Stieglbräu, Müllerbräu, Froschermair … - es gibt sie wieder, die alten Aichacher Brauereien und Gasthäuser. Zumindest im neuen Kalender, den das Stadtarchiv/Stadtmuseum Aichach für das Jahr 2021 herausgebracht hat, sind diese Orte der Geselligkeit versammelt. Wie schon in den vergangenen Jahren enthält der Kalender historische Ansichten aus Aichach.
Diesmal wurden Postkarten ausgewählt, die Aichacher Brauereien und Gasthäuser zeigen. Neben den großen Wirtshäusern der Innenstadt und der beiden Vorstädte haben es auch gastronomische Einrichtungen der Randbereiche in den Kalender geschafft, darunter das Naturfreundehaus am Grubet, der Bauerntanzkeller am Kellerberg, die Bahnhofsrestauration und der sogenannte Gallus-Keller. Sie alle zeugen von der großen Bedeutung, die Gasthäuser für das öffentliche Leben einst hatten.
Aichach: Eine Stadt mit vielen Brauereien und einer Schule
So charakterisierte auch der Schriftsteller Ludwig Steub seine Geburtsstadt mit den Worten: „Geboren ward ich den 20. Februar 1812 zu Aichach in Oberbayern, einem freundlichen Städtchen in der Nähe des Stammschlosses Wittelsbach, mit vielen Brauereien und wenigstens einer Schule.“
In der Tat waren die Brauereien von herausgehobener Bedeutung für die Stadt Aichach. Die Besitzer der zehn großen Brauereigaststätten waren über Jahrhunderte hinweg die vermögendsten Bürger. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde Aichacher Bier bis nach München exportiert. In den 1960er-Jahren ging die Tradition des Brauens zu Ende. Seit einigen Jahren jedoch wird in Aichach wieder Bier hergestellt.
Der neue Kalender enthält Ansichtskarten aus der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Zusammengestellt wurden sie von Horst Lechner und Wolfgang Brandner in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und Stadtmuseum Aichach. Erhältlich ist der Kalender zum Preis vom 7,90 Euro im örtlichen Buchhandel und im Stadtmuseum, sobald dieses wieder öffnen darf. (AZ)
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