"Farbenfrohe Vielfalt" ist jetzt in der Sparkasse in Aichach eingezogen. Unter diesem Titel stellt die Künstlerin Betina Fichtl jetzt bis 26. März Holzskulpturen sowie Bilder in der Sparkassen-Galerie in der Donauwörther Straße aus. Eine öffentliche Vernissage fiel den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, Birgit Cischek, freut sich dennoch darüber, dass die Münchnerin Fichtl für die Räumlichkeiten gewonnen werden konnte. Immerhin handelt es sich hierbei um die erste Ausstellung seit März 2020 in der Sparkasse.
Betina Fichtl war schon immer kunstinteressiert, hat aber den Weg zur aktiven Künstlerin erst im Frühjahr 2009 begonnen. Zuvor lag ihre Priorität bei ihrer Familie mit ihren drei Kindern. Mit einer bildhauerischen Ausbildung erfüllte sie sich dann vor zwölf Jahren einen lang gehegten Wunsch. Kurze Zeit später richtete sie sich ein eigenes Atelier in Dachau ein.
Bilder von Betina Fichtl und Holzskulpturen in der Sparkasse Aichach
Ihre Bilder sind hauptsächlich mit Öl oder Acryl auf Leinwand gefertigt und zeigen eine faszinierende Vielfalt in der Wahl ihrer Motive. Diese reichen von eher unkonventionellen, sehr ausdrucksstarken Porträts über unheimlich detailgetreue Sportmalerei und lebensfrohe Städteansichten bis hin zu abstrakten Bildern, welche viel Spielraum für Interpretationen lassen. Alle Werke zeichnen sich durch intensive Farben aus, was perfekt das Thema der Ausstellung "Farbenfrohe Vielfalt" wiedergibt.
Zwischen den Bildern füllen zahlreiche Fichtenholz-Skulpturen die Sparkassen-Galerie. Der Betrachter findet neben einem Tiger und einem Zebrafohlen, welches dazu verleitet es zu streicheln, so real wirkt die Bildhauerei Fichtls, auch einen Storch, einen Flamingo und diverse weitere Tiere.
Figur und Sockel von Fichtls Skulpturen aus einem Stamm geschnitzt
Das Besondere an den Skulpturen, ist, dass Tier und Sockel in der Regel aus einem einzigen Stamm Holz geschnitzt werden. Den Großteil der Arbeit erledigt Fichtl hierbei mit einer Kettensäge, wobei die filigraneren Details, gerade um die Augen und Gesichtszüge der Tiere, mit dem Schnitzmesser herausgearbeitet werden. "Die Säge macht schon viel, aber sie macht es auch nicht alleine", sagt die Künstlerin schmunzelnd, "das macht die Sache sehr aufwendig." Entsprechend braucht sie auch für die Skulpturen deutlich länger für die Fertigung als für ein Bild. Bei den größeren Tieren dauert es schon mal vier bis acht Wochen, bis es in den Augen von Betina Fichtl perfekt ist.
Ein Geheimnis ihrer lebensechten tierischen Werke verrät die Künstlerin "Ganz wichtig ist der weiße Punkt im Auge. Solange der nicht drin ist, sind die Tiere tot." Ein besonderes Herzensstück von Fichtl ist die Kuh "Elsa" benannt nach einer Kuh aus einem Sketch des Komikers Dieter Hallervorden.
Die 1970 geborene Künstlerin blickt mittlerweile auf eine Liste von Ausstellungen der letzten Jahre zurück, darunter auch im Artenschutzzentrum des Tierparks Hellabrunn in München. Die Ausstellung kann noch bis zum 26. März 2021 besichtigt werden in der Sparkassen-Galerie links des Haupteingangs an der Donauwörther Straße und in den Geschäftsräumen direkt im Hauptbereich der Filiale.
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