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Aichach: Von Ansturm bis Normalbetrieb: So lief der Neustart für Friseure, Gärtner und Co

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Von Ansturm bis Normalbetrieb: So lief der Neustart für Friseure, Gärtner und Co

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    Seit Montag haben Gärtnereien, Baumärkte und Friseursalons im Landkreis Aichach-Friedberg wieder geöffnet. Für Friseurin Christiane Montemaggi bedeutete der 1. März einen doppelten Neustart.
    Seit Montag haben Gärtnereien, Baumärkte und Friseursalons im Landkreis Aichach-Friedberg wieder geöffnet. Für Friseurin Christiane Montemaggi bedeutete der 1. März einen doppelten Neustart. Foto: Erich Echter

    Ein neuer Monat hat begonnen, und mit ihm ein neues Kapitel der Corona-Pandemie im Landkreis Aichach-Friedberg. Gärtnereien, Friseursalons und Baumärkte dürfen seit Montag wieder öffnen - und an Tag eins dauert es nicht lange, bis viele Betreiber merken: Nicht nur sie selbst haben diesen 1. März sehnsüchtig erwartet. Sie erleben nach dem Corona-Lockdown alles von Ansturm bis Normalbetrieb - im Großen wie im Kleinen.

    Nach Corona-Lockdown: Doppelter Neustart für Friseursalon Haarwerk

    Zu den kleineren Betrieben, die im Landkreis jetzt wieder öffnen dürfen, zählt der Friseursalon Haarwerk. Für seine Leiterin Christiane Montemaggi ist es ein doppelter Neustart: Sie ist mit ihrem Betrieb von Inchenhofen nach Aichach umgezogen. "Die Neueröffnung, dazu die Vorbereitungen auf den Start mit all den Corona-Regeln - die vergangenen Wochen waren trotz Lockdown turbulent", sagt die Inhaberin, die zusammen mit einer weiteren Friseurin im Laden steht. Bis Sonntag habe es noch einiges zu tun gegeben, jetzt aber stehe sie in ihrem Salon - und sei froh, dass "wir endlich wieder arbeiten dürfen."

    Für das Haarwerk wie für alle anderen Friseurbetriebe gilt derzeit: Einen Haarschnitt bekommt nur, wer FFP2-Maske trägt und einen Termin hat. Die Nachfrage ist groß. "Seit klar war, dass wir am 1. März wieder öffnen dürfen, haben sich die Leute immer stärker gemeldet. Jetzt klingelt das Telefon ununterbrochen", sagt Montemaggi. "Man kann schon von einem Ansturm sprechen. Für die nächsten zwei Wochen sind wir komplett ausgebucht." Sie gehe davon aus, dass es noch einen Monat dauere, bis Termine wieder im normalen Rhythmus stattfinden könnten.

    "Normalbetrieb": Obi-Baumarkt in Aichach erlebt keinen Ansturm

    Fast elf Wochen ist es her, dass die Friseursalons geschlossen werden mussten. Das eine oder andere Mal sei sie schon "dezent" gefragt worden, ob sie trotz Verbots schneiden könne, sagt Montemaggi. "Und natürlich wäre das Geld schon angenehm gewesen, zumal wir von den Soforthilfen bis heute keinen Cent bekommen haben. Aber natürlich habe ich das abgelehnt." Umso dringender sei nun gewesen, wieder öffnen zu können. Was ihr am ersten Tag unter die Schere gekommen sei? "Absolute Katastrophenfälle waren bislang noch nicht dabei", sagt Montemaggi und lacht. "Aber gerade bei denen, die es selbst mit dem Schneiden versucht haben, müssen wir schon etwas korrigieren. Beim Rest geht's um die Länge."

    Seit Montag dürfen Friseursalons, Gärtnereien und Baumärkte im Landkreis Aichach-Friedberg wieder öffnen. Für sie ist der Corona-Lockdown vorbei - dennoch war der Andrang nicht überall groß, wie hier vor dem Obi-Baumarkt in Ecknach.
    Seit Montag dürfen Friseursalons, Gärtnereien und Baumärkte im Landkreis Aichach-Friedberg wieder öffnen. Für sie ist der Corona-Lockdown vorbei - dennoch war der Andrang nicht überall groß, wie hier vor dem Obi-Baumarkt in Ecknach. Foto: Erich Echter

    Zumindest um die Länge der Schlange mussten sich Kunden des Obi-Baumarkts in Ecknach (Stadt Aichach) am Montag keine Sorgen machen. Die Boden-Markierungen waren angebracht, gebraucht wurden sie aber zumindest bis zum Nachmittag nicht. Den Markt dürfen derzeit maximal 450 Kunden betreten, so steht es auf einer Tafel vor dem Eingang. Dort sind auch Sicherheitsmitarbeiter postiert, die zählen, wie viele Leute rein- und rausgehen. Unter denen, die den Markt am Montag wieder verließen, bereiten sich offenbar viele darauf vor, Haus und Garten für den Frühling vorzubereiten: Manche trugen Eimer mit Farbe aus dem Markt, viele andere aber auch Blumen oder Erde.

    Gärtnerei Hessing in Rehling öffnet wieder: "Ein tolles Gefühl"

    Genau das ist eigentlich Kerngeschäft der Gärtnerei Hessing im Rehlinger Ortsteil Sankt Stephan. Auch hier ging es am Montag wieder los - auch hier war der Andrang groß. Um 8 Uhr, als die Gärtnerei ihre Tore öffnete, hätten schon einige Kunden gewartet, erzählt Mitarbeiterin Monika Ziganek. "Es war ein tolles Gefühl, die Leute hier wieder zu sehen", sagt Ziganek. "Gerade nach so einer langen, auch schweren Zeit." Schwer waren die vergangenen Wochen auch deshalb, weil die jetzige Öffnung für einige Pflanzen zu spät kam. "Die Hälfte unserer Primeln haben wir schon wegschmeißen müssen", sagt Ziganek mit merklichem Bedauern. "Die hätten schon Anfang Februar verkauft werden sollen."

    Floristin Marie Zimmer von der Gärtnerei Hessing im Treibhaus.
    Floristin Marie Zimmer von der Gärtnerei Hessing im Treibhaus. Foto: Josef Abt

    Doch das ist nun Vergangenheit. Mit dem ersten Tag sei sie sehr zufrieden, erklärt Ziganek. Alle Kunden trügen eine FFP2-Maske, Abstände könnten problemlos eingehalten werden, der Großteil des Geschäfts sei ohnehin im Freien. Der Andrang an Tag eins habe leicht über dem Schnitt eines "normalen" Frühlingstages gelegen, und das sei angesichts der aktuellen Umstände durchaus erfreulich. Nun, nach Wochen eines eher "überschaubaren" Geschäfts mit Call-and-Collect, besonders gefragt: "Frühblüher wie Primeln, Mini-Narzissen, Hyazinthen und Hornveilchen, aber auch Salat- und Rettichpflanzen", zählt Ziganek auf.

    Nach Neustart: Sorgen vor erneutem Corona-Lockdown

    Erst vergangene Woche kam zudem eine Lieferung mit rund 8000 Geranien, die jetzigen Jungpflanzen sollen Ende April, Anfang Mai pünktlich zum Beginn der Balkonkasten-Saison verkauft werden. Gelingt das nicht, weil es neue Corona-Maßnahmen verhindern, sieht Ziganek schwarz: "Noch ein Lockdown wäre unser Tod." Bislang habe man sich unter anderem mit Kurzarbeit behelfen können und die Stammkundschaft sei äußerst treu. "Aber wenn wir unsere Pflanzen einfach nicht losbringen, schaut's irgendwann schlecht aus."

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