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Aichach: So fällt die Bilanz der Landesausstellung in Aichach aus

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So fällt die Bilanz der Landesausstellung in Aichach aus

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    Zur Bayerischen Landesausstellung 2020 gab es jetzt im Stadtrat einen Abschlussbericht. Unser Archivbild ist im Feuerhaus in Aichach entstanden.
    Zur Bayerischen Landesausstellung 2020 gab es jetzt im Stadtrat einen Abschlussbericht. Unser Archivbild ist im Feuerhaus in Aichach entstanden. Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)

    Später begonnen, früher beendet, dazwischen eingeschränkte Besucherzahlen: Die Bayerische Landesausstellung 2020 in Aichach und Friedberg hatte unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu leiden. Dennoch kam Hauptamtsleiterin Aurelija Igel, die im

    Angefordert hatte den Abschlussbericht die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG). Insbesondere interessierten sie die Besucherzahlen im Feuerhaus, im Stadtmuseum und im Wittelsbacher Museum und die Kosten fürs Personal, für die Investitionen vom Feuerhaus bis hin zu den Wegweisern und Blumenkästen sowie fürs Marketing, ebenso die Einnahmen und der Anteil der Stadt.

    Igel listete diese Posten ausführlich auf. Die Ausstellung lief im Feuerhaus in Aichach und im Wittelsbacher Schloss in Friedberg insgesamt 145 Tage und damit gut 40 Tage kürzer als geplant. Die Besucherzahl blieb mit 63.169 auch deshalb weit hinter den Erwartungen zurück. Nach Einschätzung von Peter Wolf vom Haus der Bayerischen Geschichte wären unter normalen Umständen doppelt so viele Gäste realistisch gewesen. Die Ausstellung schnitt bei einer Besucherbefragung besser ab als die beiden vorangegangenen. Das Wittelsbacher Museum wurde 6408-mal besucht, das Stadtmuseum, in dem keine Sonderausstellung stattfand, 3603-mal.

    Durch den Ticketverkauf wurden insgesamt rund 340.000 Euro eingenommen. 60 Prozent davon gingen an das Haus der Bayerischen Geschichte, Aichach und Friedberg erhielten 40 Prozent, jeweils rund 68.000 Euro, und aus dem Katalogverkauf je 1150 Euro.

    Stadt-Info als zentrale Anlaufstelle

    An Personalkosten fielen beim Bauhof in den Jahren 2019 und 2020 zusammen knapp 60.000 Euro an, für Personal in Feuerhaus, Stadtinfo, Wittelsbacher Museum und Sisi-Schloss rund 214.000 Euro. Ins Feuerhaus hat die Stadt in den beiden Jahren rund 385.000 Euro investiert, in die Stadt-Info, den zentralen Anlaufpunkt am Stadtplatz, rund 19.000 Euro. Nicht der Landesausstellung zuzurechnen war das Wittelsbacher Museum, das 2018 in städtische Trägerschaft überging und neu konzeptioniert wurde, sowie der Burgplatz, dessen Überplanung im Rahmen der Sanierung der Burgkirche ohnehin vorgesehen war.

    Für Marketing fielen rund 24.000 Euro an Kosten an. Die Stelen im Stadtgebiet, die Nachtwächter sowie die Infotafel und Wegweiser, für die gut 20.000 Euro ausgegeben wurde, seien aber nachhaltig weiter nutzbar und trügen zu einem schöneren Ortsbild bei, so Igel. In der Stadtinfo wurden rund 15.000 Euro mit Führungen und Shopverkauf eingenommen, mit dem Shopverkauf im Feuerhaus rund 11.000 Euro.

    Veranstaltungen mussten großteils ausfallen

    Der Großteil der als Rahmenprogramm geplanten Veranstaltungen musste coronabedingt ausfallen. Die wenigen, die stattfinden konnten, seien nicht nur der Landesausstellung geschuldet gewesen, heißt es in Igels Bericht. Eine herausragende Rolle habe dabei der Musiksommer eingenommen mit rund 18.000 Euro Ausgaben. Nur für die Landesausstellung bezifferte sie die Ausgaben mit 20.000 Euro.

    Insgesamt fiel Igels Fazit dennoch positiv aus. Die Landesausstellung habe zwei ganz verschiedene Ausstellungstypen vereint mit der klassischen Ausstellung in Friedberg und multimedialer Inszenierung im Feuerhaus in Aichach. Vorrangig in Aichach kam die Innenstadt als "größtes Exponat" dazu. Insgesamt habe Aichach von der Ausstellung profitiert, betonte Igel. Viele der Investitionen seien nachhaltig. Man habe die Gelegenheit genutzt, die Stadt zu verschönern.

    Positive Rückmeldungen auf die Landesausstellung in Aichach

    Durchweg positiv seien die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der örtlichen Gastronomie gewesen, berichtete Igel. Letzere habe von den Besuchern und Besucherinnen sehr profitiert. Wie die Befragung des Hauses der Bayerischen Geschichte ergeben hat, sind knapp 85 Prozent der Gäste wegen der Landesausstellung nach Aichach und Friedberg gekommen. Gut 82 Prozent haben beide Ausstellungsorte besucht. Circa 63 Prozent gaben an, in den Städten auch außerhalb der Ausstellung Geld ausgegeben zu haben. Im Schnitt waren es 54 Euro.

    Für Bürgermeister Klaus Habermann war es auch im Rückblick ein Glücksfall, dass die Landesausstellung nach Aichach gekommen ist. Sie trotz Corona zu öffnen, sei die richtige Entscheidung gewesen. "Es war eine tolle Erfahrung." Aichach werde wohl nie wieder eine Landesausstellung bekommen, so Habermann. "Dafür haben wir Grandioses auf die Beine gestellt."

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