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Aichach: Politiker stellen sich gegen geplante Corona-Großdemo in Aichach

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Politiker stellen sich gegen geplante Corona-Großdemo in Aichach

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    Bei einer Demo vor dem Landratsamt in Aichach protestierten am vergangenen Freitag rund 100 Teilnehmer. Am Samstag ist eine deutlich größere Demo in Aichach geplant.
    Bei einer Demo vor dem Landratsamt in Aichach protestierten am vergangenen Freitag rund 100 Teilnehmer. Am Samstag ist eine deutlich größere Demo in Aichach geplant. Foto: Max Kramer

    Drei Aichacher Stadtratsfraktionen haben sich mit Landrat Klaus Metzger in einem gemeinsamen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Darin distanzieren sie sich von der am Samstag geplanten Großdemo in Aichach gegen die Corona-Maßnahmen. Es werden zu der Kundgebung rund 2000 Teilnehmer erwartet.

    Unter dem Titel "Mit Anstand und Abstand durch den Lockdown" heißt es darin, Deutschland müsse einen kühlen Kopf und klares Denken bewahren. Das parteiübergreifende Bündnis aus SPD, CSU und Bündnis '90/Grünen stehe "uneingeschränkt hinter den staatlichen Maßnahmen. Zum Schutz der Menschen, die wir lieben, und auch derer, die mit den Einschränkungen unzufrieden sind." Solidarität und verantwortliches Handeln den Mitmenschen gegenüben bereiteten den Weg zur Rückkehr in ein normales Leben.

    Aichacher Kommunalpolitiker zu Corona-Demo: "Es geht um unsere Gesundheit"

    In der Stellungnahme heißt es weiter: "Geringe persönliche Einschränkungen nehmen uns nicht die Freiheit, sondern bewahren diese. [...] Durch unser Handeln beeinflussen wir Sozialleben, Wirtschaft und nicht zuletzt die Demokratie." Die Unterzeichner schreiben: "Die gebotenen Corona-Infektionsschutzmaßnahmen sind für uns kein Anlass, auf die Straße zu gehen. Es geht um unsere Gesundheit! Wir stehen für Meinungsfreiheit ein, distanzieren uns aber mit aller Entschiedenheit von der Querdenkerdemonstration!"

    Damit beziehen sie sich auf die am Samstag von 14 bis 16 Uhr in Aichach geplante Großdemo mit bis zu 2000 angemeldeten Teilnehmern. Diese versammeln sich unter dem Titel "Erkenntnislauf für Frieden und Freiheit" auf dem Volksfestplatz, ziehen anschließend für eine Kundgebung zum Stadtplatz und kehren dann zum Volksfestplatz zurück. Die Veranstaltung geht nicht auf die "Corona-Skeptiker Wittelsbacher Land" zurück, aus deren Kreis die Organisatoren des sogenannten "Lichtermarschs" am Mittwochabend stammten, sondern auf die Organisation "Querdenken Augsburg". Auf der Rednerliste stehen unter anderem Personen, die bereits bei früheren Veranstaltungen von Corona-Skeptikern auftraten und dort auch Verschwörungstheorien verbreiteten.

    Die Begrüßungsrede hält Patrick Kügle, der sich selbst zur Bürgerinitiative "Corona-Skeptiker Wittelsbacher Land" zählt. Als einziger FDP-Stadtrat hatte er am Mittwoch sein Mandat niedergelegt und war aus seiner Partei ausgetreten. Er begründete diese Entscheidung mit seiner Haltung gegenüber den Corona-Maßnahmen der Staatsregierung, speziell der Maskenpflicht im Schulunterricht. Ebenfalls am Mittwoch hatte sich der FDP-Kreisverband in einer Stellungnahme von Kügles bisherigem und seinem geplanten Auftreten am Samstag distanziert.

    Teile des Aichacher Stadtrats, Bürgermeister und Landrat stehen hinter Appell

    Die Unterzeichner des parteiübergreifenden Appells fordern: "Lassen Sie uns in diesen Zeiten zusammenstehen. Mit Anstand und Abstand, Vernunft und Verantwortung." Unterschrieben haben den Aufruf Landrat Klaus Metzger (CSU), die drei Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann (SPD), Josef Dußmann (CSU), Brigitte Neumaier (SPD) sowie für ihre jeweiligen Stadtratsfraktionen die Vorsitzenden Kristina Kolb-Djoka (SPD), Helmut Beck (CSU) und Marion Zott (Bündnis '90/Die Grünen). Nach Angaben von Kolb-Djoka waren alle Gruppierungen im Stadtrat - also auch FWG, BZA und CWG - gefragt worden, ob sie den Appell mittragen.

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