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Aichacher Kult-Brauerei: Manni Fritsch gibt den "Boandl-Bräu" ab
![Beim Berabecka Boandl-Bräu in Oberbernbach wechselt der Chef. Nach rund 26 Jahren als Bräuwirt übergibt Manni Fritsch (rechts) an Thomas Reißner (links). Der 30-Jährige hat bei ihm Brauer gelernt und arbeitet seit 2015 im Boandl-Bräu. Beim Berabecka Boandl-Bräu in Oberbernbach wechselt der Chef. Nach rund 26 Jahren als Bräuwirt übergibt Manni Fritsch (rechts) an Thomas Reißner (links). Der 30-Jährige hat bei ihm Brauer gelernt und arbeitet seit 2015 im Boandl-Bräu.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Manni Fritsch hat einen Nachfolger für seine Brauerei im Aichacher Stadtteil Oberbernbach gefunden. Ganz aufhören will er nicht. Der neue Chef braut schon mit.
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Seine rosafarbene Latzhose ist das Kennzeichen von Manni Fritsch, dem Gründer und Inhaber des Berabecka Boandl-Bräu in Oberbernbach (Stadt Aichach). 1994 startete er mit der Brauerei, 1998 verkaufte er sein erstes Meisterbier auf dem Aichacher Stadtfest. Jetzt übergab er den Boandl-Bräu an den 30-jährigen Thomas Reißner, der seit 2015 bei ihm als Brauer arbeitet. Trotz schwieriger Zeiten für die Gastronomie, hat der neue Chef Pläne für die Zukunft.
Dafür, warum Fritsch schon jetzt einen Nachfolger sucht, nennt der 54-Jährige einen ganz einfachen Grund: "Einfach, weil es irgendwann weitergehen soll.“ Deshalb wollte er mit der Entscheidung auch nicht warten, bis er ans Aufhören denkt und dann womöglich niemanden für seine kleine Brauerei findet.
Gebraut wird im "Boandl-Bräu" in Aichach zu dritt
Reißner und Fritsch kennen sich schon seit über zehn Jahren. Zuerst war der 30-Jährige, der seit drei Jahren in Kühbach wohnt, als Kunde zum Boandl-Bräu gekommen, 2011 machte er dort ein Praktikum. Dann begann er in Weihenstephan mit dem Studium des Brauwesens, das Reißner jedoch nicht abschloss. Das Studium kam ihm jedoch bei der zweijährigen Ausbildung zum Brauer, die er in Oberbernbach absolvierte, zugute. Seitdem braut er zusammen mit Fritsch und Martin Drittenpreis das Berabecka Bier.
Erste Gespräche, ob sich der junge Brauer vorstellen könne, den Boandl-Bräu zu übernehmen, führten Fritsch und Reißner schon während der Lehrzeit. Im Laufe der Jahre übertrug der 54-jährige Bräu dem 30-Jährigen immer mehr Arbeiten. Reißner sagt: "Manni hat mich schon seit ein paar Jahren relativ selbstständig arbeiten lassen.“
Der Name "Boandl-Bräu" soll bleiben
Den Namen Boandl-Bräu will der neue Chef beibehalten. Er verweist auf den Standort, direkt neben dem Friedhof von "Berabo" (Oberbernbach). Gebraut wird weiterhin zu dritt in Oberbernbach. Zurückziehen will sich Fritsch noch nicht: "Ich habe noch Lust, etwas zu machen.“ Er werde sich weiterhin „eher um die technischen Sachen“ kümmern.
![Thomas Reißner von der Brauerei Berabecka Boandl-Bräu kurz vor einer Bierausfahrt. In der Corona-Zeit hat die Brauerei begonnen, Bier vom Fass auf Radtouren auszuliefern. Thomas Reißner von der Brauerei Berabecka Boandl-Bräu kurz vor einer Bierausfahrt. In der Corona-Zeit hat die Brauerei begonnen, Bier vom Fass auf Radtouren auszuliefern.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Ein Projekt, das Reißner im nächsten Jahr angehen will, ist im Rahmen des Projektes Ökomodell Paartal Biobier mit regionaler Braugerste, die er von einem Landwirt aus Dasing bekommt, zu brauen. Das Ziel sei, irgendwann komplett auf Bio umzustellen, sagt der 30-Jährige. Momentan liegt der Bioanteil bei 15 bis 20 Prozent.
Kesselfleisch, Wild und indische Küche
Schon während der vergangenen Jahre hat der neue Chef begonnen, das Angebot auf der Speisekarte zu verändern. Reißner, der im Boandl-Bräu selbst am Herd steht, führte zum Beispiel Veranstaltungen ein, bei denen es Kesselfleisch oder indisches Essen gibt. Als Jäger will er außerdem selbst geschossenes Wild auf den Tisch bringen.
Momentan lebt der Betrieb von dem Flaschenbier, das er verkauft, und den Touren mit dem Schankrad, bei denen Reißner und Fritsch am Wochenende Bier in der Region Aichach ausliefern. In normalen Jahren würden sie etwa 1000 Hektoliter Bier produzieren, so der Kühbacher. Im vergangenen Jahr waren es 815 Hektoliter.
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