Wenn die Osttangente kommt, dann wird sie auch vierspurig – egal, was irgendwelche Kompromiss-Wünsche der Ortspolitiker besagen

    Von Thienen: So ist sie angemeldet und geplant. Man muss daher davon ausgehen, dass sie auch so kommt.

    Die Osttangente schafft eine Verkehrsentlastung für die Region und speziell für die Anwohner der B2 in Kissing und der B300 in Friedberg

    Von Thienen: Eine vierspurige Schnellstraße, deren Sinn darin besteht, zwischen A96 und A8 eine neue Nord-Süd-Trasse zu schaffen, wird wesentlich mehr Verkehr in unsere Region bringen. Abkürzungsstrecken z.B. über Mering nach Odelzhausen oder über die B300 von Friedberg nach Dasing werden besonders für mautpflichtige Lkw attraktiv. Lokaler Zielverkehr z.B. von Mering nach Friedberg oder Kissing wird weiterhin die dann alte B2 durch Kissing nutzen.

    Die Osttangente bringt mehr Sicherheit auf den Straßen.

    Von Thienen: Dadurch, dass auf der Osttangente schneller gefahren wird und insgesamt mehr Verkehr entsteht, wird es nicht weniger Unfälle geben. Außerdem kann man die Unfallschwerpunkte in der Region auch anders beheben als ausgerechnet durch eine Autobahn.

    Die Osttangente stärkt die Region als Wirtschaftsstandort

    Von Thienen: Wir haben bereits Vollbeschäftigung und erheblichen Zuzugsdruck aus München. Warum sollen wir hier noch mehr Logistikzentren oder Chemiefabriken ansiedeln? Viel wichtiger wäre es, die Landschaft so zu erhalten, dass sie für die Menschen, die hier leben bzw. hierherkommen wollen, attraktiv bleibt. Denn diese Menschen bringen Geld in die Region und machen sie attraktiv für kleines und mittleres Gewerbe.

    Die Osttangente greift massiv in die Umwelt ein und speziell in die Naturschutzgebiete bei Kissing und Königsbrunn

    Von Thienen: Es handelt sich um kleine Biotope, die besonders empfindlich gegen Störungen sind. Es gibt Untersuchungen, dass ein 500 Meter breiter Streifen an den Seiten von Flüssen durch Straßen erheblich belastet wird und das dort vorhandene Ökosystem beeinträchtigt wird. Die Osttangente wird unmittelbar neben Kissinger Heide und Kissinger Bahngruben sowie Augsburger Stadtwald verlaufen. Der Bundesverkehrswegeplan spricht davon, dass erhebliche Beeinträchtigungen an den FFH-Gebieten nicht ausgeschlossen werden können und stuft die Umweltbetroffenheit auf die höchste Kategorie ein. Eines der größten Trinkwasservorkommen Europas südlich von Augsburg für 300.000 Bewohner ist ebenfalls stark betroffen.

    Die meisten Menschen im südlichen Landkreis lehnen die Osttangente ab

    Von Thienen: Das haben Umfragen der Friedberger Allgemeinen im November 2015 ganz klar ergeben. Unsere Unterschriftenaktion mit mehr als 11000 Unterschriften und der Zuspruch, den wir erfahren, bestätigen dies.

    Das Verfahren rund um das Straßenbauprojekt und den Bundesverkehrswegeplan ist für die Bürger transparent und nachvollziehbar

    Von Thienen: Die Unterlagen sind extrem umfangreich und letztendlich nur von Fachleuten zu verstehen. Angaben können nicht nachgerechnet werden, weil die zugrunde liegenden Zahlen fehlen und auch nicht zur Verfügung gestellt werden.

    Unterm Strich wird die Region von der Osttangente profitieren

    Sie wollen gegen die geplante Osttangente mit der Sternradtour ein deutliches Zeichen setzen: Wolfhard von Thienen, Sprecher A-KO und Organisatorin Christina Haubrich. (Archivbild)
    Sie wollen gegen die geplante Osttangente mit der Sternradtour ein deutliches Zeichen setzen: Wolfhard von Thienen, Sprecher A-KO und Organisatorin Christina Haubrich. (Archivbild) Foto: Christina Riedmann-pooch

    Von Thienen: Vordergründig profitieren wird Augsburg durch eine Entlastung der B17. Diese wird aber nur kurz anhalten, denn wir wissen alle, dass Straßen mehr Verkehr anziehen. Profitieren werden außerdem große Logistikzentren und Speditionsunternehmen durch Einsparungen. Bezahlen werden wir durch Verlust unserer Naturräume und Naherholungsgebiete, die ohnehin schon erheblich belastet sind.

    Ich habe Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gefragt, wie es denn mit dem Verkehrswachstum weitergehen soll und wie unsere Heimat in 100 Jahren dann aussehen soll – komplett asphaltiert und von Straßen durchzogen? Letztendlich hatte er keine Antwort und berief sich darauf, dass wir Wirtschaftswachstum und damit mehr Straßen brauchen. Deshalb wird Dobrindt ja auch von den Naturschutzverbänden kritisiert, weil er die alte Verkehrspolitik, die eine automatische Kopplung zwischen Wirtschaftswachstum und Straßenwachstum herstellt, fortsetzt und nicht modernere Mobilitätskonzepte umsetzt.

    Tomaschko: „Wir werden von der Osttangente profitieren“

    Zur Person Wolfhard von Thienen

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    Verkehrsprojekt Osttangente spaltet die Region: Infoabend am Dienstag 

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