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Aichach: Nah dran am Menschen, von der Geburt bis zum Tod

Aichach

Nah dran am Menschen, von der Geburt bis zum Tod

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    Nach vier Jahren in Aichach übernimmt Stadtprediger Georg Fetsch eine eigene Pfarrei in Huglfing. Foto: Barbara Worschech
    Nach vier Jahren in Aichach übernimmt Stadtprediger Georg Fetsch eine eigene Pfarrei in Huglfing. Foto: Barbara Worschech Foto: Barbara Worschech

    Aichach Nach vier Jahren als Stadtprediger verlässt Georg Fetsch

    Ihr erster Einsatzort nach der Priesterweihe 2006 war Aichach. Warum nennt sich das Stadtprediger?

    Fetsch: Das ist eine Aichacher Besonderheit. Der Stadtprediger ist eine Kaplanstelle mit eigenem Haushalt.

    Vier Jahre sind ungewöhnlich lange für einen Kaplan. War das Ihr Wunsch?

    Fetsch: Ich war sehr gern hier und habe darum nach den üblichen zwei Jahren verlängert. Und da Oberbernbach vor zwei Jahren zu der Aichacher Pfarreiengemeinschaft dazukam, gab es zudem einen neuen Aspekt meiner Arbeit. Es war eine gute Erfahrung, diese Zusammenführung der Pfarreien zu erleben.

    Wie verändert sich die Kirche durch solche Pfarreiengemeinschaften?

    Fetsch: Der Priestermangel spielt eine Rolle in der jetzigen Zeit. Pfarreiengemeinschaften entstehen und es müssen neue Wege gefunden werden, wie kirchliches Leben gestaltet werden kann. Ich habe hier erfahren, dass es gut funktioniert hat. Die Laienarbeit spielt da natürlich eine wichtige Rolle.

    Besteht die Gefahr, dass Pfarrer überlastet werden? Bei Ihnen war im April ja Erholungsurlaub nötig.

    Fetsch: Ich bin ein Mensch, der ziemlich viel arbeitet. Vielleicht habe ich da meine eigene Grenze nicht gesehen und wollte zu viele Ansprüche gleichzeitig erfüllen. Jetzt schaue ich rechtzeitig, wie es mir geht und versuche, Prioritäten zu setzen.

    Was liegt Ihnen bei der Arbeit besonders am Herzen?

    Fetsch: Den Kontakt zur Jugend möchte ich auch in Huglfing halten. Das liegt mir ganz gut. Es ist wichtig, dass gerade die jungen Menschen an den Glauben herangeführt werden. Ich werde mich dort mit um die Ministranten kümmern und gebe weiterhin Schulstunden bei den dritten Klassen.

    Fühlen sie sich gut vorbereitet auf die verantwortungsvolle Aufgabe?

    Fetsch: Ich habe vor der Arbeit dort keine große Angst oder Bedenken. Da sind mir die Erfahrungen, die ich in Aichach gemacht habe, sehr wichtig. Hier waren bereits alle Lebensbereiche vertreten. Neben der Jugendarbeit war das auch die Seniorenseelsorge sowie Taufen und Beerdigungen mit den dazugehörigen Gesprächen. Darum macht mir mein Beruf wirklich Freude, weil ich so nah dran bin am Menschen, von der Geburt bis zum Tod.

    Was haben Sie sich für den Start vorgenommen?

    Fetsch: Eine gewisse Gelassenheit ist wichtig und ein Gottvertrauen. Darauf, am richtigen Ort zu stehen und mit den Menschen den Glauben zu leben.

    Der Fall Mixa hat das Bistum belastet. Hat er Ihre Arbeit erschwert?

    Fetsch: Die kirchliche Arbeit ist schon beeinträchtigt worden. Ich denke, dass da der persönliche Kontakt wichtig ist. Die meisten Menschen schauen darauf, wie in ihrer Pfarrei Kirche gelebt wird.

    Und wie war das in den vier Jahren?

    Fetsch: Ich habe hier ein sehr lebendiges Miteinander erlebt. Die Pfarrei ist sehr aktiv, sei es im Pfarrgemeinderat oder auch bei Festen. Ich hatte so viele schöne Erlebnisse in Aichach, wie die Erstkommunionen oder Aktionen mit den Ministranten. Dazu gehören auch viele Gespräche mit Menschen in schwierigen Situationen, wo ich das Gefühl hatte, wir sind auf einer Ebene.

    Wie behalten Sie Aichach in Erinnerung?

    Fetsch: Ich werde immer gerne zurückdenken an die Zeit. Zudem wird der Kontakt bestehen bleiben. Huglfing ist eine Ausflugsgegend, der Frauenbund hat bereits angekündigt, zu kommen. Auch zur Amtseinführung wollen viele anreisen, worüber ich mich sehr freue. Das Interview führte Barbara Worschech.

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