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Affing-Mühlhausen: Bürger planen Demo-Aktion für die Westumfahrung in Mühlhausen

Affing-Mühlhausen

Bürger planen Demo-Aktion für die Westumfahrung in Mühlhausen

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    Plakat mit Symbolcharakter: Die jüngste, knappe Entscheidung des Affinger Gemeinderates in Sachen Westumfahrung veranlasst Bürger zu einer neuen Protestaktion.
    Plakat mit Symbolcharakter: Die jüngste, knappe Entscheidung des Affinger Gemeinderates in Sachen Westumfahrung veranlasst Bürger zu einer neuen Protestaktion. Foto: Carmen Jung (Archivfoto)

    Wenn Sylvia Baldauf-Patrick an die Sondersitzung des Affinger Gemeinderates Ende September zur geplanten Westumfahrung von Mühlhausen zurückdenkt, ärgert sie sich noch immer. Sie selbst war als Zuhörerin dabei, als das Gremium mit dem knappen Votum von 11:10 Stimmen beschloss, an der Westumfahrung in der geplanten Form festzuhalten. "Da fällt mir nichts mehr ein. Das war ein Schlag ins Gesicht", sagt die Familienmutter aus dem Affinger Ortsteil. Dieser Ansicht seien viele Bürger. Und genau das wollen sie nun dem Gemeinderat demonstrieren, vor allem jenen Räten, die gegen die Westumfahrung gestimmt haben.

    Eine Aktion war ursprünglich schon vor der jüngsten Gemeinderatssitzung geplant. Es gab einen Demonstrationsaufruf in sozialen Netzwerken im Internet. Sogar die Polizei war vor Ort. Kurz vor der Sitzung allerdings wurde die Demo abgesagt. Man habe Gegnern der Umfahrung keine Angriffsfläche wegen formaler Verstöße bieten wollen, erklärte Baldauf-Patrick in einem Leserbrief. Jetzt soll die Willensbekundung vor der nächsten Affinger Gemeinderatssitzung am 8. Dezember stattfinden. Die Haltung, die die Initiatoren in einer Mitteilung formulieren, ist eindeutig: "Wir fordern die Fortführung und Beschleunigung der Genehmigungstätigkeiten zur Ortsumfahrung West. Wir appellieren an den Gemeinderat, vor allem an diejenigen, die dagegen gestimmt haben."

    Westumfahrung: Bürger können sich für die Protestaktion anmelden

    Dabei wollen sich die Initiatoren verantwortungsbewusst verhalten und alle Corona-Vorschriften berücksichtigen. Baldauf-Patrick organisiert die Aktion, wie sie sagt, gemeinsam mit Helmut Merwald (Aulzhausen) von der Interessengemeinschaft Ortsumfahrung Affing (IGOA) und Genovefa Egger (Affing). Die "Dringlichkeit des Projektes" soll deutlich gemacht werden, ebenso die Forderung, dass die Pläne fortgeführt werden und "dass es ohne die Umfahrung nicht geht". Doch nur ein kleiner Teil der Unterstützer soll repräsentativ vor Ort sein. Gleichwohl sollen aber alle interessierten Bürger teilhaben können an der Protestaktion. Auf symbolische Art in Form eines Kerzenlichts, wie Baldauf-Patrick sagt. Für jeden, der möchte, wird eine Lichtertüte aufgestellt. Die Organisatoren hoffen auf breite Unterstützung auch aus anderen Ortsteilen. Interessierte aus der ganzen Gemeinde können sich bis 7. Dezember bei den Initiatoren anmelden.

    Mühlhauserin will zeigen, "wie dringend die Umfahrung ist"

    Baldauf-Patrick hält die Aktion für sehr nötig. "Wir müssen zeigen, wie dringend uns diese Umfahrung ist", findet die Mühlhauserin, die erst im vergangenen Jahr weg von der viel befahrenen Ortsdurchfahrt gezogen ist. Nicht in erster Linie wegen des Verkehrs, sondern weil die Familie nach Zuwachs mehr Platz brauchte. Das neue Heim liegt ein paar Häuserreihen weiter hinten, der Lärm ist viel weniger geworden. Doch das Problem bleibt, findet die mehrfache Mutter. Die Kreuzung am Unterkreuthweg sei eine Katastrophe, der Verkehr müsse "einfach raus aus diesem Mühlhausen".

    Vorfahrt auf der Staatsstraße in Mühlhausen: Gerade diese Kreuzung hat es in den Stoßzeiten in sich. Wer vom Gewerbegebiet Unterkreuthweg links in die Staatsstraße einbiegen will, muss viel Geduld mitbringen.
    Vorfahrt auf der Staatsstraße in Mühlhausen: Gerade diese Kreuzung hat es in den Stoßzeiten in sich. Wer vom Gewerbegebiet Unterkreuthweg links in die Staatsstraße einbiegen will, muss viel Geduld mitbringen. Foto: Josef Abt (Archivbild)

    Im Gemeinderat hat die Westumfahrung an breiter Unterstützung verloren. Auch Gemeinderäte aus Haunswies, aus Affing oder aus Aulzhausen haben die Pläne zuletzt abgelehnt. In der Bürgerschaft aber gibt es nach Überzeugung von Baldauf-Patrick weiterhin viele, die für die Umgehung sind. Sie sollen gerade jetzt den Gegnern im Gemeinderat zeigen, "wie dringlich die Umgehung ist", zumal schon so viel Arbeit und Geld in die Pläne für die Umfahrung gesteckt wurde. "So viel ist geschafft und die Bürger haben ein Recht darauf, dass diese Arbeit nicht umsonst war", heißt es in der Mitteilung.

    Eine kritische Stelle an der Mühlhausener Ortsdurchfahrt ist die Einmündung der Staatsstraße aus Richtung Rehling. Mit der Westumfahrung wäre diese Stelle aus der Welt.
    Eine kritische Stelle an der Mühlhausener Ortsdurchfahrt ist die Einmündung der Staatsstraße aus Richtung Rehling. Mit der Westumfahrung wäre diese Stelle aus der Welt. Foto: Carmen Jung (Archivfoto)

    Nach Ansicht von Baldauf-Patrick wird das Straßenbauprojekt in der Zukunft nötiger sein denn je. Denn Mühlhausen wächst mit dem neuen Baugebiet, eine Erweiterung des Gewerbegebietes ist geplant. Das sorgt auch für Einnahmen in der Gemeindekasse. Die Mühlhauserin ärgert sich: "Jeder Ortsteil will was von diesem Kuchen abhaben, aber die Last will keiner tragen." Deshalb, so sagt sie, habe sie nach der Sondersitzung des Gemeinderates im September die Welt nicht mehr verstanden.

    Kontakt: Die Anmeldung für die Protestaktion ist möglich über WhatsApp unter 0157/38082495, über Facebook auf der Seite der Interessensgemeinschaft Ortsumfahrung Affing (IGOA), telefonisch tagsüber unter 08207/1540 sowie ab 18 Uhr unter 08207/962133, oder schriftlich im Schreiblädle Mühlhausen. Interessierte sollen lediglich ihren Namen und ihren Wohnort angeben.

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