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Asyl: Wieder tritt der Notfall ein

Asyl

Wieder tritt der Notfall ein

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    Solche Betten werden Anfang November in der Turnhalle des Friedberger Gymnasiums wieder für Flüchtlinge bereitstehen.
    Solche Betten werden Anfang November in der Turnhalle des Friedberger Gymnasiums wieder für Flüchtlinge bereitstehen. Foto: Andreas Schmidt

    Die Turnhalle des Friedberger Gymnasiums dient ab den Herbstferien wieder dazu, neu ankommende Flüchtlinge die ersten Tage unterzubringen. Längerfristig werden mehr Asylbewerber als bisher bekannt im Gewerbegebiet an der Marquardt- und Engelschalkstraße untergebracht. Bis zu 173 Personen sollen dort unterkommen. Dies zählt zu den Neuigkeiten, die Landrat Klaus Metzger und Bürgermeister Roland Eichmann zur Infoveranstaltung über

    Die Sitzplätze in der Schulmensa reichten nicht aus – so groß war das Interesse. Und groß sind auch die Herausforderungen, die auf Friedberg zukommen. Eichmann bestätigte seine Schätzungen, dass im nächsten Sommer etwa 1000 Asylbewerber im Stadtgebiet leben könnten. Derzeit sind es 203.

    Kritische Wortmeldungen gab es beispielsweise zur erneuten Nutzung der Gymnasium-Turnhalle als Notfall-Erstaufnahmeeinrichtung. Nach den drei Wochen im September ist es voraussichtlich auch diesmal mit der einen Herbstferienwoche nicht getan. Nachdem das Herrichten einigen Aufwand bedeutet, geht der Landrat davon aus, dass in der zweiten Woche erneut belegt wird. Die damit verbundenen Einschränkungen für den Schulsport wollte der Landrat dem Gymnasium eigentlich ersparen.

    Geplante Ernstaufnahmeeinrichtung in Derching ist noch nicht fertig

    Doch die geplante Erstaufnahmeeinrichtung in Derching mit bis zu 180 Plätzen ist noch nicht fertig. Metzger hofft, dass die Unterkunft ab Dezember zur Verfügung steht. Ein Schülervater beschwerte sich: „Der Landkreis hat einiges verschlafen.“ Es gebe andere Turnhallen, die weniger genutzt würden. Nach Ansicht des Kritikers wurde wenig über Menschen und ihre Ängste gesprochen. Vehement widersprach Metzger. Die Gymnasium-Halle habe sich bei einer Überprüfung als bestmögliche Lösung herausgestellt. Der Landkreis gehe offensiv mit dem Thema um. In Sachen Gymnasium pochte auch ein anderer Friedberger auf das Recht von tausend Gymnasiasten auf Sportunterricht.

    Vor einer Ghettobildung im Gewerbegebiet an der Engelschalkstraße warnte ein Anwohner. Die in dem Viertel angedachten 174 Personen seien „noch zumutbar“, meinte Eichmann. Etwa 200 auf einem Fleck sind für Bürgermeister und Landrat aber eine Obergrenze. So viele sollen in einem Neubau an der Seestraße unterkommen. Eine Mutter machte sich Sorgen um ihre jugendlichen Töchter. Eichmann verwies darauf, dass es bisher keine Probleme mit Asylbewerbern gegeben hat. Sollte sich das ändern, sei angedacht, Security einzusetzen.

    Viele Fragen rund um die Asylsuchenden wurden beantwortet und auch Missverständnisse ausgeräumt. Viel war die Rede davon, wie gut es bisher läuft mit den Asylbewerbern in Friedberg. Dies liegt auch an den bisher 110 Ehrenamtlichen. Eine sprach darüber: „Es ist eine schöne, herzerwärmende Tätigkeit – von Mensch zu Mensch.“ Eichmann glaubt, dass das Potenzial an Helfern bei Weitem nicht ausgeschöpft ist.

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