Ausstellung im Köglturm steht im Zeichen der Vergänglichkeit
Elisabeth Feiertag, Nicole Mahrenholtz und Peter Zühlke stellen im Köglturm in Aichach aus. Das Thema der Ausstellung unterschiedlichster Arbeiten ist „Was bleibt“.
Ausrangierte Kaffeekannen, Käfer, die vom Aussterben bedroht sind. „Was bleibt“ ist der Titel einer Ausstellung, in der sich die drei Künstler Elisabeth Feiertag, Nicole Mahrenholtz und Peter Zühlke mit der Vergänglichkeit auseinandersetzen. Jeder von ihnen hat ein Zimmer des Köglturms in Aichach gestaltet, im Treppenaufgang hängen Arbeiten von allen dreien. Die Eröffnung fand am Freitag im kleinen Kreis statt.
Das Thema von Elisabeth Feiertag ist das Leben als ein komplexes organisches System auf allen Ebenen. „Und so ist auch ihr Denken. Es geht in viele Richtungen gleichzeitig und hat dabei immer etwas Spielerisches“, sagte Nicole Mahrenholtz, die die Künstler vorstellte. Für sie ist die Ausstellung etwas Besonderes, weil die drei Künstler schon seit mehreren Jahren miteinander befreundet sind.
Elisabeth Feiertag arbeitet mit ganz unterschiedlichen Medien
Feiertags Arbeiten sind mit ganz unterschiedlichen Medien entstanden. Sie stellt eine Galaxie in Acryl aus, eine Knochenstruktur in Pastell oder ein Schneckenhaus in Aquarell. Auch die Monodrucke von stark vergrößerten Käfern, wie dem vom Aussterben bedrohten Großen Eichenbock, stammen von ihr.
Nicole Mahrenholtz zeigt Malerei und eine Installation
Mahrenholtz ist mit einer Installation und Malerei vertreten. Ihre Bilder seien kleine Naturstudien, die für sie eine Art Logbuch für größere Bilder waren, sagt die Aichacherin. Wie zum Beispiel das große Bild „Connected“, das auf einem Traum vom Hopfen basiert, oder das Porträt der Schauspielerin Carola Neher. Sie war eine Lieblingsschauspielerin des Dramatikers Bert Brecht, floh vor den Nationalsozialisten nach Moskau, geriet in stalinistischen Terror und starb nach fünf Jahren Lagerhaft.
In der Installation „Was bleibt“ geht es um Ausrangiertes. Kaffeekannen, die in Secondhand-Läden übrig bleiben, Vogelnester, in denen nur einmal eine Familie großgezogen wird. Beides steht für Behausung und Mahrenholtz setzt sie miteinander in Beziehung.
Peter Zühlke nutzt historische Fototechniken
Dem Augsburger Fotograf Peter Zühlke gehört der Raum unter dem Dach des Köglturms. Er machte sich für seine Arbeiten historische Fototechniken zu nutze. In diesem Fall das Polaroid aus den 1970er Jahren. In einem aufwendigen Verfahren löste Zühlke die oberste Polaroid-Schicht ab und brachte sie auf strukturreiches handgeschöpftes Papier wie Bütten- oder Hanfpapier auf.
Mahrenholtz beschrieb seine Arbeit als „Transformation“. Farbe und Form werden auf das Nötigste reduziert, aber nicht aufgelöst, die Dinge werden durchscheinend. Die Form entfaltet dadurch ihre Wirkung, wird zum Inhalt. „Darin besteht die Kunst“, so Mahrenholtz.
Die Ausstellung im Köglturm in Aichach ist am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Juni, jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
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