Rund 17.000 Fahrzeuge passieren in Aichach jeden Tag die Kreuzung der Augsburger Straße (alte B300) und der Industriestraße. Wer aus der Industriestraße abbiegen will, muss da oft einiges an Geduld aufbringen. Im Dezember 2020 hat der Bauausschuss des Aichacher Stadtrats beschlossen, dass dort ein Kreisverkehr gebaut werden soll. Der Stadtrat fasste am Donnerstagabend einstimmig den Durchführungsbeschluss.
Die Planung stellte im Stadtrat der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Thalhofer vor. Der Kreisverkehr soll einen Außendurchmesser von 35 Metern und eine Fahrbahnbreite von 7,50 Metern haben. Die Augsburger Straße wird auf einer Länge von etwa 110 Metern ausgebaut, die Industriestraße auf etwa 53 Metern Länge. Für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, wird an dem südöstlichen Ast, der in die Industriestraße führt, eine Querungshilfe vorgesehen. Wie Thalhofer erklärte, ist das bei den anderen beiden Anschlussästen nicht nötig, weil dort keine Geh- und Radwege weiterführen.
Aichacher Kreisverkehr soll Abbiegen erleichtern
Der Kreisverkehr werde insbesondere für Fahrzeuge, die aus der Industriestraße links in die Augsburger Straße in Richtung B300 einbiegen, die Situation stark verbessern, so Thalhofer. Derzeit dauert es in Spitzenzeiten rechnerisch bis zu vier Minuten und 40,5 Sekunden, bis ein Abbiegen möglich ist, hatte eine Verkehrsuntersuchung ergeben. Die Kreuzung wird zudem sicherer. Laut Thalhofer gab es dort von 2013 bis 2018 eine Unfallhäufung mit mehreren leicht verletzten und einer schwer verletzten Person.
Wegen dem Kreiselbau müssten Gehölze und Bäume gerodet werden, berichtete Thalhofer weiter. Die landschaftsplanerischen Maßnahmen plant das Büro Brugger Landschaftsarchitekten, sie werden mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.
Kreisverkehr bei Ecknach soll 2022 gebaut werden
Kosten wird der Kreisverkehr nach einer aktuellen Kostenberechnung rund 710.000 Euro. 600.000 Euro waren bisher dafür im Bauprogramm vorgesehen. Thalhofer rechnet mit einer Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz von rund 45 Prozent. Gebaut werden soll ab 2022. Damit war der Stadtrat einverstanden. Der Beschluss war einstimmig.