Die letzte große Baustelle beim Pfarrhaus in Aichach ist direkt am Eingang. Dort wird der behindertengerechte Zugang gebaut. Im Pfarrhaus selbst sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Sehr zur Erleichterung von Stadtpfarrer Herbert Gugler und vor allem der Sekretärinnen, die monatelang mit dm Baustellenlärm und Dreck leben mussten. Am heutigen Freitag beziehen die Mitarbeiter ihre Büros. Etwas Geduld braucht Gugler noch bei der Sanierung der Stadtpfarrkirche. Die Arbeiten sollen bis zum ersten Advent abgeschlossen sein.
Wände und Fußböden waren herausgerissen, an jeder Ecke wurde gearbeitet und über allem lag Baustaub. So sah es im Pfarrhaus noch vor einem Jahr aus. Daran erinnert heute nichts mehr. Betritt man das Pfarrhaus, geht der Blick direkt in das neu gestaltete Foyer, von wo aus man in das Büro mit den Pfarrsekretärinnen gelangt.
Im ersten Stock, dem früheren Wohnbereich des Pfarrers, liegen die Büros des Stadtpfarrers und der beiden Pastoralreferenten Michael Schatz und Markus Drößler. In deren Büro sitzen bis zum internen Umzug übergangsweise noch zwei der vier Sekretärinnen.
Nervenaufreibende Zeit für Pfarrer und Sekretärinnen
Stadtpfarrer Gugler ist glücklich über die Veränderung, die das Pfarrhaus durchgemacht hat. Obwohl es auch eine nervenaufreibende Zeit war. Der Stadtpfarrer sagt: „Die Sekretärinnen haben toll mitgespielt.“ Geni Schormair, Elisabeth Niedermayr, Dietlinde Lorenz und Gabi Dietrich arbeiteten bei laufendem Baustellenbetrieb – Staub und Dreck zum Trotz. Die Alternativen wären gewesen, mit dem Pfarrbüro ins Pfarrheim zu ziehen oder einen Container im Garten aufzustellen. Beides hätte zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Als „schwierig und nervig“ empfand der Stadtpfarrer, dass sich das Ende der Bauarbeiten immer wieder verschob. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass bei der Visitation im September vergangenen Jahres das umgebaute und sanierte Pfarrhaus vom Generalvikar eingeweiht werden sollte, sagt Gugler. Gut ein Jahr später sind die Bauarbeiten nun wirklich größtenteils abgeschlossen. Nur der behindertengerechte Zugang zum Pfarrhaus wird voraussichtlich erst Ende Oktober fertig werden.
Der Stadtpfarrer ist sich sicher: „Die nächsten 20 Jahre werden wir garantiert nichts mehr machen müssen.“ Die Pfarreiengemeinschaft habe für die Zukunft gebaut.
Umbau des Pfarrhauses kostet 1,2 Millionen Euro
Kosten von rund 1,2 Millionen Euro sind für das Bauprojekt veranschlagt. Den Großteil davon trägt das Bistum Augsburg. Lediglich die 40000 Euro für den Wohnraumneubau im Dachgeschoss, wo jetzt Pater Valentine wohnt, muss die Pfarrei tragen. Anders sieht es bei der Stadtpfarrkirche aus. Den Großteil der rund 1,3 Millionen Euro für die Innensanierung muss die Pfarrei selbst aus Rücklagen und Spenden aufbringen. Alleine für das Reinigen der Orgel, die der Schlusspunkt des Renovierungsprojektes sein wird, rechnet der Stadtpfarrer mit 60000 Euro.
Bis zum ersten Advent sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein, sagt Gugler. Das Gerüst im Mittelteil der Kirche soll demnächst abgebaut werden. In den Seitenschiffen, die noch gereinigt werden müssen, wurden die Gerüste kürzlich aufgebaut. In der Taufkapelle ist der Taufstein bereits versetzt. Das neue Fenster werde die Künstlerin Inge Dick im Oktober gestalten, erzählt der Stadtpfarrer. Im November soll es angeliefert werden.
Ende November soll das letzte Gerüst aus der Kirche verschwinden
Läuft alles nach Plan, wird Ende November das letzte Gerüst in der Kirche abgebaut werden. Bereits fertig installiert ist die neue Beleuchtung. Die damit überflüssig gewordenen Pendelleuchten aus dem Mittelschiff fanden kürzlich bei der Versteigerung am Pfarrfest neue Besitzer. Insgesamt rund 1000 Euro seien bei der Versteigerung eingenommen worden, sagt Gugler. Unter den Objekten war auch ein Beichtstuhl, den die Stadt für das Stadtmuseum ersteigerte.