Freie Plätze waren Mangelware am Sonntagabend im Schützenheim von Grimolzhausen. 60 Besucher, darunter einige Frauen, waren zur Bürgerversammlung in diesem Pöttmeser Ortsteil gekommen. Darüber staunte auch Bürgermeister Franz Schindele: „Es waren nirgends so viele da, es war sehr angenehm, weil es so ruhig war.“ Ein volles Haus muss eben nicht gleichbedeutend sein mit dicker Luft und schlechter Stimmung. Keine Viertelstunde dauerte die Aussprache, die frei von Spannungen verlief.
Was könnte die Leute an der Grenze zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen am meisten interessieren? Im Mittelpunkt stand erwartungsgemäß der anstehende Ausbau der Staatsstraße von Pöttmes nach Grimolzhausen. Nach Ostern wird es losgehen, erklärte Schindele: „Es hat sich ein bisschen verzögert, wir hoffen, dass es bis zum Jahresende fertig wird.“ Die Arbeiten sollen in einem Zug über die Bühne gehen. Außerdem berichtete der Bürgermeister davon, dass die Gemeinde dem Staatlichen Bauamt alle Grundstücke in ihrem Besitz für Tauschgeschäfte angeboten habe. Der Umbau wird nicht gleich am westlichen Ortseingang von Grimolzhausen enden, sondern erst etwas später; die Durchfahrt selbst aber bleibt von der Maßnahme unberührt.
In seinem Bericht hatte Franz Schindele darauf hingewiesen, dass unter dem Geh- und Radweg eine Abwasserleitung nach Pöttmes gelegt werde. Ein Bürger wollte wissen, mit welchen finanziellen Konsequenzen die Grimolzhauser zu rechnen hätten. Der Bürgermeister verdeutlichte, dass sich mit der Angelegenheit erst der Marktgemeinderat im nächsten Monat zu befassen habe; dabei sollen drei Varianten vorgestellt werden. Solche Investitionen werden laut Grundsatzbeschluss über Gebühren und nicht über Beiträge abgerechnet. Schindele: „Es ist die bürgerfreundlichste Art – meiner Meinung.“ Ansonsten käme auf einen kleinen Ort eine hohe Belastung zu.
Während der Arbeiten ist vorgesehen, dass der Schwerlastverkehr großräumig über Klingsmoos (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) umgeleitet wird. Die Schulbusse sollen nach wie vor über Au, Pertenau und Eiselsried nach Grimolzhausen fahren.
Weitere Themen, die angesprochen wurden: Im vergangenen Jahr wurde ein Kanalschachtdeckel in diesem Ort höher gesetzt. Auf dem Spielplatz können die Kinder eine neue Seilbahn nutzen. Die Straßen im Nordosten der Marktgemeinde befinden sich nicht gerade im besten Zustand. Dass hier Wünsche zu erfüllen sind, ist den Kommunalpolitikern durchaus bewusst. Geklärt werden muss noch der Zeitplan für die Maßnahmen.
Franz Schindele blickt auf seiner Rundreise durch die Kommune jeweils auf die Themen zurück, die ein Jahr zuvor bei der jeweiligen Bürgerversammlung angesprochen wurden. In Grimolzhausen hieß es damals, die Staatsstraße habe sich etwas abgesenkt. Die Verwaltung in Pöttmes hat darüber das Staatliche Bauamt in Augsburg informiert. Ein Schneehaufen vor dem Eingang zum Friedhof im Winter wurde ebenfalls als störend bezeichnet. Der Bauhof hat zugesagt, dass er künftig darauf achten will. Der Löschweiher in diesem Ort bleibt bestehen. „Wir werden was unternehmen müssen“, räumte Schindele allerdings auf die Frage ein, ob eine Sanierung anstehe.