Es ist ein wahrlich dickes Paket: Das Bauprogramm der Stadt Aichach für dieses Jahr umfasst Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 13 Millionen Euro. Den Entwurf stellte Helmut Baumann vom Bauamt am Mittwochabend im Bauausschuss des Stadtrats vor. Bürgermeister Klaus Habermann stellte eingangs fest, es sei „ein sehr anspruchsvolles Bauprogramm“. Allerdings habe die Verwaltung darin nichts gefunden, was noch länger zu schieben wäre. Es enthalte vor allem Dinge, die bereits begonnen oder beschlossen sind.
Kämmerer Wilhelm Rottenkolber stellte noch einmal die Eckdaten des Haushalts vor (wir berichteten aus dem Finanzausschuss). Die Baumaßnahmen bewegten sich mit Investitionen von 12,8 Millionen Euro wie ein Vergleich mit den Vorjahren zeigte, am oberen Rand. „Das ist so auf Dauer ohne erhebliche Fremdmittel nicht leistbar“, betonte er. Zwar ist das Volumen des Vermögenshaushalt, der die Investitionen umfasst, in der Finanzplanung für die nächsten Jahre geringer. Rottenkolber gab aber zu bedenken, das werde sicher nicht so bleiben. Helmut Baumann betonte, man habe versucht, die Ausgaben „in Schach zu halten“. Das Ergebnis, das Baumann im Detail vorstellte, lag nun den Bauausschussmitgliedern vor.
Über vier Millionen Euro allein für Straßen- und Brückenbau
Knapp ein Drittel des Bauprogramms entfällt mit 4,1 Millionen Euro auf den Bereich Straßen- und Brückenbau und davon 2,2 Millionen Euro allein auf die Neugestaltung der Oberen Vorstadt. 2020 ist noch mal eine Million Euro eingeplant. Bruttosummen, wie Habermann betonte. Die Fördermittel aus der Städtebauförderung sind noch nicht abgezogen. Saniert wird heuer der nächste Abschnitt der alten B300 vom Wertstoff bis zum „Seestern“ an der B300. Ausgenommen ist die Kreuzung an der Peter-und-Paul-Straße/Maxstraße, die eventuell umgebaut wird. Dazu ist eine Verkehrsuntersuchung eingeplant. Kommen soll heuer auch das Parkleitsystem für die Tiefgarage.
Bei den Hochbauprojekten sind für die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes für heuer erst einmal 300000 Euro für Planungskosten vorgesehen. Wie berichtet, soll erst nach der Landesausstellung mit dem Bau begonnen werden. Für Baukosten sind deshalb erst ab 2020 höhere Summen eingeplant.
Das gilt auch für eine neue Kindertageseinrichtung, die die Stadt bauen will. Wie berichtet, haben sich die Pläne, gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt auf dem Neusa-Gelände tätig zu werden, zerschlagen: Die Awo baut am alten Standort ein neues Seniorenheim mit Betreutem Wohnen, aber ohne Kita. Die Stadt verfolgt nun die Kita-Pläne auf dem Neusa-Gelände alleine weiter. Die Kinderkrippe Sonnenschein soll eine dritte Gruppe bekommen. Große Beträge fließen in die Schulen, unter anderem für energetische Sanierung.
Stadt muss viel Geld in Kläranlage investieren
Ordentlich investieren muss die Stadt in die Kläranlage, die in die Jahre gekommen ist, unter anderem für ein neues Blockheizkraftwerk und die Sanierung des Faulturms. Die Maßnahmen sollen sich auch durch Energieeinsparungen auszahlen. Von den insgesamt fast 3,5 Millionen Euro sind 450000 Euro in diesem Jahr eingeplant. Auch das städtische Wasserwerk soll optimiert und einiges an Technik erneuert werden. Knapp 2,5 Millionen Euro sind dafür in den nächsten Jahren eingeplant, heuer sind es 550000 Euro. Dazu kommt die Sanierung von Brunnen 6.
Viel Geld fließt außerdem in den Untergrund: für Kanal und Wasserleitungen. Dringend angehen muss die Stadt laut Baumann die Kanalerneuerung in Untermauerbach, die insgesamt in den nächsten Jahren 1,1 Millionen Euro verschlingen wird. Der gleiche Betrag für noch einmal für die Steidlestraße fällig, in der außerdem der Straßenausbau beginnt, und für die Blumenthaler Straße in Klingen.
Im Bereich Wasserleitungsbau ist die Pfarrer-Steinacker-Straße in Ecknach der größte Posten mit 820000 Euro heuer und 500000 Euro im nächsten Jahr. Wie Baumann berichtete, ist der erste Bauabschnitt vergeben und soll bis Mai fertig sein, der zweite Bauabschnitt ist ausgeschrieben.
Auch Kulturgraben in Griesbeckerzell steht im Bauprogramm
Auch der Kulturgraben in Griesbeckerzell taucht auf. In einer der nächsten Sitzungen sollen die Bauabschnitte für den Hochwasserschutz vorgestellt werden. Vorgesehen ist für heuer auch die Erweiterung des Regenrückhaltebeckens, wo der Kulturgraben in den Schindbach mündet. Für den Hochwasserschutz in Oberbernbach am Bachfeldgraben ist Geld für eine Gefährdungsbeurteilung eingeplant.
Auf den Haushalt wirkt sich auch die Bayerische Landesausstellung 2020 aus: Der Burgplatz in Oberwittelsbach, der neugestaltet wird, soll bis 2020 so weit fertig sein, dass er besucht werden kann. Abschließen lässt sich das erst, wenn die Burgkirche fertig saniert ist, so Baumann. Ergänzt wird der Geschichtspfad Wittelsbach. Umbaumaßnahmen sind am Wittelsbacher Museum und im Alten Feuerwehrhaus nötig.
Über das Bauprogramm wird nun in den Fraktionen beraten, bevor der Stadtrat darüber entscheidet.