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Pöttmes: Baseballschläger-Attacke: Mutter und Oma weiter in kritischem Zustand

Pöttmes

Baseballschläger-Attacke: Mutter und Oma weiter in kritischem Zustand

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    In diesem Haus (Mitte) in der Ortsmitte von Wiesenbach (Markt Pöttmes) ereignete sich am Montag die grausige Tat.
    In diesem Haus (Mitte) in der Ortsmitte von Wiesenbach (Markt Pöttmes) ereignete sich am Montag die grausige Tat. Foto: Erich Echter

    Nach dem lebensgefährlichen Angriff mit einem Baseballschläger auf zwei Frauen im Pöttmeser Ortsteil Wiesenbach ist der Zustand der Opfer weiterhin kritisch. Das teilte am Mittwoch die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die beiden 51 und 70 Jahre alten Frauen waren am Montagabend mit lebensgefährlichen Verletzungen in Kliniken in Augsburg und in Ingolstadt gebracht worden. Seitdem versuchen dort die Ärzte, ihren Zustand zu stabilisieren.

    Wie berichtet, steht ein 26-jähriger Mann im Verdacht, am Montagnachmittag im gemeinsam bewohnten Haus in der Ortsmitte mit einem Baseballschläger auf seine Mutter und seine Oma eingeschlagen zu haben. Die grausige Tat ereignete sich nach Informationen unserer Redaktion in dem Pöttmeser Ortsteil Wiesenbach. Danach fuhr der 26-Jährige zu einer nahen Angehörigen im Nachbarlandkreis Augsburg. Die Frau rief in seinem Beisein bei der Polizeiinspektion in Gersthofen an. Zwischen der Tat und dem Anruf war somit bereits einige Zeit vergangen. Wie viel Zeit genau, teilte die Polizei nicht mit.

    26-Jähriger stellte sich am Tatort der Polizei

    Offenbar gingen der junge Mann und die Frau zum Zeitpunkt des Anrufs davon aus, dass die beiden Opfer tot waren. Doch sie hatten die Attacke schwerst verletzt überlebt. Eine Streife der Aichacher Polizei, die zufällig gerade in der Nachbargemeinde einen Unfall aufnahm, war nach nur wenigen Minuten vor Ort, und fand die beiden Frauen. Auch der Rettungsdienst kam hinzu. Die Opfer hatten lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Mit zwei Hubschraubern wurden sie abends ins Krankenhaus geflogen.

    Noch während die Polizei am Tatort war, kam der 26-Jährige zurück und stellte sich den Beamten. Er ließ sich ohne jeglichen Widerstand festnehmen. Nach Informationen unserer Redaktion machte er bei seiner Festnahme einen verwirrten Eindruck. Schon in der vergangenen Woche war die Polizei in Wiesenbach vor Ort gewesen. Damals hatte der junge Mann offenbar selbst den Notruf gewählt, weil er aufgrund seines Zustandes Hilfe benötigte.

    Polizei äußert sich nicht zum Motiv für die Tat

    Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Augsburg hatte am Dienstag den von der Staatsanwaltschaft Augsburg beantragten Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen erlassen und in Vollzug gesetzt. Ob der Tatverdächtige am Mittwoch vernommen wurde oder wie weiter verfahren wird, dazu wollte sich das Polizeipräsidium Schwaben-Nord nicht äußern – aus ermittlungstaktischen Gründen, wie es hieß. Ebensowenig beantwortete ein Sprecher Fragen zum Motiv für die Tat.

    Anwohner beschrieben die Familie am Dienstag als freundlich und unauffällig. Sie sei bei Dorffesten oder anderen Veranstaltungen kaum präsent gewesen. Doch bei persönlichen Begegnungen habe man sich gegrüßt und ab und zu kurz miteinander geratscht – vor allem mit den beiden Frauen. Die Frauen stammen nicht aus Wiesenbach. Sie sollen erst vor einigen Jahren in den Ort zum Lebensgefährten der 51-Jährigen gezogen sein. Der 26-Jährige lebte zuletzt ebenfalls dort, was im Ort kaum bekannt war. Der Lebensgefährte der 51-Jährigen war zur Tatzeit nicht daheim. Die Kriminalpolizei Augsburg hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

    Tat ist Gesprächsthema Nummer eins im Ort

    In dem kleinen, rund 260 Einwohner zählenden Pöttmeser Ortsteil ist an diesem Mittwoch die Bluttat nach der Berichterstattung in den Medien Gesprächsthema Nummer eins. Der Einsatz mit mehreren Polizeiautos, dem Rettungsdienst und den beiden Hubschraubern hatte bereits am Montag für viel Aufruhr gesorgt. Viele Anwohner beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Die ganze Tragweite dessen, was vorgefallen war, war zu da noch niemandem bewusst.

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