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Aindling: Nur eine Firma will das Aindlinger Feuerwehrhaus planen und bauen

Aindling

Nur eine Firma will das Aindlinger Feuerwehrhaus planen und bauen

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    Das Feuerwehrhaus der Marktgemeinde Aindling ist in die Jahre gekommen. Es soll denächst durch ein neues, modernes Gebäude ersetzt werden. Über fünf Millionen Euro will die Gemeinde dafür ausgeben.
    Das Feuerwehrhaus der Marktgemeinde Aindling ist in die Jahre gekommen. Es soll denächst durch ein neues, modernes Gebäude ersetzt werden. Über fünf Millionen Euro will die Gemeinde dafür ausgeben. Foto: Josef Abt

    Zwei Bieter hatten sich bei der Ausschreibung ursprünglich gemeldet, um das neue Aindlinger Feuerwehrhaus zu planen und schlüsselfertig zu bauen. Es soll auf dem 4000 Quadratmeter großen freien Areal neben der jetzigen Feuerwehr entstehen. Letztlich gab aber nur einer der beiden das geforderte Angebot ab. Mit diesem zeigte sich der Aindlinger Gemeinderat jetzt aber hoch zufrieden. Einstimmig beauftragte das Gremium die Verwaltung und Bürgermeisterin Gertrud Hitzler, Vertragsverhandlungen aufzunehmen und die Planung zu optimieren.

    Sollte hier Einigkeit erzielt werden, ist die Vergabe der Generalunternehmerleistung für die Planung und Erstellung des Feuerwehrhauses an die Firma Züblin beschlossene Sache. Ein Generalunternehmer übernimmt meist nur den Bau selbst und vergibt die restlichen Leistungen. Der Sitz des Bauunternehmens ist in Stuttgart, in unserer Region gibt es aber Niederlassungen in Augsburg und in Aichach. Letztere zählt nur Holzbau-Sparte des Konzerns. Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister Walter Pasker betonte: „Mit dieser Firma haben wir einen guten Griff getan.“ Die einstimmige Vergabe wurde von Applaus begleitet.

    Kosten für Aindlinger Feuerwehrhaus reduzieren

    Auch Bürgermeisterin Hitzler sagte, dass das Angebot Züblins überzeugend sei. Der Leiter des Technischen Bauamts, Christian Lottes, erwartet aufgrund der vorliegenden Planung ein „funktionstüchtiges, städtebaulich und optisch gelungenes Gebäude“. Den Preis von 5,3 Millionen Euro stuft er zwar als „wirtschaftlich zufriedenstellend“ ein, dennoch soll versucht werden, die Gesamtkosten auf unter fünf Millionen Euro zu reduzieren.

    Wie Hitzler unserer Redaktion erläuterte, sind in der Planung beispielsweise 150 Quadratmeter Nutzfläche mehr vorgesehen als gefordert. Ursprünglich wurde die Gesamtinnenfläche des Hauses mit rund 1500 Quadratmetern berechnet. Die Bürgermeisterin will daher mit den Beteiligten erörtern, in welchen Bereichen Flächen und somit auch Kosten eingespart werden können. Feuerwehr und Gemeinde haben aber auch noch weitere Änderungswünsche. Den Aufenthaltsraum, der im ersten Stock geplant ist, würden sie gerne ins Erdgeschoss verlegen.

    Foyer des Feuerwehrhauses soll vielseitig sein

    Dort soll auch ein großes Foyer entstehen, in dem ein Oldtimer untergebracht werden soll. Das Foyer soll aber auch so ausgestattet werden, dass es mehrfach genutzt werden kann, etwa für Veranstaltungen oder im Katastrophenfall. Der Oldtimer kann dazu aus der Halle gefahren werden. Zudem erscheinen den zukünftigen Nutzern die derzeit geplanten Parkplätze als zu eng. Sie sollen besser verteilt und eventuell auch auf dem Nachbargrundstück des - dann alten - Feuerwehrhauses angelegt werden.

    Obwohl alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte das Angebot der Firma Züblin positiv bewerteten, wiesen mehrere Redner auf die hohen Kosten des Projekts hin. Peter Reich sagte: „Das ist eine tolle Sache, aber fünf Millionen Euro sind für den Markt Aindling nicht einfach zu schultern. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde mit 5000 Einwohnern so ein Gebäude hinstellt.“ Isidor Held unterstrich Reichs Aussage, fügte aber hinzu, dass jeder einzelne Bürger von dieser Investition profitieren werde. „Wir machen das nicht für die Feuerwehr, sondern für unsere Bürger, damit die Feuerwehr gut arbeiten kann“, so Held. Hitzler erinnerte dazu nur an die Starkregen-Ereignisse im Juni und diverse Einsätze wegen Ölschäden. Sie verdeutlichte auch, dass große Teile des neuen Hauses von den Ortsteilfeuerwehren mitgenutzt werden können.

    Josef Settele verwies ebenfalls auf die enormen Ausgaben und wünschte sich, dass über eventuelle finanzielle Änderungen und Nachträge beim neuen Feuerwehrhaus nur der Gesamtgemeinderat entscheiden darf. Hitzler antwortete zunächst knapp: „Das ist in Ordnung.“ Dann schickte sie aber Folgendes hinterher: „Ich sage nicht, dass sie mir unterstellen, dass ich mich immer eigenmächtig über die Vorgaben des Gemeinderats hinwegsetze.“ Sie sei im Gegenteil immer ganz brav und mache nur, was der Gemeinderat sage.

    Diese Kosten kommen noch dazu

    Zu den bereits errechneten Kosten dürften noch etwa 100.000 Euro dazukommen. Der Großteil davon ist für die Erschließung des Gebäudes nötig, beispielsweise mit Strom oder Glasfaseranschluss. Auch eine Fotovoltaikanlage wird vorgesehen. Einen Teil der losen Möblierung übernimmt die Feuerwehr, die Gemeinde dürfte hier einen Zuschuss von etwa 10.000 Euro leisten.

    Gemeinderat und Verwaltung hoffen jetzt, dass alle Detailfragen schnell geklärt werden können und noch im September der Bauantrag für das Feuerwehrhaus eingereicht werden kann. Zudem soll bei der Regierung von Schwaben ein Antrag auf Förderung aller sechs Tore gestellt werden. Ziel ist es, das neue Haus im September 2023 in Betrieb zu nehmen.

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