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Bildung in Friedberg: Die Pallotti-Schule macht schwache Kinder stark

Bildung in Friedberg

Die Pallotti-Schule macht schwache Kinder stark

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    Diana Hertle und ihr Stellvertreter Klaus Steinhardt leiten die Vinzenz-Pallotti-Schule. Diese begeht Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Die Schülerzahlen steigen, obwohl Kinder mit Förderberdarf auch Regelschulen besuchen dürfen.
    Diana Hertle und ihr Stellvertreter Klaus Steinhardt leiten die Vinzenz-Pallotti-Schule. Diese begeht Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Die Schülerzahlen steigen, obwohl Kinder mit Förderberdarf auch Regelschulen besuchen dürfen.

    Ehrlichkeit wird an der Vinzenz-Pallotti-Schule großgeschrieben. Wenn Eltern ihr Kind anmelden, entbinden sie und die

    Drei Förderschwerpunkte hat die Pallotti-Schule: Lernen, Emotionalität und Sozialverhalten sowie Sprache. Körperlich behinderte Kinder zum Beispiel darf sie in der Regel nicht aufnehmen. Die Grenzen zwischen den Förderbereichen allerdings sind fließend. Oft resultieren etwa Lernprobleme aus emotionalen Schwierigkeiten. Grundsätzlich hat Hertle einen Trend ausgemacht: „Während früher bei den meisten Kindern kognitive Einschränkungen der Grund für den Besuch der Förderschule waren, sind es jetzt eher Verhaltensthemen.“

    Förderplan für jedes Kind

     Das Niveau der Schüler ist daher sehr unterschiedlich, darauf geht die Schule ein. So wird der Stoff der ersten Klasse wahlweise in einem oder in zwei Jahren vermittelt. Die Klassen sind mit neun bis 16 Schülern sehr klein und die Schule setzt verstärkt auf Ganztagsunterricht. Die individuelle Betreuung, so Hertle und Steinhardt, sei unter anderem durch das Klassenlehrerprinzip von der ersten bis zur neunten Jahrgangsstufe gegeben. „Dadurch wird eine enge Beziehung aufgebaut. Die Lehrer kennen die Schüler.“ Für jedes Kind wird ein individueller Förderplan entwickelt. Das zeigt Erfolge: Die Schüler wechseln, so gestärkt, teilweise wieder an andere Schulen, manche schaffen es dort bis zum Abitur.

    Schwabenweit einzigartig ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt: Ein Mitarbeiter der Jugendhilfe hat sein Büro vor Ort, leistet Hilfen zur Erziehung und Sozialarbeit. Demnächst möchte die Schule einen Erzieher oder Heilpädagogen zur Unterstützung einstellen. Diese ist nötig, denn an Förderlehrern selbst herrscht eklatanter Mangel. Schon jetzt haben von den 43 Lehrkräften zwei eine Ausbildung zur Realschul- und eine zur Gymnasiallehrkraft. Den Lehrern stehen weitere 23 Kräfte im pädagogischen Bereich zur Seite.

    Bald steht der Umzug bevor

    Die differenzierte Betreuung fordert Raum. Deswegen freuen sich Hertle und Steinhardt, 2022 an den neuen Standort beim Schulzentrum umzuziehen. Dort müssen die Kinder nicht mehr in drei Schichten essen, sondern bekommen eine Mensa, und die Räume sind dem Konzept angepasst. Doch das habe auch Nachteile: Für so manches Kind könnte der Standort Volksfestplatz mit Hunderten von Schülern sich als Herausforderung erweisen. Und wie sieht das Führungsduo die Zukunft der Schule in Zeiten der Inklusion?

    Hertle sagt: „Wir sehen uns für die Kinder zuständig; und den Bedarf an Förderung wird es immer geben, egal welches Etikett draufsteht.“ Die Schule arbeite bereits mit anderen zusammen. Sei es, indem Förderlehrer an Regelschulen gehen, um sie bei der Inklusion zu unterstützen. Sei es, dass Gymnasiasten Projekte mit Pallotti-Kindern durchführen. Sei es, dass Schüler beim karitativen Christkindlmarkt dabei sind. Und: „Wenn wir die Kinder stärken, sodass ihnen ein glückliches Leben gelingt, ist das auch Inklusion.“ 

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