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Altbayern in Schwaben: Die Störche kehren zurück nach Aichach-Friedberg

Altbayern in Schwaben

Die Störche kehren zurück nach Aichach-Friedberg

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    Störche im Anflug: Diese Aufnahme vom Dasinger Horst stammt vom Juni 2015.
    Störche im Anflug: Diese Aufnahme vom Dasinger Horst stammt vom Juni 2015. Foto: Gerhard Mayer/Archivfoto

    Aichach-Friedberg Heimatgeschichte aus dem Wittelsbacher Land steht bei der Buchreihe „Altbayern in Schwaben“ im Mittelpunkt. Der aktuelle, mittlerweile 15. Band hat keinen thematischen Schwerpunkt, sondern bietet ein breites Spektrum an Geschichte und Geschichten aus dem Landkreis

    Während der Erfassung der Avifauna für den Atlas „Brutvögel in Bayern“ in den Jahren 1996 bis 1999 lebten in Bayern nur 123 Brutpaare des Weißstorchs. In den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg gab es nur ein einziges Storchenpaar. Der gefragte Brutplatz bestand am Oberen Tor in Pöttmes. Der Weißstorch galt und gilt in Bayern als sehr seltener Brutvogel. Im folgenden Jahrzehnt vergrößerte sich bayernweit das Brutareal. Der

    Es ist mündlich überliefert, dass im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen vor 1945 Weißstörche auf dem Kirchturm brüteten. Ein betagter Landwirt erinnerte sich, dass im Frühjahr manchmal ein Dutzend Störche um das Nest stritten. In den folgenden Jahrzehnten ließen sich nur Besuchsstörche während der Zugzeiten unregelmäßig beobachten. Schon vor Jahrzehnten hatten Mitglieder des Pfarrgemeinderates vergeblich ein Wagenrad auf dem Kirchturm montiert, um

    2012 konnte die seit Jahren geplante Sanierung der katholischen Kirche „Mariä Heimsuchung“ im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen verwirklicht werden. Dabei bot sich an, das alte Wagenrad auf dem Kirchturm durch eine massive feuerverzinkte und blitzgeschützte Nisthilfe zu ersetzen. Die Pfarrei

    Die LBV-Kreisgruppe Aichach-Friedberg organisierte und finanzierte den Bau der Nisthilfe. Im August 2012 hob ein Autokran Kirchenkreuz und Storchennest auf den Kirchturm. Im darauffolgenden Jahr 2013 ließen sich Besuchsstörche sehen. Im Frühjahr 2014 besetzte ein Storchenpaar das neue, gebrauchsfertig ausgepolsterte Nest und verteidigte es wiederholt gegen Konkurrenten. Die Brut in Grimolzhausen verlief erfolgreich. Nach über einem halben Jahrhundert erfreute sich das Dorf über den Storchennachwuchs. Drei junge Störche überstanden den Jungfernflug. 2015 wurden vier Jungstörche groß gezogen. Das weitläufige Donaumoos und der nahe Seeanger liefern genügend Nahrung. Landwirte berichten, dass sie beim Heuwenden und Pflügen von Störchen begleitet werden. Beide Grimolzhauser Störche tragen Ringe der Vogelwarte Radolfzell aus dem Jahre 2011. Die Geburtsorte liegen im Süden Baden-Württembergs. (AN)

    Der komplette Beitrag von Gerhard Mayer ist erschienen im 15. Band der Reihe „Altbayern in Schwaben“. Dieser ist im örtlichen Buchhandel oder im Landratsamt erhältlich. Dort gibt es auch Restbestände früherer Jahrgänge.

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