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Aindling: Gemeinde Aindling setzt ein Zeichen für mehr Spielplätze

Aindling

Gemeinde Aindling setzt ein Zeichen für mehr Spielplätze

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    Tolle Spielgeräte für Spielplätze kosten oft viel Geld. Aber sie erhöhen auch die Beliebtheit der Anlagen. Im Bild der Spielturm im Aindlinger Baugebiet am Marktanger.
    Tolle Spielgeräte für Spielplätze kosten oft viel Geld. Aber sie erhöhen auch die Beliebtheit der Anlagen. Im Bild der Spielturm im Aindlinger Baugebiet am Marktanger. Foto: Gertrud Hitzler

    Eine Entscheidung, die zu mehr Spielplätzen führen könnte, hat jetzt der Aindlinger Marktgemeinderat getroffen. Demnach sollen Bauherren von größeren Wohneinheiten, die keinen Spielplatz bauen wollen, eine verhältnismäßig hohe Ablöse bezahlen. Damit wollen die Gemeinderäte einen Anreiz für den Bau neuer Spielplätze setzen.

    Hintergrund ist die neue Bayerische Bauordnung, die im Februar in Kraft getreten ist. Diese schreibt vor, dass der Nachweis eines Spielplatzes nun ab vier Wohneinheiten nötig ist. Laut Bürgermeisterin Gertrud Hitzler betrifft die Regelung vor allem Wohnungen in Mehrfamilienhäusern beziehungsweise im Geschossbau. Einfamilienhäuser werden nicht zusammengezählt.

    Ablöse wird im Aindlinger Rat diskutiert

    Den in der Bauordnung geforderten Spielplatz kann der Bauherr entweder auf dem eigenen Grundstück errichten oder auf einem fremden Grundstück in erreichbarer Nähe, das auf Dauer genutzt werden kann. Als dritte Variante kann der Bauherr aber auch einen Ablösevertrag mit der Gemeinde schließen. Das hat eine Geldzahlung zur Folge, die die Gemeinde dann selbst investieren kann.

    Wie hoch dieser Ablösebetrag sein soll, darüber wurde im Marktgemeinderat nun diskutiert. Gesetzlich ist er noch nicht geregelt. Es gab allerdings einen Vorschlag von einzelnen Landtagsabgeordneten und der gesamten FDP-Fraktion, der eine Ablöse von 250 Euro pro Wohneinheit vorsah. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass den Aindlinger Räten dieser Betrag viel zu niedrig erschien.

    Schöne Spielplätze erhöhen die Attraktivität einer Gemeinde. Im Aindlinger Baugebiet am Marktanger gibt es auch eine spannende Seilbahn für die Kinder.
    Schöne Spielplätze erhöhen die Attraktivität einer Gemeinde. Im Aindlinger Baugebiet am Marktanger gibt es auch eine spannende Seilbahn für die Kinder. Foto: Gertrud Hitzler

    Anhand eines Rechenbeispiels stellte Gemeinderat Karl Gamperl dar, dass der Bauherr, der keinen Spielplatz baut, bei dieser Summe verhältnismäßig günstig wegkommt. Er schlug unter Berücksichtigung der Bodenrichtwerte vor, für den Kernort Aindling 1100 Euro Ablöse pro Wohneinheit zu verlangen. Für die Ortsteile hielt er 700 Euro pro Wohneinheit für angebracht. Zum Vergleich: In der Nachbargemeinde Todtenweis wurde kürzlich eine Ablöse von 500 Euro pro Wohneinheit beschlossen.

    Ein Spielplatz soll sich lohnen

    Der Vorschlag von Karl Gamperl fand im Aindlinger Gremium viel Zustimmung. Auch Isidor Held fand, dass die Ablöse so hoch sein muss, dass jeder Bauherr überlegen müsse, ob er lieber einen Spielplatz baut oder nicht. Auch Sebastian Balleis befürwortete diesen Anreiz für mehr Spielplätze. Schließlich komme es auch der Gemeinde zugute, wenn sie selbst womöglich weniger Spielplätze bauen müsse. Auch für den Unterhalt der vorgeschriebenen Spielplätze ist der jeweilige Bauherr zuständig.

    Bisher gibt es im Aindlinger Gemeindegebiet keine Spielplätze von externen Bauherren. Bürgermeisterin Gertrud Hitzler rechnet aber durchaus damit, dass sich diese Frage für Bauherren künftig stellen könnte. Schließlich vereinfacht die neue Bayerische Bauordnung auch die Nachverdichtung in den Orten. So könnte statt eines großen landwirtschaftlichen Anwesens durchaus ein Mehrfamilienhaus entstehen, für das ein Spielplatz fällig würde.

    Vorgaben für den Spielplatz festlegen

    Dass die Spielplätze in diesen Fällen meist nicht riesig ausfallen dürften, ist den Gemeinderäten bewusst. Bei vier Wohneinheiten läge die niedrigste Investitionssumme bei 4400 Euro. Da die benötigte Fläche bei der Investition mit angerechnet werden darf, bleibt nicht mehr so viel Geld für Spielgeräte übrig. Wie Hitzler unserer Redaktion berichtete, haben allein die Spielgeräte für den neuen Spielplatz der Gemeinde am Schüsselhauser Feld rund 40.000 Euro gekostet.

    Um zu vermeiden, dass beispielsweise "nur" günstige Naturspielplätze mit Steinen und Sand geschaffen werden, soll die Verwaltung Kriterien für die gewünschten Spielplätze erarbeiten. Laut Hitzler erstellt die Verwaltung ohnehin gerade eine Spielplatzsatzung für die öffentlichen Spielplätze im Markt. In diese könnten die nun vereinbarten Regelungen aufgenommen werden.

    Letztlich stimmten alle Gemeinderäte für den Ablöse-Vorschlag von Karl Gamperl und den Auftrag eines Kriterien-Katalogs für die Spielplätze an die Verwaltung. Der Bauherr muss die geforderten Investitionen in den Spielplatz nachweisen.

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