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Aichach: Wies-Pfarrer nach Überfall immer noch in der Klinik und unter Schock

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Wies-Pfarrer nach Überfall immer noch in der Klinik und unter Schock

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    Wies-Pfarrer Georg Kirchmeir stammt aus Aichach.
    Wies-Pfarrer Georg Kirchmeir stammt aus Aichach. Foto: Ulrich Wagner

    Nach dem brutalen Überfall in seinem Wohnhaus in Böbing (wir berichteten) befindet sich Prälat Georg Kirchmeir laut Polizei immer noch im Krankenhaus. Der Wallfahrtspfarrer der Wieskirche bei Steingaden, der aus dem Aichacher Stadtteil Klingen stammt, war ebenso wie seine Pfarrhaushälterin leicht verletzt worden. Schwerer als die körperlichen Verletzungen sei der Schock, den beide erlitten hätten, sagte gestern Werner Kraus von der Kriminalpolizei Weilheim, die die Ermittlungen aufgenommen hat. „Sie sind traumatisiert von den Vorgängen“, sagt der Kommissariatsleiter: „Die Täter sind sehr brutal vorgegangen.“ Sie hätten einen hohen Grad an krimineller Energie gezeigt.

    Georg Kirchmeir, der im Dezember 73 Jahre alt geworden ist, geht als Wallfahrtspfarrer des Weltkulturerbes Wieskirche Ende August in den Ruhestand. Für seinen Lebensabend hat er sich das Pfarrhaus von Böbing ausgesucht, das wie Steingaden im Landkreis Weilheim-Schongau liegt. Dorthin ist er vor Kurzem schon umgezogen und dort geschah nun der Überfall.

    Laut Polizei drangen die maskierten Täter gegen drei Uhr nachts in das Haus ein, indem sie eine Tür aufhebelten. Kirchmeir und die 51-jährige Pfarrhaushälterin wurden von ihnen in ihren Zimmern im Schlaf überrascht. Nach Angaben der Polizei bedrohten die Täter beide mit Pistolen, holten sie aus ihren Betten und fesselten sie an einen Heizkörper. Dann zwangen sie sie, Geld und Scheckkarten herauszugeben. Danach hob einer der Täter in Böbing mit einer der EC-Karten Geld an einem Bankautomaten ab. Von dem Mann, der eine auffällige Jacke trug, gibt es ein Bild aus einer Überwachungskamera. Münchner Boulevardzeitungen hatten berichtet, dass die Täter danach wiedergekommen sind, um zu überprüfen, ob ihre Opfer noch gefesselt sind. Das konnte Kraus gestern nicht bestätigen. Es könne auch sein, dass die anderen Täter sich so lange im Haus aufgehalten hätten. Das müssten die Ermittlungen erweisen. Kirchmeir und die Haushälterin ließen die Einbrecher gefesselt und geknebelt zurück. Erst nach rund zwei Stunden gelang es ihnen, sich zu befreien. Der Pfarrer klingelte hilfesuchend bei einem Nachbarn, der sofort die Polizei verständigte. Wie berichtet, wurden Kirchmeir und die Haushälterin in die Unfallklinik in Murnau gebracht.

    Angehörige aus Aichach haben ihn gestern besucht

    Dort bekam Kirchmeir gestern Besuch von seiner Schwester, die erst am Sonntagabend von dem Vorfall erfahren hatte. Auch sein Schwager ist über den Vorfall entsetzt.

    Die Täter sind noch flüchtig. Die Polizei ermittelt, derzeit werden Spuren gesucht und ausgewertet, so Werner Kraus. Die Weilheimer Kripo arbeitet dabei mit ihren Kollegen aus Rosenheim zusammen. Wie berichtet, gab es auch im oberbayerischen Landkreis

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