Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach: So bereitet der Aichacher Handel den Neustart vor

Aichach

So bereitet der Aichacher Handel den Neustart vor

    • |
    Menschenleer ist der Aichacher Stadtplatz seit den Ausgangsbeschränkungen. Das könnte sich bald wieder ändern.
    Menschenleer ist der Aichacher Stadtplatz seit den Ausgangsbeschränkungen. Das könnte sich bald wieder ändern. Foto: Erich Echter

    „Wir scharen ja schon mit den Hufen“, gibt die Filialleiterin der Buchhandlung Rupprecht in Aichach zu. Und gerne hätte ihr Team das Geschäft am Stadtplatz auch schon am kommenden Montag eröffnet. Nachdem es in Bayern jedoch mehr Corona-Fälle gibt als in allen anderen Bundesländern, gelten hier auch andere Bedingungen für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen. So öffnen die Läden mit einer Größe von unter 800 Quadratmetern Verkaufsfläche im Freistaat nicht am kommenden Montag, sondern am Montag, 27. April.

    In den vergangenen Wochen hatte das Team des Buchladens trotz Schließung weitergearbeitet. Die Mitarbeiter haben die Leser telefonisch beraten, haben Bücher, die im Laden bestellt wurden, zu Fuß, mit dem Rad oder per Post ausgeliefert. Filialleiterin Susanne Schneider ist froh, dass die Menschen ihren Geschäften vor Ort in diesen Zeiten die Treue gehalten haben und dass sie nicht zu den großen Online-Händlern abgewandert sind. Für Kunden, die aus gesundheitlichen Gründen jetzt nicht selbst einkaufen gehen können, werde es diesen Service bestimmt weiterhin geben, sagt sie. Doch Susanne Schneider weiß auch: „Direkter Kontakt mit dem Kunden ist einfach am schönsten.“ Die Schutzmaßnahmen, die dafür jetzt erforderlich sind, müssten alle mittragen. Ob die Buchhandlung ab 27. April zu den gewohnten Zeiten geöffnet haben wird, kann die Filialleiterin am Donnerstagnachmittag noch gar nicht sagen, denn in diesem Moment tagt die Geschäftsleitung der Rupprecht-Kette noch.

    Angelika Goldberg geht es an diesem Tag genauso. Die Leiterin der Reno-Schuhe-Filiale in Aichach weiß am Donnerstagnachmittag zwar schon, dass am 27. April wieder Kunden in den Schuhladen kommen werden. Einzelheiten müssen aber erst noch von der Konzernleitung besprochen werden.

    Schuhhaus sortiert die Abteilungen neu

    Gleich um die Ecke beim Schuhhaus Winkler plant Inhaberin Birgit Winkler schon die nächsten Schritte: Vor allem Kinderschuhe seien jetzt sehr gefragt. Die Kleinen haben schließlich oftmals noch Winterschuhe, würden aber nicht mehr in die Übergangsschuhe vom Vorjahr passen. Um den Kindern beim Anprobieren der Schuhe untereinander genug Abstand gewährleisten zu können, soll die Herrenschuh-Abteilung etwas verkleinert werden, um hier Platz für einen Teil der Kinderabteilung zu schaffen. Außerdem sollen die Mitarbeiter mit Mundschutzmasken arbeiten. An der Kasse werde ebenfalls ein Schutz montiert, berichtet Birgit Winkler.

    Falls viele Kunden gleichzeitig kommen, sei vielleicht noch Personal am Eingang nötig, um alles zu koordinieren. Schon deswegen brauche sie dann alle Mitarbeiter, erklärt Birgit Winkler. In den vergangenen Wochen hat das Team Schuhe nach Hause geliefert. „Ich finde es sehr schön, dass die Leute versucht haben, den örtlichen Handel zu stärken“, sagt die Geschäftsinhaberin. Allein am Donnerstag sei sie mindestens von fünf Kunden gefragt worden, ob das Schuhhaus nun wieder öffnet. Am 27. April ist es so weit.

    Desinfektionsmittel werden aufgestellt

    Auch Burkhard Mode in Aichach wird dann wieder seine Türen öffnen. Inhaber Robert Burkhard findet es sehr gut, dass noch eine Woche Zeit ist, die Ladenöffnung vorzubereiten. „Wir werden Desinfektionsmittel aufstellen“, berichtet er. Außerdem sollen die Verkäufer mit Mundschutzmasken arbeiten. Wir müssen versuchen, den Kunden Sicherheit zu bieten“, findet Robert Burkhard. In den vergangenen Wochen konnten die Kunden telefonisch Artikel im Modehaus bestellen. Mode Burkhard nutzte die Zeit außerdem, um das Geschäft umzugestalten. So befindet sich jetzt im ersten Stock eine große Fläche für Herrenanzüge.

    Robert Burkhard öffnet sein Geschäft am 27. April „ohne große Erwartungen“, wie er sagt. So lange viele ihrer Arbeit im Homeoffice mit Jogginghose nachgehen und größere Familienfeste noch nicht erlaubt sind, könnte sich die Nachfrage nach nachhaltiger Mode und Anzügen noch in Grenzen halten. Er setzt daher auf die Zeit, in der die Ausgangsbeschränkungen weiter gelockert werden.

    Mundschutzmasken für die Mitarbeiter

    Bei Radsport Wagner in Aichach blieb die Werkstatt in den vergangenen Wochen in Betrieb. Die Nachfrage bei den Reparaturaufträgen sei enorm, heißt es hier. Wie Inhaber Raimund Wagner erklärte, werde auch der Fahrradladen am 27. April wieder regulär öffnen. Raimund Wagner habe bereits Mundschutzmasken für die Mitarbeiter bestellt.

    Pflicht sind die Masken für Geschäftstreibende in Bayern nicht, wie das Bayerische Kabinett am Donnerstag entschieden hat. Ministerpräsident Markus Söder hatte betont, dass die einfachen Masken einen selbst nicht vor einer Ansteckung schützen würden, aber davor, andere zu infizieren.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden