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Aichach: Ausstellung in Aichach: Heimische Pflanzen neu entdecken

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Ausstellung in Aichach: Heimische Pflanzen neu entdecken

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    Einbinden will man auch die Schulen des Landkreises. Die erste Klasse der Realschule Aichach war schon da. Harald Harazim führte durch die Ausstellung und erläuterte den Lebensraum der Trollblume.
    Einbinden will man auch die Schulen des Landkreises. Die erste Klasse der Realschule Aichach war schon da. Harald Harazim führte durch die Ausstellung und erläuterte den Lebensraum der Trollblume. Foto: Erich Echter

    Bayerns Ureinwohner“ stehen im Aichacher Stadtmuseum in einer Sonderausstellung im Mittelpunkt. Allerdings sind nicht Menschen gemeint, sondern Tiere und Pflanzen, die sich vor Jahrhunderten hier angesiedelt haben. Die Ausstellung mit dem Titel „Wild, bunt und voller Wunder – Pflanzen und Tiere in

    LPV-Geschäftsführerin Angela Rieblinger sagte bei der Eröffnung: „Wir leben in einer Region, die vom Menschen gestaltet wurde.“ Gezielt nannte sie die Landwirtschaft, die zum Erhalt der Kulturlandschaft maßgeblich beitrage. Die Landschaften im Landkreis seien recht verschieden. Einmal gebe es schwere Böden, dann wieder Lechkies. Bereits vor 7000 Jahren, als der Mensch sesshaft wurde, begann die Veränderung der Umwelt. Mischwälder wurden gerodet, vom Menschen bebaut, landwirtschaftlich genutzt, sodass im Laufe der Jahrtausende eine vielfältige

    Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg plant Exkursionen

    Auf diesen Wandel in den vergangenen Jahrzehnten will der Landschaftspflegeverband auch mit einem Projekt aufmerksam machen, für das die Ausstellungseröffnung das Startsignal war. Es trägt den Titel „Die Trollblume – eine Perle der Kulturlandschaft im Wittelsbacher Land“. Diese Blume ist auf Feucht- und Nasswiesen daheim, hauptsächlich in den Feuchtwiesen bei Sielenbach.

    Anhand der Bestandseinbrüche will der LPV darauf aufmerksam machen, welche Auswirkungen der Wandel in der Kulturlandschaft auf die Lebensräume der Trollblume hat. Geplant sind auch Exkursionen, unter anderem mit dem Rad, um auf dem Weg Naturschätze wie die Trollblume zu entdecken. Der LPV will auch die Schulen einbinden. Dabei übernehmen die Umweltpädagogin Renate Hudak und ihr Mann Harald Harazim die Führung. Eine Schulklasse der Wittelsbacher-Realschule hat die Ausstellung schon zur Eröffnung besucht.

    Die Quellen im Ecknachtal sind kartiert und Thomas Kaeuffer von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis erstellte daraus eine Karte.
    Die Quellen im Ecknachtal sind kartiert und Thomas Kaeuffer von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis erstellte daraus eine Karte. Foto: Matthias Becker

    Die Ausstellung ist in verschiedene Lebensräume gegliedert. Die Wiese mit ihren Gräsern und Kräutern ist als besonderer Lebensraum für Wiesenbrüter und Schmetterlinge zu sehen. Oft würden Wiesen in ertragreiche Äcker umgewandelt, wurde bemängelt. Bäche sind Lebensadern, die Landschaftsräume verbinden. Zu sehen sind natürliche Bäche, die frei fließen und mäandrieren. Eindrucksvoll beschrieben wird die Wertach, die fast ganz Schwaben durchquert.

    Anschaulich gezeigt wird der Lebensraum Wald, der vom Menschen zunächst als Waldweide für sein Vieh genutzt wurde. Die Ausstellung stellt dar, wie der Wald in den vergangenen hunderten Jahren genutzt wurde. Die Moorgebiete im Allgäu sind ein weiteres Thema. Auf Schautafeln gibt es Informationen zum Beispiel darüber, wie durch intensive Schafhaltung Magerrasen entstand, wie die ersten Äcker vor 6000 Jahren entstanden und wie Emmer, Einkorn und Dinkel angebaut wurden. Ein weiteres Kapitel sind Streuobstwiesen als Lebensraum für Insekten und Vögel sowie ihre Pflege.

    Ausstellung im Aichacher Stadtmuseum ist bis April zu sehen

    Landrat Klaus Metzger dankte dem Landschaftspflegeverband. Er leiste wertvolle Arbeit. „Die Pflege von Landschaften kann nicht allein bei den Jägern, Landwirten und Naturschützern liegen“, sagte er. Der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann nannte die Ausstellung eindrucksvoll, weil sie die Geschichte der Stadt und Region beschreibe. Die Stadt habe die Signale bereits aufgenommen und werde auch in der Zukunft weitere Zeichen setzen, zum Beispiel mit der Aktion „

    Die Ausstellung ist bis 19. April zu sehen. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Am Karfreitag, 10. April, ist sie geschlossen. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei.

    Aktionen im Projekt „Die Trollblume – Perle der Kulturlandschaft im Wittelsbacher Land“:

    Wanderung im Rederzhauser Moos: Samstag, 25. April, von 10 bis etwa 12 Uhr, bei Ottmaring

    Die etwa 4,5 Kilometer lange Tour durch das Moos mit Arten wie Trollblume, Laubfrosch und Kiebitz führt vorbei an einem Beweidungsprojekt und endet am Paardurchbruch. Anmeldung bis 23. April.

    Schimmelwiesbach – Wo der Boden schmatzt: Samstag, 16. Mai, von 10 bis etwa 12 Uhr, Pöttmes

    Die Wanderung führt durch den Wald zur Quelle des Schimmelwiesbaches. Bachabwärts gibt es Spuren von Baumeister Biber und artenreiche Feuchtwiesen mit Orchideen und Trollblumen zu entdecken. Weglänge: etwa 3,5 Kilometer, Anmeldung bis 14. Mai.

    Heil- und Wildkräuter im Roßmoos: Mittwoch, 20. Mai, von 18 bis etwa 20.30 Uhr, Inchenhofen

    Rainer Roos (Apotheker, Natur- und Landschaftsführer) führt etwa vier Kilometer durch das Roßmoos und zeigt Heilpflanzen, Wildkräuter und Frühjahrsblüher. Anmeldung bis 18. Mai.

    Sensenkurs: Donnerstag, 28. Mai, 16 bis 20.15 Uhr, Stunzberg

    Ildikó Reményi-Vogt zeigt das richtige Mähen mit der Sense und gibt Einblick in das Dengeln und Einstellen. Einblick in die Landschaftspflege. Anmeldung bis 14. Mai.

    Radtour durch das Ecknachtal: Sonntag, 7. Juni, von 10 bis 14 Uhr, Ecknachtal, ab Aichach

    Mit dem Fahrrad lassen sich entlang der Ecknach Naturschätze entdecken. Bei Stunzberg zeigt Gerd Bangert Spuren einer früheren Burg. Hildegard Wessel, Projektkoordinatorin des BayernNetz Natur-Projektes im Ecknachtal, zeigt Naturschätze); Weglänge etwa 24 Kilometer, Anmeldung bis 5. Juni.

    Landschaftspflege im Silberbrünnl mit dem LPV und den Grubetfreunden: Samstag, 25. Juli, von 9 bis etwa 12 Uhr, Hollenbach

    Beim Zusammenrechen von Mähgut können die Teilnehmer mehr über das Silberbrünnl und seine seltenen Arten erfahren. Anmeldung bis 17. Juli.

    Kontakt Anmeldung und Information per E-Mail an info@lpv-aichach-friedberg.de oder unter Telefon 08251/2043-319.

    Mehr zum Naturschutz in der Region lesen Sie hier:

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