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Brandstiftung bewegt die Bevölkerung

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Brandstiftung bewegt die Bevölkerung

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    Nur noch Schutt und Asche ist vom Supermarkt in Zusmarshausen übrig geblieben: Schnee liegt inzwischen auf der Ruine. Die Feuerwehr hat die Brandstelle mit einem Absperrband abgesichert. Foto: Oliver Reiser
    Nur noch Schutt und Asche ist vom Supermarkt in Zusmarshausen übrig geblieben: Schnee liegt inzwischen auf der Ruine. Die Feuerwehr hat die Brandstelle mit einem Absperrband abgesichert. Foto: Oliver Reiser Foto: Oliver Reiser

    Ausgelöst wurde der Großbrand, der das Gebäude, das gesamte Inventar und die Photovoltaikanlage auf dem Dach zerstört hat, von zwei 16- und 17-jährigen Jugendlichen. Sie hatten an der Laderampe des Wareneingangs gelagerte Kartonagen entzündet. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Schaden in Höhe von einer Million Euro. Noch in der Nacht wurden die beiden Tatverdächtigen von der Kriminalpolizei festgenommen und an Neujahr dem Haftrichter vorgeführt. Inzwischen sind die beiden Jugendlichen wieder bei ihren Familien. "Sie sind nicht in Haft gegangen", bestätigt Polizei-Pressesprecher Robert Göppel.

    Der Großbrand, der schon in der Silvesternacht viele Schaulustige in die Wertinger Straße gelockt hatte, bewegt die Menschen in der 3000-Einwohner-Gemeinde noch immer. Egal ob beim Bäcker oder beim Metzger - in Zusmarshausen hat man nur Kopfschütteln für die Tat übrig.

    Albert Lettinger bricht eine Lanze für die jungen Männer: "Sie haben Blödsinn gemacht und dabei die Gefahr nicht erkannt", sagt der Bürgermeister, "sie wollten bestimmt nicht vorsätzlich ein Feuer legen." Ein Schock war der Brand auch für die Kunden und die Angestellten des seit 1994 in Zusmarshausen ansässigen Netto-Marktes. Wie Klaus Spanfelner, Expanisonsleiter für Bayern, gegenüber unserer Zeitung mitteilte, sollen die rund 15 Mitarbeiter in den umliegenden Filialen in Horgau, Jettingen oder Burgau weiterbeschäftigt werden. Kurzfristig strebe man eine Interimslösung in einem bestehenden Objekt oder sogar in einem Zelt an. "Wir wollen nach wie vor in Zusmarshausen bleiben", sagt Spanfelner, "nach Abschluss des Gutachtens werden wir gemeinsam mit dem Vermieter der Immobilie entscheiden, ob ein Wiederaufbau möglich oder ein Neubau mit Expansion sinnvoller ist."

    Eine Nachricht, die Bürgermeister Albert Lettinger gerne hört. Er ist schon von vielen Bürgern nach dem Verbleib des Netto-Discountmarktes, der zur Edeka-Gruppe gehört, gefragt worden. "Die Leute hängen an ihrem Markt", sagt Lettinger.

    Derzeit wird das Gelände von einer Sicherheitsfirma bewacht, bis Versicherungs- und Statikexperten ihre Ermittlungen abgeschlossen haben. "Für mich ist das ein Totalschaden", mutmaßt Lettinger, früher selbst Feuerwehrkommandant. Um das festzustellen, wurde bisher noch nichts am Gebäude verändert, keine Aufräumungsarbeiten begonnen.

    Die verkohlte Ruine, aus der noch immer Rauch steigt, ist inzwischen zu einer zweifelhaften Sehenswürdigkeit geworden. Die Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist stets von mehreren Autos belegt. Eifrig wird mit Handys und Digitalkameras fotografiert.

    Bei uns im Internet

    Eine Bildergalerie und ein Online-Video ist zu sehen unter

    aichacher-nachrichten.de

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